Tests, Impfen, Quarantäne - Was Sie zum Ende der Corona-Maßnahmen wissen müssen

Fr 07.04.23 | 08:10 Uhr | Von Philipp Barnstorff
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Symbolbild: Ein Corona-Test wird einer Person abgenommen. (Quelle: dpa/Koen van Weel)
Video: rbb24 Abendschau | 07.04.2023 | Phil Beng | Bild: dpa/Koen van Weel

Die letzten Gesetze zum Schutz vor Corona, wie etwa die Maskenpflicht in Kliniken, laufen am Freitag aus. Soll man sich jetzt trotzdem bei grippeartigen Symptomen testen lassen? Für wen sind Impfungen noch sinnvoll? Und wer bezahlt sie? Ein FAQ.

Wie gefährlich ist Corona noch?

Für Menschen mit normaler Gesundheit ist Corona nach Einschätzung eines Arztes in der Regel nicht mehr sehr gefährlich. "Corona als Infektionskrankheit gilt jetzt als Erkältungskrankheit, die in vereinzelten Fällen mal übel verlaufen kann", sagt Arzt Malik Böttcher aus Berlin. Allerdings könne es sein, dass in Zukunft wieder gefährlichere Varianten des Virus entstehen. Für Menschen, die schon älter sind oder Vorerkrankungen haben, kann Corona allerdings nach wie vor gefährlicher werden.

Soll ich einen Schnelltest machen, wenn ich grippeartige Symptome habe?

Eine Testpflicht gibt es nicht mehr. Wer sich testen lassen will, kann das aber tun. Wie der Apothekerverband rbb|24 mitteilte, sind Schnelltests weiter in Apotheken erhältlich. Inzwischen werden sie aber beispielsweise auch in Drogerien oder Supermärkten verkauft.

Gerade für Menschen mit Symptomen, die mit Vorerkrankten zu tun haben, kann ein Test sinnvoll sein. Vom Robert-Koch-Institut heißt es, dass sich Tests aich auch für Menschen, die schon älter sind oder Vorerkrankungen haben, lohnen können. Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin empfiehlt Tests nach wie vor generell bei grippeartigen Symptomen.

In jedem Fall sollten Menschen mit grippeartigen Symptomen zu Hause bleiben und nahen Kontakt zu anderen Menschen meiden - um eine mögliche Ansteckung anderer mit Corona, aber auch mit sonstigen Erkältungskrankheiten zu vermeiden.

Was passiert, wenn mein Schnelltest positiv ist?

Verpflichtungen bei einem Positivtest bestehen nicht mehr. Ein positives Testergebnis muss keiner Behörde gemeldet werden und verpflichtet auch nicht zu Quarantäne. Der Bund empfiehlt dennoch Isolation und regelmäßiges Händewaschen, um andere nicht anzustecken.

Laut Robert-Koch-Institut kann es sein, dass Gesundheitsämter in einzelnen Fällen etwa positiv getesteten Klinikmitarbeitern eine Quarantäne empfehlen.

Für wen lohnen sich jetzt noch Impfungen?

Gegen das Virus schützen einerseits Impfungen. Andererseits verbessert auch eine durchlebte Corona-Erkrankung die Immunität des Körpers gegen das Virus. Martin Terhardt von der Ständigen Impfkommission sagt deshalb: "Wer drei solche immunologischen Ereignisse - also Impfung oder Erkrankung - hatte, der braucht keine weitere Auffrischungsimpfung." Ausgenommen sind Menschen, die über 60 sind oder chronische Erkrankungen haben. "Ihnen empfehlen wir eine vierte Impfung", sagt Terhardt. Allerdings erst sechs Monate nach der letzten Impfung oder Corona-Infektion.

Diese Regeln sind aber nicht in Stein gemeißelt. Malik Böttcher rechnet mit einer "saisonal angepassten Covid-Impfung" zumindest für alte Menschen und solche mit Grunderkrankungen. Auch Martin Terhardt von der Ständigen Impfkommission sagt: "Wir beraten derzeit, ob es eine regelmäßige Empfehlung etwa für eine Auffrisch-Impfung im Herbst gibt. Aber die Entscheidung ist noch nicht gefallen."

Terhardt sieht Handlungsbedarf noch bei einer weiteren Gruppe: "Sehr früh geborene Kinder sind zusätzlichen Risiken ausgesetzt. Sie sollten ein halbes Jahr nach der Geburt die Impfung bekommen. Die wird zur Zeit viel zu selten gegeben."

Muss ich die Impfungen ab jetzt selbst bezahlen?

Bisher hatte der Bund die Impfkosten bezahlt. Grundsätzlich sollen Impfwillige auch nach Ablaufen der Corona-Verordnung am 7. April auch weiterhin kostenfrei die Möglichkeit haben - so will es zumindest das Bundesgesundheitsministerium.

Derzeit streiten aber Krankenversicherungen und Ärzte in vielen Bundesländern noch über die Vergütung. Bis es eine Einigung gibt, müssen Verbraucher die Impfung vor Ort zunächst selbst bezahlen, können sich das Geld aber danach von ihrer Krankenkasse zurückerstatten lassen. Das teilte die Kassenärztliche Vereinigung Berlin mit.

Die Kosten, die man vorstrecken muss, dürften bei rund 30 Euro liegen. Einen genauen Betrag wollte am Donnerstag weder die Kassenärztliche Bundesvereinigung noch die Berliner Ärztekammer nennen.

Was ist mit möglichen neuen, gefährlicheren Corona-Varianten?

"Bisher war es so, dass die neuen Varianten nicht gefährlicher geworden sind. Stattdessen konnten sie sich besser vor unserer Immunität schützen", sagt Martin Terhardt, "Wir wissen aber nicht, wie die neuen Varianten aussehen werden." Erst in der Zukunft werde sich zeigen, ob dann neue angepasste Impfstoffe benötigt werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 07.04.2023, 8:30 Uhr

Beitrag von Philipp Barnstorff

63 Kommentare

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  1. 63.

    Da sind wir einer Meinung… nur es war nicht nur national sondern global.
    Also man stellt fest, die ffp2 Maske bringt in der breiten Bevölkerung (durch falsches tragen, oder nicht tragen oder was auch immer) nicht den erhofften Erfolg… also einfach weiter wie gehabt … Erfolg durch Pflicht wozu denn.
    Für den einzelnen der davon überzeugt ist und peinlichst genau darauf achtet den größtmöglichen Schutz zu erzielen der soll doch auch wegen meiner 24/7 seine Maske tragen…. Aber für die Masse gab es außerhalb von Laboren keine verbesserte Wirkung… darum haben äh glaube waren 3 Länder sonst niemand dies vorgeschrieben.
    Und ich glaube deutschland war nie eines der Länder mit den mit Abstand niedrigsten Infektionszahlen.

  2. 62.

    Zu welchem Ergebnis kommen Sie? Mich schützt die ffp2 zuverlässig auch gegen unhygische Nieser und Huster und manches menschlich verpupste Biogas in U-, S- und Regionalbahn löst bei mir mit ffp2 kein Kotzgefühl aus.

  3. 61.

    "Durch die vielen Maskenmuffel bzw. fehlerhaftes Masketragen konnte sich kein durchschlagender Erfolg auf das kommunale und nationale Infektionsgeschehen auswirken." Aber genau das war doch immer der Kritikpunkt an der FFP2-Pflicht für breite Bevölkerungsschichten in der Öffentlichkeit, daß eben bei anerkannter Wirksamkeit bei sachgerechtem Gebrauch und unter Laborbedingungen, bei der Anwendung in der breiten Bevölkerung als FFP-Pflicht eben kaum ein zusätzlicher Effekt zu beobachten war im Gesamtinfektionsgeschehen.

  4. 60.

    Sie werden selbst festgestellt haben, dass ffp2-Maske das Ein- und Ausatmen erschwert. Wo Luft schlecht durchkommt, kommen auch Viren schlecht durch. Durch die vielen Maskenmuffel bzw. fehlerhaftes Masketragen konnte sich kein durchschlagender Erfolg auf das kommunale und nationale Infektionsgeschehen auswirken.

  5. 59.

    Wann kommt die ehrliche Aufarbeitung. Es gibt Menschen die sich vor Gericht zu verantworten haben

  6. 58.

    Natürlich sind Todesfälle durch Kontaktbeschränkungen vermieden worden… wer keinen sieht kann sich nicht anstecken. Aber… und dazu müsste man mal das aufarbeiten… wie viele waren es denn ? Und im Vergleich zu anderen Ländern… hat es wirklich was gebracht ?
    Bei den Kids ist doch wohl klar … man hat mehr Schden angerichtet als es den Kids genutzt hat.
    Und bitte bemühen sie mal eine Suchmaschine…. Natürlich sind Menschen an den Kontaktverboten usw. Gestorben… und zwar gerade bei älteren in Heimen … Demenzkranken… die haben sich teilweise ausgegeben und genau das hat fatale Auswirkungen auf den gesundheitlichen Zustand. Das ist aber auch keine wirklich neue Erkenntnis.

  7. 57.

    Okay, einigen Menschen mag das vielleicht geschadet haben; so richtig gut sind die Kontaktbeschränkungen wohl für kaum jemanden gewesen – immerhin ist aber niemand daran gestorben, bzw. sind dadurch sogar ziemlich sicher unnötige Todesfälle vermieden worden; was kategorische Gegner der Maßnahmen leider nur allzu gerne komplett unter den Tisch fallen lassen.

  8. 55.

    ....falsch, weiterleben wie bisher, meine Devise....sonst hätte ja die Gehirnwäsche angeschlagen bei Ihnen offensichtlich passiert...

  9. 54.

    Sie beschäftigen sich ja gern mit Statistiken.
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/318224/umfrage/selbstmordrate-in-deutschland-nach-altersgruppe/

    Schauen und interpretieren Sie. Tendenziell ab 80 Jahren steigt die Sehnsucht nach dem Lebensende. Das kann ich persönlich nachvollziehen, denn als meine Großmutter 2005 mit 90 starb, hatte sie bereits Jahre vorher keine Lust mehr. Häuslicher Pflegefall Stufe III seinerzeit. Eine starke Persönlichkeit bis zum Schluss, die mir eine Maske vom Gesicht gerissen hätte.

    Diese Altersgruppen wissen, was sie wollen und tun, so denn noch bei klarem Verstand natürlich. Hat man sie je befragt, ob sie überhaupt Schutz gewollt hätten? Zahlreiche Erfahrungen von Angehörigen finden sich hier: https://www.biva.de/corona-im-pflegeheim/corona-im-pflegeheim-ihre-erfahrungen/

  10. 53.

    Genau das ist der Punkt…. Nichts genaues weiß man nicht… vieles basierte auf Vermutungen und wurde trotzdem als alternativlos „verkauft“.
    Hat man denn mal die betroffenen gefragt ? Lieber nicht, denn die wissen nicht was gut für sie ist, das wissen andere viel besser.
    Aus ihrer Aussage heraus kann man vermuten sie werden keine Patientenverfügung machen…. Die anderen wissen doch was gut für sie ist ;)

  11. 52.

    So, liebe Foristen die Pandemie endet wie geplant am 07.04.23, wie geplant, gefällt mir am besten. Wo ist eigentlich Chefpropagandist Olaf Sundermann, jetzt wo auch im ÖRR, - zwar nicht zur Hauptsendezeit- über Impfnebenwirkung berichtet wird.

  12. 51.

    Sie bekommen das Geld ziemlich schnell von der Kasse zurück....
    Und ja ich kann mir schwer vorstellen das es Menschen gibt die nicht mal einen Euro ausgeben können.
    Solange ich mir einen Computer, Fernsehen und Internet leisten kann, kann ich auch dreißig Euro verauslagen.

  13. 50.

    Ach wissen Sie, Ethiker streiten sich immer noch darüber ob das, was wir unter "Lebenszeit" verstehen tatsächlich so pauschal genannt werden darf. Lebenszeit, die man wahrnimmt, ist bestimmt anders zu bewerten als solche, die man nur im Kalender markieren kann.
    Ist es Ihnen in den Sinn gekommen, dass es unwürdige Bedingungen geben könnte, unter denen nicht mehr von Lebenszeit sondern nur von Verlängerung eines qualvollen Daseins die Rede sein kann?

  14. 49.

    Sie brauchen keine Wissenschaft?
    Schade, dass Sie dieser Meinung sind. Manchmal ist es aber vom Vorteil eigene Glaubenssätze, die man für gesicherte Erkenntnisse hält, zu überprüfen und mit aktuellem Stand der Wissenschaft zu vergleichen. Wie z.B. im Fall der Masken, es gibt momentan viele neue Publikationen, die anhand Datenauswertung bisherige Dogmen in Frage stellen. Z.B.

    B. Patterson , R. Mehra , A. Breathnach
    "Unmasking the mask: a time-series analysis of nosocomial COVID- 19 rates before and after removal ",
    Reports and Proceedings of EUROPEAN SOCIETY OF CLINICAL MICROBIOLOGY AND INFECTIOUS DISEASES, , ECCMID 2023, abstract 5979
    Wissen Sie mit welcher Schlussfolgerung das Paper endet?
    " Utilising a robust quasi-experimental approach, we found no evidence that a mask policy significantly impacts the rate of nosocomial SARS-CoV-2 infection (with the Omicron variant)"
    Keine Ursache.

  15. 48.

    "Wie hätten Sie es denn gemacht? Ich glaube, wir beide sind froh, dass wir diese Verantwortung nicht tragen mussten. "
    Wie wäre es mit einer sauberen Trennung zwischen Expertise/Lageeinschätzung, Formulierung von Empfehlungen und Lösungen einerseits und Maßnahmenergreifung bzw -durchsetzung andererseits?
    Ich habe als Mediziner während der Pandemie massiv unter Anmaßung der Politiker gelitten, darunter, dass sie ohne nötiges Wissen und jenseits jeglicher Fachkompetenz immer wieder vor die Kameras traten und sich, ihrem Bauchgefühl folgend, für irgendwas oder gegen irgendwas ausgesprochen haben. Und sich dabei der meinungskonformen Experten bedient haben, die sich in einem Abhängigkeitsverhältnis befanden und sich verständlicherweise überboten haben die Erkenntnisse zu liefern, die der Dienstherr und Geldgeber erwartet hatte.

  16. 47.

    "wieviel Jahre Lebenszeit sind durch Besuchsverbote usw. verloren gingen ?" Und wie viel Lebenszeit wurde durch Besuchsverbote gerettet??

  17. 46.

    Aus Deutschlandfunk
    „Manche Bewohner wurden wochenlang isoliert, um sie vor dem Coronavirus zu schützen. Doch vielen hat das geschadet: Sie leiden langfristig unter Depressionen, Desorientierung und Demenz.“
    Ich denke schon das sich das unterm Strich negativ auf Lebenserwartungen auswIrkt.

  18. 45.

    „wieviel Jahre Lebenszeit sind durch Besuchsverbote usw. verloren gingen ?“

    Durch Kontaktbeschränkungen sind überhaupt keine „Jahre Lebenszeit verloren gingen“.
    Ohne die Besuchsverbote könnten einige der davon Betroffenen jetzt wohl gar keinen Besuch mehr empfangen …

  19. 44.

    „Nach der Logik eines Statisten …“

    „Statisten“ oder auch „Komparsen“ gibt’s beim Film … Die Menschen, die Sie meinen, nennen sich „Statistiker“.

    „Fakt ist allerdings, dass die Beboosterten ständig krank geschrieben sind.“

    Woher nehmen Sie denn diesen angeblichen „Fakt“? Absolut NIEMAND all der GEboosterten in meinem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis ist ständig krank … Ich habe noch nirgendwo von so einem Zusammenhang gelesen und möchte auch stark bezweifeln, dass Sie mir eine seriöse Quelle für Ihre Behauptung nennen können.

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