Scharmützelsee (Oder-Spree) - Neun Mannschaften kämpfen bei Kutterrudern gegeneinander

Fr 02.06.23 | 18:00 Uhr
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Archivbild: Die Mädchen vom Seesportclub beim Kutterrudern, Ende Juni 1996 (Quelle: dpa/Martin Schutt)
Audio: Antenne Brandenburg | 02.06.2023 | Eva Kirchner-Rätsch | Bild: dpa/Martin Schutt

Elf Menschen auf einem Boot, 1.000 Meter und nur ein Ziel: Den Deutschland-Cup im Kuterrudern zu gewinnen. Am Samstag werden Mannschaften aus ganz Deutschland versuchen, den Wettkampf auf dem Scharmützelsee für sich zu entscheiden.

In Wendisch Rietz (Oder Spree) wird am Samstag der Deutschland Cup im Kutterrudern ausgetragen. Neun Mannschaften aus Thüringen, Sachsen und Brandenburg werden auf der Festwiese erwartet. Von da aus geht es auf die 1000-Meter-Rennstrecke auf dem Scharmützelsee, sagt Susanne Giesel vom Seesportverein Wendisch Rietz.

Um 9 Uhr werden laut Giesel die Startplätze zwischen den teilnehmenden Mannschaften verlost. Die Wettkämpfe starten um 10 Uhr. Der Verein aus Wendisch Rietz selbst und eine Mannschaft aus dem brandenburgischen Rathenow sind auch dabei.

Beim Deutschland-Cup im Kutterrudern geht es um wertvolle Punkte für die Rangliste und um die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft im September in Halle (Saale).

"Alle ziehen an einem Riemen"

Die Tradition des Kutterrudern – auch Kutterpullen genannt – geht bis ins Kaiserreich zurück. Bis in die 1960er-Jahre war es Teil der Seemannsausbildung. Auch in der vormilitärischen Ausbildung zu DDR-Zeiten wurde Kutterrudern trainiert. Mit der Wende geriet die Sportart in Vergessenheit.

In Wendisch Rietz wurde sie 1993 wieder entdeckt. Seitdem sitzt auch Andreas Lüttich vom Seesportverein Wendisch Rietz auf der Steuerbordseite im Kutter und das mit großer Hingabe für einen besonderen Teamsport. "Alle ziehen sozusagen an einem Riemen und das möglichst harmonisch", sagt Lüttich dem rbb.

Eine Mannschaft besteht aus einem Steuermann oder einer Steuerfrau und zehn Ruderkasten. So heißen die Ruderer. Auf eine Sitzbank kommt ein Pärchen. Das Wichtigste dabei sei, die Riemen gleichmäßig und im Takt kräftig durchs Wasser zu ziehen. "Bei diesem Boot darf keine Kontra-Bewegung reinkommen. Man merkt sofort, es fängt an zu schaukeln und man verliert Geschwindigkeit", erklärt Lüttich.

Teilnehmer müssen eine Wende fahren

Das sollte beim bevorstehenden Deutschland Cup über die 1000-Meter-Strecke möglichst nicht passieren. Bis zu zwölf Kilometer pro Stunde schnell kann so ein Kutter werden, und die Konkurrenz ist groß, so Vereinsvorsitzende Susanne Giesel.

Für die Teilnehmer dürfte der Wettkampf auf dem Scharmützelsee dennoch eine besondere Herausforderung sein, so Andreas Lüttich: "Wir richten also diesen so aus, dass wir eine Wende fahren, was eben noch mal technischen Schwierigkeitsgrad draufpackt", sagt er. Viele Kutterrennen würden auf Flüssen ohne Wende stattfinden.

Doch dass das ein Heimvorteil für den gastgebenden Verein sein könnte, glaubt Susanne Giesel nicht. "Wichtig ist ja bei diesem Wettkampf, die Technik zu beherrschen und die Kraft zu besitzen, um diesen Kutter voranzubringen“, so Giesel.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.06.2023, 15:40 Uhr

Mit Material von Eva Kirchner-Rätsch

1 Kommentar

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  1. 1.

    Das finde ich klasse, genauso auch Drachenbootrennen.
    Ist beides sehr anstrengend, wobei ich das nur vom Drachenbootrennen persönlich weiss.

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