Märkisch-Oderland Landrat zu Corona-Beschlüssen -
Der Landrat von Märkisch-Oderland Gernot Schmidt (SPD) spricht sich gegen zentral gefasste Beschlüsse zur Eindämmung der Corona-Pandemie aus. Nach den Beschlüssen der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch sollen ab dem 2. November Theater, Kinos und Gastronomie-Betriebe geschlossen bleiben.
Rücksicht auf Regionalität
Wie Gernot Schmidt am Mittwochabend am Rande der Landtags-Sitzung dem rbb gegenüber sagte, sollten Maßnahmen zur Eindämmung jedoch regional entschieden werden. "Ich bin ein strikter Gegner von bundes- und landespolitischen Einzelvorgaben, die die Regionalität nicht berücksichtigen."
Zwar sei der kritische Inzidenz-Wert von 35 Infektionen auf 100.000 Einwohner in seinem Landkreis überschritten, allerdings sei eine Maskenpflicht auf allen öffentlichen Plätzen "welt- und lebensfremd". Schmidt sagte: "Wir haben Orte, in denen sehr wenige Menschen leben. Und solch öffentliche Dinge umzusetzen ist eine Fehl-Debatte."
Bereit für zweite Welle
Derzeit bereitet der Landkreis das Gesundheitswesen weiter auf die steigenden Infektions-Fälle vor. "Wir haben genug Desinfektionsmittel und unsere Masken-Vorräte aufgefüllt. Technisch gesehen, sind wir auf die Pandemie vorbereitet. Wir haben auch genug Beatmungs-Kapazitäten und sind jederzeit in der Lage, die Menschen in bedrohlichen Situationen in den Krankenhäusern zeitnah zu behandeln."
Infektionen steigen weiter an
Aktuell liegt der 7-Tage-Inzidenz-Wert in Märkisch-Oderland laut Zahlen des Landes [externer Link] bei 36,3. In den vergangenen 24 Stunden wurden dort 14 Neuinfektionen gemeldet. So sind bisher insgesamt 465 laborbestätigten Fälle gemeldet worden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 29.10.2020, 06:30 Uhr