NEB übernimmt - Tesla hat eigenen Bahnshuttle zur Grünheider Fabrik gestartet

Mo 04.09.23 | 11:21 Uhr
  33
Am Montagmorgmorgen fuhr das erste Tesla-Shuttle im Grünheider Werk ein. (Foto: Martin Krauß/rbb)
Audio: rbb24 16 Uhr | 04.09.2023| Martin Krauß | Bild: Martin Krauß/rbb

Seit Montag bringt Tesla einen Teil seiner Mitarbeiter per Bahnshuttle aus Erkner zum Firmengelände direkt am östlichen Berliner Ring. Die Niederbarnimer Eisenbahn setzt hierfür einen Dieselzug ein.

Die bisher einzige E-Auto-Fabrik von Tesla in Europa wird ab sofort von einem eigenen Zugshuttle aus dem öffentlichen Bahnnetz angesteuert. Das erste Shuttle erreichte am frühen Montagmorgen den neuen Betriebsbahnhof auf dem Tesla-Areal in Grünheide (Oder-Spree). Der Dieselzug pendelt fortan an Werktagen - Montag bis Freitag - knapp 60-mal pro Tag zwischen dem Bahnhof Erkner und dem Werksgelände. Allein damit werden zum Schichtwechsel mehr als 1.500 Mitarbeiter direkt auf das Werksgelände gebracht.

NEB hat vorerst bis zum Jahresende übernommen

Den Auftrag für das Shuttle-Projekt hatte die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) erhalten. Die Verhandlungen mit dem US-Autobauer seien nicht einfach gewesen. "Ich glaube das war für beide Seiten ein Lernprozess. Einmal von Tesla wie Eisenbahn funktioniert und von uns wie eine private Firma damit umgeht und was man erklären muss, wie die Kosten sind und wie Betrieb funktioniert", sagte NEB-Geschäftsführer Detlef Bröcker.

Schließlich habe es dennoch eine Einigung gegeben. Der Vertrag zwischen beiden Parteien läuft nun erstmal bis Ende des Jahres. "Wir müssen gucken, wie wir nächstes Jahr die Ressourcen bekommen", erklärte Bröcker. Personal sei überall knapp. Bei der Eisenbahn sei dieser Zustand schon länger so. "Auch wegen der Fahrzeuge müssen wir uns überlegen, wie wir das darstellen könnten." Bröcker möchte auch Erfahrungen auf der Strecke sammeln - auch weil das Shuttle gleich auf die Schiene des RE1 zwischen Erkner und Fürstenwalde fahren müsse. "Das ist eine dicht belegte Strecke mit dichtem Takt und da wollten wir schauen wie funktioniert das", erläuterte der NEB-Chef.

Mit Zeitverzug ans Netz gegangen

Der Zug ist nach Angaben von Tesla kostenlos und kann von jedem genutzt werden. Er soll den bestehenden Busshuttle zwischen Erkner und der Fabrik ersetzen und einen Shuttle von der Ortschaft Fangschleuse entlasten - und damit auch Autoverkehr rund um die Stadt Erkner. Das Brandenburger Landesamt für Bauen und Verkehr hatte den Shuttle im Februar genehmigt. Die Inbetriebnahme war bereits für das zweite Quartal 2023 vorgesehen.

Tesla produziert seit März 2022 offiziell Elektroautos in Grünheide. Dort waren nach Angaben von Tesla zuletzt rund 11.000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen teilte im März mit, dass inzwischen 5.000 Autos in der Woche produziert würden - das sind hochgerechnet rund 250.000 im Jahr. Das Ziel der ersten Ausbaustufe von Tesla sind 500 000 Autos im Jahr. Bei einem weiteren Ausbau sollen es eine Million werden. Allerdings wird auch auf übliche Schwankungen - etwa bedingt durch Urlaub - verwiesen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.09.2023, 07:30 Uhr

33 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 33.

    Rund um das Tanklager ist in den Antragsunterlagen ein Sicherheitsbereich von 400 m ausgewiesen. In Zusammenhang mit dem Tanklager wurden divere mögliche Störfälle im Verfahren dargestellt und diskutiert. Diese Herangehensweise ist gesetzlich geregelt. Nun wurde im Nachgang der Genehmigung der Tesla Gigafactory der Haltepunkt mitten in diesen Sicherheitsbereich platziert. Im Verkehrsrechtlichen Genehmigungsverfahren wurden diese Fragen nicht aufgeworfen. Meine Angangen fußen ausschließlich auf nachlesbare Inhalte der Antrags- und Genehmigungsunterlagen, die die Naturschutzverbände im Rahmen der Verbandsbeteiligung bearbeiten und zu denen fachliche Stellungnahmen abgegeben werden.

  2. 32.

    Das sind Volltreffer, wenn Sie so antworten und diffamieren. Mehrmals haben Sie diejenigen die die Wahrheit sagen dem rechten Lager diffamierend und ohne Grund bzw. Anlass zugeordnet. Sie stellen sich ins Abseits.
    Wie wollen Sie argumentieren, wenn z.B auf kommunaler Ebene sinnvolle Vorschläge von Rechts kommen? Dann sind Sie in Schwierigkeiten. Besser Sie lassen die Diffamierungen endlich sein.

  3. 31.

    Neumann, hören Sie endlich auf, die Leute in die rechte Ecke zu drängen. Ihre Absichten sind zu leicht erkennbar.

  4. 30.

    Es gibt keine konkrete Gefährdungslage am Tanklager, die sich irgendwie belegen ließe.
    Wenn Sie nur nach Fallstricken in den Genehmigungsverfahren suchen werden Sie wenig Erfolg haben.
    Bei den Anlagen müssten zum Teil 3 Systeme ausfallen um die Umwelt zu gefährden. Trotz intensiver Drohnenüberwachung hat es in den letzten 3 Jahren keine Havarien gegeben.

  5. 29.

    Na beschreiben Sue mal den schlimmsten anzunehmenden Unfall im Tanklager, laut Störfallgutachten, der diese hohe Gefahr darstellt.

    Ich bin gespannt, ob Sie aufgepasst haben. Ich denke nicht, sonst würden Sie nicht überall "Gefährdungen" sehen.

  6. 28.

    Dann klären Sie mich bitte als betroffenen Anwohner auf, warum die direkte Anbindung mit ÖPNV keine schöne Sache ist.Man muss ja nicht ins Detail gehen, sondern einfach nur mit kurzen knackigen Facts darlegen, worin die akute Gefährdung besteht.

  7. 27.

    „eine U-Bahn als Ersatz für RER und ICE Richtung Michendorf, Dessau und weiter fahren lassen will“
    Mehrmals haben Sie nun versucht mit LÜGEN sachliche Vorschläge zu verdrehen. Wieder stehen Sie damit Abseits...
    Fehlt bloß noch, dass dies eine rechte Position ist.

  8. 26.

    Das sind Volltreffer, wenn Sie so antworten und diffamieren. Mehrmals haben Sie diejenigen die die Wahrheit sagen dem rechten Lager diffamierend und ohne Grund bzw. Anlass zugeordnet. Sie stellen sich ins Abseits.

  9. 25.

    Sie gehen hier regelmäßig mit Phantasiezahlen hausieren und schlugen mehrfach feist die Kosten der Tesla-eigenen Bahnstrecke samt des neuen Bahnhofs der öffentlichen Hand zu. Wer wie Sie eine U-Bahn als Ersatz für RER und ICE Richtung Michendorf, Dessau und weiter fahren lassen will, sollte sich an die eigene Nase fassen. Aber was kann man von der Klientel eines Harved Wöhrmann schon erwarten?

  10. 23.

    Ihre Wirtschaftslichkeitsberechnungen in Bezug auf Tesla sind legendär. „Neumann(fehl)berechnung“ ist der neue Begriff. Und erklärt warum Brandenburg so „erfolgreich“ ist.

  11. 22.

    Genau diese Frage der Gefährdung ist im verkehrsrechlichen Genehmigungsverfahren nicht geprüft worden. Da im Antrag von Tesla die gesamte Anlage (Gigafactory) als nicht störfallrelevant eingestuft wird. Dies entspricht aber nicht den Festlegungen der Genehmigung des LfU vom 4.3.2022. Die konkrete Gefährdungslage kann man nicht in einem solchen Kommentar erläutern. Das würde den Rahmen sprengen.

  12. 21.

    Schön für TESLA. Wenn schon, denn schon. Ich würde den Shuttle von Berlin aus starten. Das würde den Nahverkehr, den Bahnhof Erkner und die Parkplätze entlasten. Diese Einrichtungen waren garantiert nicht für so viel Pendler ausgelegt. Wahrscheinlich haben die Lokalpolitiker wieder halb gedacht. Es beweist sich immer wieder, Berlin wäre besser gewesen.

  13. 19.

    Quelle für diese "linksextremistischen" Aufrufe?

    Soll ja im Internet...

  14. 18.

    Aber Dieselgroßmotoren für Züge, Schiffe etc.

    Nur eben nicht unter der Marke VW, aber im VAG Konzern.

  15. 17.

    Naja, den Grundausbau der Stichstrecke hatte schon die öffentliche Hand bezahlt - für das MfS. :-) Die Kosten für die Ertüchtigung samt Bahnhof trug aber Tesla.

  16. 16.

    Welche Gefahren sollen da von dem Tanklager ausgehen? Die Behälter stehen in einer säurefesten Wanne. Sollten sich entzündliche Gase bilden, werden diese durch das Dach abgeleitet. Das ist höchster Sicherheitsstandart.
    Wenn man Ihrer Argumentation folgt, dann dürfte es überhaupt keinen Verkehr auf der Straße neben dem Tanklager geben.

  17. 15.

    Nein, da der Shuttle-Bahnhof und das Gleis auf dem Tesla-Gelände liegen hat hier Tesla zu zahlen. Tesla hat sich ebenso an dem Radweg beteiligt.
    Da Beides kostenlos öffentlich genutzt werden kann, ist das ein gutes Geschäft für die Region.
    Wenn ich mir anschaue wie viele Milliarden an Subventionen in Magdeburg und Dresden direkt an die Investoren gezahlt werden, finde ich die Diskussion um die Tesla-Förderung einfach lächerlich.

  18. 14.

    Es scheint Ihnen entgangen zu sein, dass das Werk im Industriegebiet Freienbrink-Nord neben dem ÖPNV auch mit Werksshuttlebussen bedient worden. Z.B. hatte die Märkische Allgemeine darüber Anfang April ausführlich über die damals >670 täglichen Fahrten berichtet. Aber Sie wundern sich ja auch darüber, dass man direkt an Waldrand kein Feuerwerk entzündet hatte.

Nächster Artikel