Berliner Arbeitsgericht entscheidet - Betriebsratswahl bei Lieferdienst Gorillas kann wie geplant stattfinden

Mi 17.11.21 | 13:46 Uhr
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Prozessbeteiligte warten im Arbeitsgericht Berlin auf den Beginn der Verhandlung. Das Arbeitsgericht verhandelt am 17.11.2021 über den Antrag, die Betriebsratswahl in dem Lebensmittel-Lieferdienst Gorillas abzubrechen. Das Unternehmen und der Wahlvorstand streiten um die Durchführung der Betriebsratswahl, die vom 22. bis 27. November erfolgen soll. (Quelle: dpa/Wolfgang Kumm)
Bild: dpa/Wolfgang Kumm

Die Betriebsratswahl beim Berliner Start-up Gorillas kann wie geplant in der kommenden Woche erfolgen. Das hat das Berliner Arbeitsgericht am Mittwoch entschieden. Zwar habe es möglicherweise Fehler bei dem Wahlverfahren gegeben, diese reichten aber nicht für eine Unterbrechung der Wahl aus, erklärte das Gericht.

Wenn es Anfechtungsgründe gebe, müsse der Lieferdienst Gorillas die Betriebsratswahl später anfechten, so Richter Michael Ernst. Der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig.

Unternehmen wollte Wahl verhindern

Das Unternehmen wollte die vom 22. bis 27. November geplante Wahl mit sofortiger Wirkung stoppen. Es hatte unter anderen argumentiert, dass der Wahlvorstand angesichts von erst kürzlich erfolgten Umstrukturierungen nicht zuständig sei für die Beschäftigten, die zur Wahl aufgerufen seien.

Bei dem Lieferdienst gibt es seit Monaten Streit um die Arbeitsbedingungen. Am Arbeitsgericht Berlin sind nach Angaben einer Sprecherin Dutzende Verfahren anhängig.

Sendung: Inforadio, 17.11.21, 13:30 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    In Zeiten von Starts Up und Sub-Unternehmen ist eine schlechte Behandlung der Arbeiter leider eher die Regel! Mit Hartz 4 und schärferen Bafög Regeln hat auch der Staat seins dazu gegeben und drückt Menschen in solche Arbeitsverhältnisse.

    Egal zu welcher der regierenden Parteien schaut, man wird von der Politik nicht zureichend unterstützt.

    Der Mindestlohn ist einfach zu wenig und behebt nicht die Probleme der Arbeitsbedingungen. Da muss was gemacht werden, denn wenn man sich z.b. auch Amazon anschaut wird einem klar, daß es heute nicht einfach ist eine Gewerkschaftsvertretung in seiner Firma zu gründen. Ganz davon ab, sollte meiner Meinung nach die Politik auch grundsätzlich bessere Arbeitsbedingungen für seine Bürger schaffen.


  2. 3.

    Mal wieder zeigt sich, dass der Betriebsrat wohl das Unternehmen lahmlegen wird ! Ich Wunder mich ganz einfach wieso die alle so meckern. Da blähen sich paar Mitarbeiter auf, statt den Arbeitgeber einfach zu wechseln, wird die halbe Belegschaft künstlich hoch geputscht gegen Gorilla. Leute es ist ein einfacher Job ohne Qualifikation und jeder weiß vorher was da kommt. Ansonsten suchen alle anderen auch Mitarbeiter. Also lasst den scheiss und wechselt einfach wenn’s euch nicht passt !

  3. 2.

    Wobei "verbesserte" Arbeitsbedingungen auch zum Phyrrus-Sieg werden können.
    Wenn sie zu einer zu starken Steigerung der Kosten führen und die eh noch geringen oder nicht vorhandenen Gewinne der konkurrierenden Lieferunternehmen weiter verkleinern, könnte das auch zum Untergang der Unternehmen führen.
    Und dann ist es egal, wie die Arbeitsbedingungen wären, denn die Arbeit ist nicht mehr da ...

  4. 1.

    Störrische Arbeitgeber*innen gibt es leider viel zu viele. Wünsche den Beschäftigten viel Kraft und hoffentlich baldige Besserung der Arbeitsverhältnisse. Ansonsten kann ich nur sagen, dass überall Leute gesucht werden. Wenn es nicht besser wird, einfach mal woanders umsehen.

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