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Audio: Antenne Brandenburg | 19.02.2024 | Iris Wussmann | Quelle: dpa

Untersuchung der BTU Cottbus-Senftenberg

Woher die Fachkräfte für den Strukturwandel kommen sollen

Der Brandenburger Teil der Lausitz steuert auf ein massives Fachkräfteproblem zu. Das geht aus dem so genannten "Policy-Paper" hervor, das Forscher der BTU Cottbus-Senftenberg und des Instituts für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Staatskanzlei Brandenburg erarbeitet und am Montag vorgestellt haben. Demnach fehlen bis zum Jahr 2038 rund 55.000 Arbeitskräfte.

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"Zum einen gehen aufgrund der Strukturstärkung erheblich weniger Jobs verloren als angesichts des Ausstiegs aus der Braunkohle befürchtet worden war", heißt es von der Staatskanzlei. Andererseits verliere die Lausitz durch den demografischen Wandel immer mehr Menschen im erwerbsfähigen Alter.

Nach aktuellen Planungen entstehen schon jetzt im Rahmen von Strukturwandelprojekten mehr Arbeitsplätze als durch den Kohleausstieg wegfallen. Der Energiekonzern Leag hat nach eigenen Angaben aktuell 7.000 Mitarbeiter [leag.de]. Allein im geplanten Lausitz Science Park unter Federführung der BTU in Cottbus sollen bis zu 12.000 Arbeitsplätze entstehen, im Bahnwerk Cottbus 1.200, in der geplanten Unimedizin 1.000 Arbeitsplätze.

Verschiedene Lösungsansätze

Die Forscher haben sich auch Gedanken darüber gemacht, wie der Bedarf an Fachkräften gedeckt werden kann. So enthält das "Policy-Paper" verschiedene Ideen und Ratschläge für die Brandenburger Landesregierung.

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Ein wichtiger Ansatz sind dabei die mehr als 23.000 Auspendler, die täglich zum Arbeiten in andere Regionen fahren. Sie sollen vom Arbeiten in der Lausitz überzeugt werden, unter anderem mit Informationen an Pendlerparkplätzen. Das mache der Dahme-Spreewald-Kreis bereits, hieß es am Montag.

Die Forscher empfehlen außerdem, Absolventen der Lausitzer Hochschulen in der Region zu halten und "bereits in der Lausitz lebende Ausländer in den Arbeitsmarkt [zu] integrieren." Daneben gehe es um ausländische Fachkräfte, die gezielt angeworben werden müssten, hieß es. Ein Potenzial sind für Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) auch die rund 3.000 jungen Menschen ohne Abschluss -oder Beschäftigung.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.02.2024, 14:30 Uhr

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