Grundstein gelegt - Instandhaltungswerk für Güterwagen entsteht in Großräschen

Do 29.06.23 | 16:04 Uhr
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Bick auf die Baustelle und Besucher am Tag der Grundsteinlegung (Foto: rbb/Mastow)
Audio: Antenne Brandenburg | 29.06.2023 | Iris Wussmann | Bild: rbb/Mastow

Das Hamburger Unternehmen "Vereinigte Tanklager und Transportmittel GmbH" (VTG) hat am Donnerstag in Großräschen (Oberspreewald-Lausitz) den Grundstein für ein Instandhaltungswerk für Güterwagen gelegt.

Im Industrie- und Gewerbegebiet "Sonne" will Europas größter privater Vermieter von Güterwagen künftig 2.000 Waggons pro Jahr reparieren und warten. Sie müssen ähnlich wie Autos regelmäßig zu einer Art Tüv.

Bick auf die Baustelle am Tag der Grundsteinlegung (Foto: rbb/Mastow)
Blick auf die Baustelle | Bild: rbb/Mastow

Für VTG habe es zwei Gründe gegeben, sich in Großräschen anzusiedeln, sagte Sven Wellbrock dem rbb. Wellbrock ist bei dem Unternehmen für das operative Geschäft in Europa verantwortlich. Einerseits liege Großräschen "relativ zentral" in Deutschland und damit in Europa. "Zum anderen gibt es ungefähr zwei Kilometer entfernt eine große Gleisharfe [ein Gleis, dass sich in mehrere Gleise aufteilt, Anm.d.Red.]. Die haben wir mit erworben, und dort können wir sehr große Mengen an Waggons zurücknehmen und an die Kunden schicken."

Spätestens Anfang 2024 soll das Instandhaltungswerk in Großräschen in Betrieb gehen, teilte VTG mit. Dann werden vorerst 40 Mitarbeiter gebraucht. Die ersten Mitarbeiter werden laut dem Unternehmen schon in anderen VTG-Instandhaltungswerken ausgebildet.

Modernste Werk des Unternehmens

VTG hat in ganz Europa insgesamt 85.000 Güterwagen im Einsatz. Neben mehreren Vertragswerkstätten betreibt das Unternehmen fünf eigene Werke in Deutschland, Frankreich und der Slowakei. Das neue Werk in Großräschen ist laut VTG aber ein besonderes: Es sei das erste, das das Unternehmen komplett neu baue, heißt es. "Ansonsten ist es bei Schienengüterinstandhaltung eher so, dass man in sehr, sehr alten Infrastrukturen unterwegs ist", so Sven Wellbrock. Die Werkshallen seien meist um die 100 bis 120 Jahre alt. "Die Fahrzeuge von heute sind länger, sehen ganz anders aus und brauchen auch andere Infrastrukturen."

"Kleiner Bruder" des Cottbuser Werks

Für Großräschens Bürgermeister Thomas Zenker (SPD) ist die Ansiedlung ein "gutes Signal, dass sich die Lausitz wieder zum Eisenbahnstandort entwickelt und damit sichere, zukunftsfähige Arbeitsplätze schafft." Er betrachte das Werk als "kleinen Bruder" des Bahn-Instandhaltungswerks in Cottbus, sagte er dem rbb.

In Cottbus sollen ab Anfang 2024 Züge der ICE-Baureihe 4 gewartet werden. Es ist eines der größten Lausitzer Strukturwandel-Projekte. In dem Werk sollen insgesamt 1.200 neue Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen. Zurzeit wird die erste von zwei Hallen gebaut.

Sendung: Antenne Brandenburg, 29.06.2023, 15:40 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Das könnte eine Ansiedlung mit Zukunft sein.
    Interessant wäre, ob man da „nur“ Wartung & Pflege betreiben wird bzw.nur kann oder ob auch schwere Instandhaltung geplant ist. Kann ja auch sein, daß heute nur bis zu einem gewissen Grad instandgesetzt wird, weil Neubau in dem Fall wirklich besser ist. Bei nem Güterwagen kann man ja fast 100% wiederverwerten.

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