Frankfurt (Oder) - Junge Leistungssportler bringen Ringsport auf die Theaterbühne

Mi 14.02.24 | 17:03 Uhr
  1
Probe für das Theaterstück "Sekundenglück" im Frankfurter Kleistforum (Bild:rbb)
Audio: Antenne Brandenburg | 14.02.2024 | Robert Schwaß | Bild: rbb

Im Frankfurter Kleistforum trifft am Mittwochabend Leistungssport auf die Theaterwelt: Die Performance "Sekundenglück" feiert auf der Bürgerbühne in Frankfurt (Oder) Premiere. Fünf junge Ringer aus der Frankfurter Sportschule treten dabei als Schauspieler auf.

Auf der Bühne werden einstudierte Live-Kämpfe gezeigt und mit Theaterszenen kombiniert. "Die Idee der Performance 'Sekundenglück' ist eigentlich, Kampfsport – der ja schon hoch theatral ist und etwas Tanzhaftes hat – und das Theater zusammenzubringen", sagte Theaterregisseur Hannes Langer dem rbb.

"Niederlagen frisst man in sich hinein"

Die Ringer sollen einen Einblick in ihr Leben als Leistungssportler geben und über Erfolge, Wettkämpfe, Stress und Leistungsdruck sprechen. Die inszinierten Kämpfe auf der Bühne hätten einen anderen Charakter als im Wettkampf: "Ringen ist eine sehr komplexe und flexible Sportart, die viel mit harter Arbeit und Disziplin zu tun hat", sagte Nataniel Troczyński dem rbb. Er und die anderen Ringer würden sieben- bis achtmal pro Woche trainieren.

Während es im Wettkampf um Stärke geht, zeigen die Ringer auf der Bühne auch verletzliche Seiten: "Grundsätzlich sprechen wir über Niederlagen fast gar nicht. Das frisst man in sich hinein", so Troczyński. Laut dem 18-jährigen Ringer Matti Stolt seien die Vorbereitungsgespräche für das Theaterstück eine Art Therapie gewesen.

Die Karten für die Premiere am Mittwoch sind ausverkauft. Für eine weitere Vorstellung am Sonntag (18. Februar) sind noch Tickets verfügbar.

Sendung: Antenne Brandenburg, 14.02.2024, 15:40 Uhr

Mit Material von Robert Schwaß

1 Kommentar

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 1.

    "Grundsätzlich sprechen wir über Niederlagen fast gar nicht. Das frisst man in sich hinein",

    Das Zitat zeigt ein psychologisches Problem, weil es bei einem Zweikampf nur einen Gewinner geben kann. Der andere ist dann eben der Verlierer, der sich selbst dafür verachtet, dass ausgerechnet er der Verlierer ist. Ich meine deshalb, dass sogenannte Kampfsportarten, die auf das Besiegen eines Gegners zielen, vielleicht mehr spielerisch ausgetragen werden sollten. Raus aus dem Wettbewerb und rein in den Gesundheitssport, wo es um Freude an der Bewegung und um Spiel geht! Ich persönlich finde es zum Beispiel abartig, dass im Boxen, der gewinnt, der den anderen am meisten "verhauen" hat. Solche Sportarten gehören deshalb nach meiner Meinung als Wettkampfsport abgeschafft! Vielleicht ist das Theaterstück ein guter Denkanstoss in diese Richtung.

Nächster Artikel