Aufsichtsrat stimmt zu - Leag will Unternehmen in Richtung klimafreundliche Energie umbauen

Mo 11.12.23 | 18:02 Uhr
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Symbolbild: Auf ehemaligen Tagebauflächen ensteht eine GigawattFactory.(Quelle: IMAGO/Rainer Weisflog)
Audio: Antenne Brandenburg | 11.12.2023 | Florian Ludwig | Bild: IMAGO/Rainer Weisflog

Der Kraftwerksbetreiber Leag in der Lausitz will sich nach eigenen Angaben neu ausrichten und künftig zu einem führenden Produzenten von grünem Strom und grünem Wasserstoff werden.

Neben dem Bereich Braunkohle sollen unter dem Dach einer gemeinsamen Holding drei eigenständige Gesellschaften für die Geschäftsmodelle für klimafreundliche Energie entstehen. Das teilte der Energiekonzern am Montag nach der Zustimmung der Aufsichtsräte für eine Neuaufstellung der Unternehmensgruppe mit.

Grüne äußern Zweifel

Die Leag nannte folgende drei Geschäftsmodelle: Moderne, wasserstofffähige Gaskraftwerke und großtechnische Batteriespeicher, Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie Biomasse-Aktivitäten. Das Konzept solle in den kommenden Monaten weiter ausgearbeitet werden, teilte der Vorstandsvorsitzende Thorsten Kramer mit. Der Ausstieg aus der Braunkohle ist für das Jahr 2038 vereinbart.

Die Leag teilte mit, die neue Unternehmensstruktur unterstütze den zügigen Aufbau der grünen Geschäftsfelder und deren Finanzierungsfähigkeit. Zugleich lasse sich die Braunkohleförderung und -verstromung sozial und ökologisch verantwortlich auf den gesetzlich verankerten Ausstiegspfad bis Ende 2038 führen. "Dies schließt auch das Bekenntnis zu den langjährigen Verpflichtungen des Unternehmens zur Wiedernutzbarmachung der Tagebauflächen mit ein."

Die Grünen im Brandenburger Landtag äußerten sich kritisch zum Unternehmensumbau. Die Fraktion stellte infrage, ob die vorgesehene Wiedernutzbarmachung der Tagebaue finanziell abgesichert bleibe.

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.12.2023, 20:00 Uhr

40 Kommentare

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  1. 40.

    Warum sollte man allerdings H2 in seinem normalen Aggregatzustand bei atmosphärischem Druck speichern?
    Das würde doch nur Sinn ergeben, wenn man damit z.B. Auftrieb erzeugen möchte aber doch nicht um Energie zu speichern oder H2 zu transportieren. Das ist doch total ineffizient also warum sollte man das machen?
    Ist doch kein Problem den Druck zu erhöhen und somit das benötigte Volumen zu verringern. Ist doch ein Gas das eben ganz leicht komprimierbar ist.
    Gebunden in Magnesiumhydrid fast so einfach benutzbar wie Zahnpasta und mit simplem Wasser wieder genauso einfach frei zu setzen.
    Benzin oder CH4 lässt sich ja auch nicht in offenen Behältern lagern. Sie bezeichnen sich als physiker und sehen nur Probleme und keine Lösungen. Das passt doch überhaupt nicht zusammen. Wenn ich als Ingenieur nur in Problemen denken würde, hätte ich meinen Beruf komplett verfehlt.

  2. 39.

    Warum wohl, weil der Klimawandel zwar bekannt aber in der Breite ignoriert wurde und Umweltzerstörung keinen Preis hatte.
    In der Gleichung war die fossile Nutzung natürlich am attraktivsten und vor allen Dingen sehr einfach.

  3. 38.

    So lange Sie Physiker sind, was ich nicht glaube, sei Ihnen verziehen. Die Chemieindustrie basiert schon sehr lange auf Wasserstoff als Grundchemikalie. Einige Wasserstoffpipelines sind bald 100 Jahre alt...

  4. 37.

    Warum, Einstein-Maße-Energie-Äquivalent also max. ca. 90 PW. Soviel steckt in jedem kg Materie. Nur nutzen können sie die nicht vollständig (Antimaterie). Erst recht nicht direkt für Elektrizität.
    Darum sollten wir dafür lieber direkt oder indirekt die kostenlose Strahlungsenergie unseres natürlichen Fusionsreaktors Sonne anzapfen.

  5. 36.

    Die Sowjets hatten eine Topulev umgebaut, mit Wasserstoff-Antrieb, genannt Tu-155. Die Tu-155 wurde sang- und klanglos eingestellt. Erste Erfahrungen waren ungünstig. Die Hälfte des Passagierraums ging drauf für die Wasserstofftechnik. Denn nur Wasserstoff bei minus 250 Grad, also flüssig, ist brauchbar wegen der geringen Energiedichte im normalen gasförmigen Zustand.

  6. 35.

    Vielleicht weil in den letzten 200 Jahren die Technologie für ausreichend saubere Stromerzeugung fehlte und sich zu wenige um die Klimarisiken von Erdgas ernsthaft Gedanken gemacht haben.
    Manch ein physiker mit Schulabschluss wäre ja vielleicht auf die Idee gekommen Kohle zu verbrennen, um mit dem Dampf eine Turbine oder gar Dampfmaschine mit gekoppeltem Generator anzutreiben mit dessen Strom man dann elektrolytisch H2 erzeugt um diesen letztenendes zu verbrennen und mit der Wärme wieder Strom zu erzeugen.

  7. 34.

    Verwechselt habe ich nichts. Für die Anhänger des Wasserstoff-Hypes ist es traurige Wahrheit, Wasserstoff speichert vergleichsweise in seinem normalen Aggregatzustand fast nichts an Energie. Und das ist nach meiner völlig unverbindlichen Meinung der Grund, dass es die Grüne Wasserstoffwirtschaft nicht geben wird, allenfalls gibt es Nischenlösungen. Für die Gebäudeheizung viel zu teuer, hat ja inzwischen auch Habeck eingeräumt. Es sind viele Umwandlungsprozesse erforderlich, um Wasserstoff handhabbar zu machen, was zu einem grottenschlechten Gesamtwirkungsgrad führt.

  8. 32.

    "was meinen Sie wieviel Energie in den Atomkernen von 1kg H2 steckt". Die Frage ist etwas unbestimmt. Falls Sie die Energiedichte meinen, ein PKW fährt mit einem Liter Benzin 14 Kilometer, mit einem Liter Erdgas 16 Meter und mit einem Liter Wasserstoff 1,3 Meter.

  9. 31.

    Technischer Fortschritt und drohende Folgen des durch Menschen verstärkten Treibhauseffekt?

    Reicht das?

  10. 30.

    Und mit 1 kg angereichertem Uranmischoxid genau 0 km.

    PS: ist keine Frage, sonst wäre da ein Fragezeichen und kein Zwinkersmiley.

    Aber gut, wieviel Energie wird bei der Kernfusion von 1 kg Wasserstoff frei?

  11. 29.

    "was meinen Sie wieviel Energie in den Atomkernen von 1kg H2 steckt". Die Frage ist etwas unbestimmt. Falls Sie die Energiedichte meinen, ein PKW fährt mit einem Liter Benzin 14 Kilometer, mit einem Liter Erdgas 16 Meter und mit einem Liter Wasserstoff 1,3 Meter.

  12. 28.

    Wieviel Uranerz sie für 1kg angereichertes Uran gewinnen mussten und wieviel angereichertes Uran sie aus dem gewonnenen Uran gewinnen, dass verschweigen AKW Fans gerne.

    Kleiner Tipp für die Zukunft, was meinen Sie wieviel Energie in den Atomkernen von 1kg H2 steckt, ;)

  13. 27.

    Vor allem die selbst erfundenen Ziele der Atomindustrie bis 2050: verdreifachen!

    Also von 5% auf 15% (ohne höheren Bedarf mitgerechnet), das soll das Klima dann retten? Ja ne ist klar. Noch dazu: Ohne extreme Subventionen mit Steuergeldern geht nichts. Über 50% Förderungen, irre...

  14. 26.

    Das die erneuerbaren Energien unser Land zu 100Prozent unseren Strombedarf decken können ist bis jetzt alles nur Theorie, weil es niemand genau vorhersagen kann ob es funktioniert.
    War vor 14 Tagen Richtung Norden unterwegs die meisten WKAs standen still und die Solarparks waren mit Schnee bedeckt ,was zu dieser Jahreszeit schon mal vorkommen kann, wer produziert in solchen Fällen dann den Strom den wir brauchen? Was wäre dann die Alternative, wenn wir weg von Kohle und Gas wollen?
    Einige Industriestaaten in Europa darunter Finnland ,Schweden und auch die USA haben sich vorige Woche darauf verständigt die Kernenergie auszubauen, würde sagen das Vertrauen das die erneuerbaren Energien zu 100 Prozent den Energiebedarf decken können sieht anders aus. Und das wir Backups zu den Erneuerbaren brauchen steht außer Frage.

  15. 25.

    Für einen Grünen ohne Schulabschluss klingt das sicherlich nach einer brillanten Idee. Allerdings sollte man auch ohne Schulabschluss auf die offensichtlichste aller Fragen kommen: Wenn Wasserstoff bereits im Jahr 1766 entdeckt wurde und die Wasserstofferzeugung mit Elektrolyse im Jahr 1800, warum hat das in den letzten 200 Jahren niemand gemacht?

  16. 24.

    Vereinfacht könnte man auch sagen, dass PV und Windstrom direkt als Primärenergie bilanziert werden können, während alle thermischen Wandlungsprozesse mit Faktoren Nutzenergie zu Primärenergie vergleichsweise schlecht dastehen.
    Mal von KWK oder Brennwertkessel abgesehen.
    Aber auch da haben allein die Abgase noch mehr Restwärme als durch den Innenwiderstand einer leistungsgleichen Solarzelle und Wechselrichter "verloren" geht.

  17. 23.

    Der Teil der Energiedichte ist aber für ihre Wirkungsgrad-Postulation bedeutungslos, da sie erst in niedrigste Energieform Wärme und darüber in die hohe Energieform Elektrizität gehen müssen. Und hier regiert CARNOT. Und der ist eben überall gleich "beschissen", bzw. belegt, wieso Wärme die niedrigste Energieform ist.
    Anders die Solarzelle. Hier gehts von den Photonen direkt in die Elektronen und zum elektrischen Strom, ohne CARNOT-Umweg. Oder Windkraft, hier gehts von der mechanischen Energie in die Elektrizität. Unter Wirkungsgradgesichtspunkten alles besser als CARNOT.
    Auch Kernfusion bedeutet letztendlich nur cARNOT, auch wenn die Energiedichte hier am höchsten ist.

  18. 22.

    Jetzt haben Sie Bekanntes wortreich aufgeschrieben. Mein Kommentar zum Schw./Weß-Denken und dem sinnvollen Energiemix als Antwort auf Ihr „Die gesamte Energiewirtschaft denkt..“ (ist nicht möglich), ist ja trotzdem wahr und nicht entkräftet. Da nutzt auch nicht Ihre Darstellungsform (übrigens wiederholt) das meine Argumentation gegen die EE gerichtet ist. Ist sie nicht. Ihre Methode hat polarisierende Züge, wie sie auch in politischen Einstellungen anzutreffen ist, wenn man Komplexes diskutiert. Z.B. unbequem ist nicht gleich rechts.

  19. 21.

    Um die durch Kernspaltung freiwerdende Energie von 1 kg U-235 zu erzeugen, bräuchten Sie ca. 2 Mio Liter Heizöl - nur so nebenbei.

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