Gestorben mit 81 Jahren - Regisseur Wolfgang Petersen erliegt Krebsleiden

Di 16.08.22 | 22:22 Uhr
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Regisseur Wolfgang Petersen (Bild: imago images/Frank Hoermann)
Audio: Antenne Brandenburg | Mi 17.08.22 | Bild: imago images/Frank Hoermann

Wolfgang Petersen, Star-Regisseur von Filmen wie "Das Boot", "Outbreak", "Air Force One" und "Der Sturm", ist tot. Er starb am Freitag im Alter von 81 Jahren, wie seine Assistentin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Petersen erlag demnach einem Bauchspeicheldrüsenkrebsleiden.

Er starb friedlich im Kreis seiner Familie in seinem Haus im kalifornischen Brentwood, wie seine Assistentin mitteilte. Seine Frau Maria war an seiner Seite.

Für die Filmwelt kam sein Tod überraschend. Bis zuletzt war Petersen kreativ tätig. Kurz vor seinem 80. Geburtstag flachste der gebürtige Ostfriese, dass er über dieses runde Jubiläum "ganz locker drüber weg segeln" wollte. "Dann wird es auch nicht so ein dicker Hammerschlag, wenn man plötzlich so ein hohes Alter hat", sagte er im vorigen Jahr im dpa-Interview. Begeistert sprach er über eine Handvoll neue Film- und Fernsehprojekte.

Petersen studierte in Berlin

Der in Emden geborene und in Hamburg aufgewachsene Regisseur lernte sein Handwerk ab 1965 an der deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin. 1971 hatte er gleich mit dem "Tatort"-Krimi "Blechschaden" Erfolg. Die Folge "Reifezeugnis" mit Nastassja Kinski machte ihn und die blutjunge Darstellerin über Nacht berühmt. Zum Tabubrecher wurde Petersen 1977 mit dem Kinofilm "Die Konsequenz", der von einer homosexuellen Liebe handelt.

Das Kinoepos "Das Boot" (1981) über die Besatzung eines deutschen U-Boots im Zweiten Weltkrieg, mit Jürgen Prochnow und Herbert Grönemeyer, bahnte Petersen den Weg nach Hollywood. Seit 1987 lebte der Regisseur mit seiner Frau in Los Angeles.

Dort holte er Hollywood-Stars wie Clint Eastwood ("In the Line of Fire"), Dustin Hoffman ("Outbreak"), Harrison Ford ("Air Force One"), George Clooney ("Der Sturm") und Brad Pitt ("Troja") vor die Kamera.

Für ein Remake seiner alten Fernseh-Komödie "Vier gegen die Bank" aus den 1970er Jahren, kehrte Petersen 2016 in seine Heimat zurück. Der Gaunerfilm war mit Til Schweiger, Matthias Schweighöfer, Jan Josef Liefers und Michael "Bully" Herbig prominent besetzt

Sendung: rbbKultur, 17. August 2022, 7 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Ich denke, dass insbesondere auch "Die unendliche Geschichte" - man mag von der Verfilmung halten, was man mag, aber finanziell war sie sehr erfolgreich und sie war von Anfang an auch stark auf den US-Markt zugeschnitten worden - einen großen Einfluss auf Petersens spätere Erfolge in Hollywood hatte.

    Ich hoffe, dass zu seinem Gedenken auch irgendwo die lange TV-Fassung von "Das Boot" laufen wird, sie gibt so viel mehr her als die Kinofassung.

  2. 2.

    Bemerkenswert auch sein erster abendfüllender Spielfilm 'Einer vom uns beiden' nach Bosetz-ky mit Prochnow, Schesrzkopf u. v. m.
    Ich bin sehr sehr traurig.

  3. 1.

    Darüber bin ich unendlich traurig und ich spreche der Familie mein Beileid aus.
    Es ist ein herber Verlust für die Kino-Welt, aber sein Werk bleibt.

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