Passanten angegangen - Cottbus verbietet in weiterem Bereich Alkoholtrinken

Mo 11.09.23 | 12:51 Uhr
  10
Ein Schild weist auf ein Alkoholverbot hin (Symbolfoto: dpa/Gollnow)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 12.09.2023 | Nachrichten | Bild: dpa

In Cottbus wird eine weitere Alkoholverbotszone eingerichtet. Ab Dienstag, 12. September, ist auch in der Stadtpromenade das Trinken tagsüber verboten. Betroffen ist der Bereich zwischen dem Berliner Platz und der Karl-Liebknecht-Straße. Auch der Platz rund um den Stadtbrunnen gehört mit dazu (rot eingezeichnet auf der Karte weiter unten im Text). Das Verbot gilt bis 31. Oktober täglich von 10 bis 21 Uhr.

"Es gibt immer wieder Vorfälle, die aus der Händlerschaft und vor allem von Passantinnen angezeigt worden sind", sagte Stadtsprecher Jan Gloßmann zur Begründung der Maßnahme dem rbb. Es habe aus einer "bestimmten Trinkerszene" unter anderem Belästigungen und Beleidigungen gegeben.

Pöbeleien, Körperverletzungen, sexuelle Belästigungen

Konkreter wird die Stadt in der Allgemeinverfügung zum Alkoholverbot [cottbus.de]. "Infolge übermäßigen Alkoholgenusses sank [...] die Hemmschwelle, massive Störungen durch trunkenheitsbedingtes Verhalten sowie Anpöbeln von Passanten, Sachbeschädigungen und Körperverletzungsdelikten der einzelnen Gruppen untereinander oder gegenüber unbeteiligten Dritten waren die Folge."

Seit Juni 2023 habe es viele Beschwerden wegen der Vorfälle gegeben. Dabei sei es auch um "Schreien, öffentliches Urinieren, Koten und Erbrechen auf die Straße und Wege, unkontrollierte Abfallentsorgung" auf der Straße und in Parkanlagen gegangen, heißt es in der Allgemeinverfügung. Die Rede ist auch von Straftaten, wie Beleidigungen und auch sexuellen Belästigungen, Sachbeschädigungen und Körperverletzungen.

Auf einer Karte ist der Bereich markiert, in dem das Alkoholverbot gilt (Quelle: Stadt Cottbus)In diesem Bereich gilt ab 12. September tagsüber ein Alkoholverbot

Alkoholverbot auch auf dem Schillerplatz

Ein ähnliches Verbot gibt es auch für den Cottbuser Schillerplatz hinter dem Staatstheater. Dort ist seit Anfang Juli der Alkoholkonsum abends und nachts, im Zeitraum zwischen 18 und 5 Uhr, bis Ende Oktober verboten. Zuvor gab es in dem Bereich bereits ein ganztägies Verbot, das aber gelockert werden konnte.

Zur Begründung hieß es im Juli, dass die zuständige Polizeiinspektion, aber auch Sozialarbeiter des Humanistischen Jugendwerkes berichtet hätten, dass sich die Sicherheitslage am Schillerplatz verbessert habe. Das hätten auch Anwohner bestätigt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.09.2023, 07:30 Uhr

10 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 10.

    Blaupause auch für Leerdenker, diese dürfen dann nur noch einen sinnfreien Kommentar, Beispiel die von ausländerfreund, pro Jahr posten.

  2. 9.

    Bravo! In der Öffentlichkeit Alkohol zu konsumieren, sollte nur noch erlaubt sein, wenn man dafür bezahlt: Wer im teuren Straßenlokal seinem Alkoholismus frönt (irgendwo ist ja immer gerade 17 Uhr, also her mit dem Wein), trägt natürlich etwas zu einem lebendigen Stadtbild bei und demonstriert kultivierte Lebensart. Bei wem's nur zum Tetrapak aus dem Discounter reicht, der gehört weggeräumt - stört sonst den Alkoholgenuss der Mittelschicht.

    Und nach dem Tabak- und Alkoholkonsum wird dann als nächstes das Kaffeetrinken reglementiert. Irgendein Vorwand wird sich schon finden lassen.

  3. 8.

    Blaupause auch für Deutschland: in Skandinavien ist Alkohol durch Höchstpreise rationiert https://www.skandi.de/alkohol/

    Wie sich das Plädieren zum Rauchen auf die Luftverschmutzung und den Klimaschutz auswirkt - will fast keiner wissen. Wenn es so einfach wäre, könnte man medizinische Behandlungen zum Lungenkrebs aus den Krankenversicherungen ausgliedern und vollumfänglich verpflichtend zur medizinischen Behandlung nur 100%ig per Selbstzahlung ermöglichen, das geht aber nicht, weil dann die Passivraucher das Nachsehen hätten, ebenso die Opfer von (Auto-)abgasen.

  4. 7.

    Warum ständig die Zigarettenpreise erhöhen. Rauchen macht nicht aggressiv. Der Alkohol schon ehr,den sollte man extrem Preislich erhöhen.

  5. 6.

    Naja, also schätze es nicht, von besoffenen Leuten angefasst, angelallt, angebettelt zu werden. Morgens um 8 am Supermarkt. Und geb ich nix, wird Standard hinterher geblökt... nee danke. Den Raucher mit sowas gleichzusetzen hat schon Geschmäckle. Urin, Gestank. Kothaufen an der Ecke, neee. Zeigefinger hoch Tobias. Sie sind sicher ein Vorbild für, nunja, alle.

  6. 5.

    Ich wär mal für ein Rauchverbot in Parks und an Stränden. Es gibt nämlich keinen Ort, an dem sich nicht Raucher oder Kiffer anmaßen ihr ganzes Umfeld zuzuqualmen. Dabei sind das Orte der Erholung, wo auch Kinder spielen. Stattdessen legalisiert man jetzt auch noch Drogen. Dann kann man auch Alkohol lassen.

  7. 4.

    Diese Trinkergemeinden gibt es fast überall. Leider werden hier die Ordnungsämter nicht tätig und die Anwohner haben mit all den appetitlichen Nebenwirkungen das Nachsehen…
    Ein allgemeines Rauch und Trinkverbot in der Öffentlichkeit wäre die sauberste Lösung, für die Anwohner und für die Umwelt.

  8. 3.

    Nein. Das hätte es nicht. Es sind nicht nur Menschen unter 18, die öffentlich dem Trunke frönen.

  9. 2.

    Vielleicht hätte es gereicht, das geltende Jugendschutzgesetz rigoros durchzusetzen, inklusive Rauchverbot für Minderjährige oder Aufenthalt selbiger bis nach Mitternacht.

  10. 1.

    Gute Idee, gilt das auch fürs Kiffen?
    Schiefen uä?

Nächster Artikel