Schärfere Corona-Beschränkungen - Oberspreewald-Lausitz macht Schulen dicht und beschließt Ausgangssperre

Mi 09.12.20 | 20:15 Uhr
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Abgesperrt sind Sitzplätze an einem Restaurant der Seepromenade, während sich in den Fenstern der Senftenberger See spiegelt. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Video: Brandenburg Aktuell | 09.12.2020 | Jana Wochnik | Bild: dpa/Patrick Pleul

Im Brandenburger Landkreis Oberspreewald-Lausitz kommt es wegen der hohen Corona-Zahlen bis zum 8. Januar zu schärferen Ausgangsbeschränkungen. Erste Schulen machen bereits am Montag dicht.

Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz als der Corona-Hotspot in Brandenburg mit einer aktuellen 7-Tage-Inzidenz von 374 macht ernst: Die Verwaltung hat am Mittwoch eine weitere Allgemeinverfügung zur Eindämmung der Pandemie [osl-online.de] beschlossen, die bei einer Pressekonferenz vorgestellt wurde.

Ab Montag gilt demnach bis zum 8. Januar eine Ausgangsbeschränkung. Die eigene Wohnung darf zwischen 20 Uhr abends und 5 Uhr morgens nur noch aus einem triftigen Grund verlassen werden.

Ebenfalls ab Montag bleiben alle weiterführenden Schulen geschlossen. Kitas und Grundschulen sind dann ab dem 17. Dezember zu. Die Schließungen sind ebenfalls zunächst bis zum 8. Januar begrenzt. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden soll eine Notbetreuung organisiert werden. Sie soll für Beschäftigte von versorgungsrelevanten Berufen gelten. Weitere Einschränkungen gelten für Hochzeiten und Bestattungen. Das Alkoholverbot in der Öffentlichkeit wird verschärft.

Weitere Einschränkungen möglich

Auf Wochenmärkten dürfen nur noch Lebensmittel verkauft werden. Weitere Schließungen von Geschäften prüft der Kreis in der kommenden Woche. Falls sich von sächsischer Seite durch die dortigen Regelungen ein Einkaufstourismus entwickeln sollte, werde man nachsteuern, so Landrat Siegurd Heinze (parteilos). Es werde Vor-Ort-Kontrollen an allen Tagen geben, also auch während der Feiertage.

Natürlich beobachte man auch, was möglicherweise bundesweit an weiteren Verschärfungen beschlossen werde. Der Landrat betont aber die besondere Situation seines Landkreises. Dieser müsse reagieren, um die Infektionszahlen nach unten zu bekommen. Sonst werde man die Gesundheitsversorgung nicht mehr absichern können. "Wir befinden uns in einer Situation, die wir so noch nie hatten. Die Kliniken stoßen mit der Behandlung von erkrankten Menschen an ihre Grenzen, mit drohenden fatalen Auswirkungen für die Bürgerinnen und Bürger." Der Landrat schloss weitere Maßnahmen nicht aus.

Innerhalb von 24 Stunden sind im Landkreis 63 neue Corona-Infektionen gemeldet worden, fünf weitere Menschen sind verstorben. Damit erhöht sich die Zahl der Toten mit oder durch eine Corona-Infektion auf 46. Der am Dienstag gemeldete Inzidenz-Höchstwert von 451 sei durch nachträgliche Fälle zustande gekommen, erklärte derweil Pressesprecherin Sarah Werner. Inzwischen habe es eine Datenkorrektur gegeben.

Klinikum Niederlausitz sucht Helfer

Die Lage im Klinikum Niederlausitz spitzt sich, trotz umfangreich eingeleiteter Maßnahmen in den vergangenen Wochen und Monaten, weiter zu, teilte der Landkreis mit. Die Versorgung der vielen Covid-19-Patienten (Stand am Mittwoch: 46) binde erhebliche Ressourcen. Aufgrund vieler Ausfälle fehle es an Personal, um alle zur Verfügung stehenden Betten zu betreiben.

Derzeit sucht das Klinikum öffentlich nach Helfern, um handlungsfähig zu bleiben. In den vergangenen Tagen hatte das Klinikum insgesamt 20 Patienten verlegen müssen, um die Gesundheitsversorgung für die Menschen in der Region weiter gewährleisten zu können. Diese Maßnahme habe aber nur kurzfristig zu einer Entspannung der Lage geführt so, der Landkreis. Die Versorgung bleibe weiter stark gefährdet.

Hinweis: In einer früheren Version dieses Beitrags hieß es, während der Ausgangssperre sei selbst Joggen untersagt. Das hatte Landrat Heinze während der Pressekonferenz auf Nachfrage gesagt. Der Landkreis wies am Mittwochabend darauf hin, dass es sich dabei um ein Missverständnis gehandelt habe und Einzelsport erlaubt sei.

Sendung: Antenne Brandenburg, 09.12.2020, 16:30 Uhr

50 Kommentare

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  1. 50.

    Auf farbigen "Masken" ist der gelbliche Pilz-/Bakterienrasen nicht so leicht zu sehen, was dazu verleitet, hygienisch gefährliche "Masken" weiter zu tragen, bis sie stinken.
    Diese Masken dürfen nur wenige Stunden getragen werden.
    Ein Grund warum Masken, die keine "Alltagsmasken" sind (also zu was nutze sind), immer weiss sind.

    Ein echtes Dilemma, wenn man Lehrer ist und sich Sorgen macht um das gesundheitliche Wohlbefinden der einem anvertrauten Schüler!

  2. 48.

    Wieviel tote Lehrer pro Tag sind für Sie akzeptabel? z.Z. sind es über 10!!!

  3. 47.

    Meine Schüler tragen donnerstags noch die Einwegmaske von Montag. So viel zur Maskenpflicht in Schulen.

  4. 46.

    "Dann sollte man dort am besten gleich übernachten oder durchmachen, so würde ich das jedenfalls handhaben" Ich denke meine Frage erübrigt sich, denn statt verantwortungsvollem Handeln, propagieren sie ein lausbubenartiges Unterwandern von Maßnahmen, die dem Schutz der Gesamtbevölkerung bzw der menschlichen Spezies dienen.

  5. 45.

    Stichhaltige Beweise liegen in der Physik und Mathematik. Corona kann sich nur durch Kontaktübertragung verbreiten und wenn ich die Wahrscheinlichkeit erhöhe und z.B. keine Masken trage oder Abstände nicht einhalte, dann ist es normal, dass solche Leute ehr die Krankheit verbreiten als andersrum. Als Beweis sehen wir ja bei Demo's wie das Verhalten dieser Leute ist. Mir wäre unklar wie sich sonst Erkältungsviren verbreiten sollten.

  6. 43.

    Ich habe keine Ahnung ob Sie schon mal davon gehört haben. Es soll da Betriebe geben die Reparaturen ausführen, sogenannte Handwerksbetriebe und die durften auch bei einem strengen Lokdown im Frühjahr zu Recht im Baumarkt einkaufen und arbeiten.

  7. 42.

    Da kann man sehen, dass das Desaster in der Vergangenheit - noch vor Covid 19 - liegt. Wo man immer nur sparen wollte. 3 Covid-Patienten sind in Zeiten einer Pandemie nun wirklich nicht viel Erkrankte. Da bricht in der Lausitz schon alles zusammen.

  8. 41.

    Haben Sie dafür auch stichhaltige Beweise oder ist das Ihr Bauchgefühl?

  9. 40.

    Dann sollte man dort am besten gleich übernachten oder durchmachen, so würde ich das jedenfalls handhaben.

  10. 39.

    Die harten Maßnahmen sind nötig, weil Leute mit ihrem ständigen Dagegen die Pandemie erst nochmal so richtig befeuert haben. Danke Pegida, danke Querdenker, danke Reichsbürger, etc. Ich wette sie gehören mit ihrem DDR vergleich auch dazu.

  11. 38.

    Das hätte sich nicht mal die alte SED Regierung getraut.
    Donner Wetter, wo ist denn die sogenannte Demokratie hin. Bestimmt ausgewandert, mit Ausreiseantrag. Satire pur.

  12. 37.

    ...und es trifft wieder Familien, die sich (um Schule und Kita aufrecht zu halten, da sie darauf angewiesen sind) die ganze Zeit an die Regeln halten. Urlaub und Toleranz des Arbeitgebers aufgebraucht. Ich bin fassungslos und wütend.....

  13. 36.

    Der ganze Landkreis hat nur 7 Intensivbetten und dort gibt es 3 Covid-Patienten. Das Problem liegt also eigentlich woanders, zumal der benachbarte Spree-Neiße-Kreis gar keine Covid-Intensiv-Patienten hat (Stand heute).

  14. 35.

    Covid wandert jetzt aus den hoch belasteten sächsischen Landkreisen Richtung Südbrandenburg und dann weiter Richtung Norden. Aufzuhalten ist das nicht mehr, nur abzumildern. Und das geht nur mit mehr Disziplin. Solange immer noch Maskenverweigerer und Freinasenträger in allen
    Lebenslagen unterwegs sind, wird es nichts mit der Eindämmung. Warum ist es eigentlich so schwierig, sich für eine begrenzte Zeit an ein paar Regeln zu halten ? Man muss doch nicht zu allem seinen Bautzner Senf dazugeben. Einfach mal vernünftig sein und gut ist.

  15. 34.

    Niemand hindert Sie, 24 h eine Maske zu tragen. Aber Selbiges von Anderen fordern, die unter völlig anderen Bedingungen arbeiten, ist ist schon eine besonderes Art der rechthaberischen Hysterie. Wenn Sie es so voll mit der AHA-L nehmen, dann erinnern Sie sich an das erste A - Abstand halten. Und nicht alles Obst und Gemüse bekrabbeln (auch nicht mit Maske).
    Also - Abstand halten, vor allem als Kundin (Kunde) im Einzelhandel! Und das, was Sie anfassen, auch kaufen!
    Mit Grüßen aus dem Handel.

  16. 33.

    Sehe ich genauso wie Sie!
    Das jetzt den armen Kassierern in die Schuhe zu schieben, die haben schon genug Stress. Traurige neue Welt, nix mit Solidarität mit den Mitmenschen mehr.

  17. 32.

    Augen auf bei der Berufswahl würde ich sagen. Die Kassierer können doch freiwillig Maske tragen, wenn sie Bedenken haben. Aber als Kunde rumzumeckern.. Pfff.. Sucht euch doch nen anderen Supermarkt!

  18. 31.

    Horden rennen hier tatsächlich nicht rum, aber es gibt doch ausreichend Menschen, die sich aufgrund der mangelnder Alternativen im privaten Raum treffen und oft nach 20 Uhr auf dem Heimweg sind. Ich denke, diese Treffen sollen damit auch unterbunden werden.

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