Antwort Senatsinnenverwaltung -

Berliner Ermittler haben gegen Rocker seit 2015 fast 700 Strafverfahren eingeleitet. Das geht aus der Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage des SPD-Abgeordneten Tom Schreiber hervor.
Demnach seien es 2020 allein 114 neue Ermittlungsverfahren gewesen, zudem seien acht Haftbefehle erlassen worden. In diesem Jahr wurden laut Senat 39 neue Verfahren registriert (Stand 25. Juni). Haftbefehle gegen Rocker gab es in diesem Jahr bislang nicht. Die meisten Verfahren gab es mit 141 im Jahr 2018.
Organisiertes Verbrechen im Rocker-Milieu sei "eine wandelnde Hydra"
Im Visier der Ermittler stehen vor allem die sogenannten Outlaw Motorcycle Gangs, also etwa die Hells Angels oder Bandidos - sowie ihre Unterstützergruppierungen. Schreiber sagte, dieser Bereich der Organisierten Kriminalität sei eine wandelnde Hydra. Sie passe sich dem Druck der Strafverfolgungsbehörden an und suche sich neue Geschäftsfelder, um schmutziges Geld zu waschen. Erst am Montag hatte Bundesinnenminister Seehofer die Rockergruppe "Bandidos MC Federation West Central" verboten und aufgelöst.
Das Bundesverfassungsgericht hatte im Vorjahr ein verschärftes "Kuttenverbot" für kriminelle Rocker bestätigt. Motorradclubs müssen es demnach hinnehmen, dass Logos verbotener Gruppen nicht von anderen Rockern in abgewandelter Form getragen werden dürfen. In Berlin seien seit 2017 keine sogenannten Kutten beschlagnahmt worden, hieß es in der Antwort.
Sendung: 88.8, 15.07.2021, 11:15 Uhr