Oberverwaltungsgericht - Hähnchenmastanlage in Groß Haßlow endgültig nicht zugelassen

Fr 06.10.23 | 18:59 Uhr
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Konventionelle Geflügelmast in einem modernen Hänchenmastbetrieb - Innenansicht der Bodenhaltung. (Quelle: dpa/Countrypixel)
Audio: Antenne Brandenburg | 06.10.2023 | Britta Streiter | Bild: dpa/Countrypixel

Die Errichtung und der Betrieb einer Hähnchenmastanlage in der Nähe von Groß Haßlow bei Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) ist endgültig nicht zulässig.

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat die Berufung gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichtes Potsdam zurückgewiesen. Das gab es am Freitag bekannt. Demnach sei die Verlängerung der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung für die Anlage nicht rechtmäßig.

Revision nicht zugelassen

Der Entscheidung war ein jahrelanger Rechtsstreit vorausgegangen. Dabei hatten der Naturschutzbund (Nabu) und die Bürgerinitiative "Wittstock Contra Industriehuhn" seit 2014 gegen die riesige geplante Hähnchenmastanlage geklagt.

Das Landesumweltamt Brandenburg hatte 2012 zunächst eine Genehmigung für den Bau und den Betrieb der Anlage mit 380.000 Tieren erteilt. Allerdings entschieden sich die Betreiber später, das Konzept der genehmigten Anlage auf die sogenannte Langmast umzustellen. Das hätte eine Vergrößerung der Kapazität zur Folge gehabt. Das Landesumweltamt hatte 2014 trotzdem die Genehmigung verlängert.

Anlage liegt seit Jahren brach

Die Kritiker der Anlage hatten vorgebracht, dass dabei nicht das veränderte Planungsrecht berücksichtigt wurde. Die Umstellung von Kurz- auf Langmast führe zu einem erheblichen Anstieg der Emissionen, hatte etwa der Nabu argumentiert. Die längere Mastdauer sei für die Tiere besonders quälend; so würden sie größer, stünden dadurch enger zusammen und länger auf ihrem Kot. Außerdem führe der Betrieb der Anlage zur Zerstörung von Biotopen.

Aufgrund der Klagen wurde 2014 ein Baustopp verhängt, seitdem liege die fast fertige Anlage brach, wie eine Sprecherin der Bürgerinitiative dem rbb am Freitag sagte.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 06.10.2023, 19:30 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Ich esse keine Wurst mehr ;). Aber ich meine die Tatsache, dass verstärkt
    Hähnchenflügel und -schenkel tiefgefroren nach Afrika exportiert werden, zumindest hatte ich darüber vor einiger Zeit einen Bericht gesehen. Damit werden, wie [klausbrause] schon geschieben hatte, die lokalen Märkte zerstört.

  2. 12.

    Oje, falls Sie mit dem Rest, den Rest des Hähnchens ohne Brustfilet meinen, finden Sie den als TK durchgedreht, neu geformt und paniert oder unpaniert zur Wurst gedreht im Kühlregal im Supermarkt Ziel ist, alles zu verwerten. Mahlzeit!

  3. 11.

    Genau so ist es. Dazu noch besonders viel mit dem, was wir nicht so gerne essen wollen, nämlich gerade kein Hähnchenbrustfilet, sondern verstärkt der "Rest".

  4. 10.

    Werden sie doch jetzt schon
    Mit dem billig produzierten EU-subventionierten Hühnerfleisch werden doch heute schon die lokalen Märkte in Afrika mit Dumpingpreisen zerstört.

  5. 9.

    Irgendetwas gibt es immer zu meckern, oder?
    Wenn das Fleisch transportiert werden muss entstehen Kosten, was den Verkaufspreis erhöht und den Absatz von Billigfleisch senkt.
    So vielleicht?

  6. 8.

    Eigentlich schon
    Einfach aufhören, die Supersonderangebote 8 kg Hühnerfleisch für 6.50 Euro beim Discounter Ihrer Wahl zu kaufen.

  7. 7.

    Jepp...


    Sicher ist Tierwohl wichtig, aber letztendlich ist es doch so, wenn nicht hier dann woanders, dann wird es halt von irgendwo eingeführt.

  8. 6.

    Und was wird nun aus dem Gebäude?

  9. 5.

    Dann wird sie eben woanders hingesetzt, verhindern kann man es eh leider nicht.

  10. 4.

    "Gut so.
    Dann werden die Broiler halt um die halbe Welt geschippert. Da geht es ihnen sicher besser. Wir riechen es ja nicht."
    Es gäbe auch noch eine andere Möglichkeit: Einfach weniger Hähnchenfleisch essen, oder ist das so abwegig?

  11. 2.

    Gut so.
    Dann werden die Broiler halt um die halbe Welt geschippert. Da geht es ihnen sicher besser. Wir riechen es ja nicht.

  12. 1.

    Allein das Wort Hähnchenmastanlage ist ja schon richtig ekelhaft. Gut, dass die nicht zugelassen wird.

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