Blockierte Stadtautobahn A100 - Von Kleber befreiten Aktivisten drohen Geldstrafen von je 241 Euro

Mi 29.06.22 | 17:16 Uhr
Archivbild: Ein Polizeibeamter löst am 23.06.2022 mit Sonnenblumenöl die festgeklebte Hand eines Klimaschutz-Demonstranten der Gruppe "Letzte Generation" vom Asphalt auf der Kreuzung am Frankfurter Tor. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Bild: dpa/Paul Zinken

Für einige Mitglieder der Klimaschutz-Initiative "Letzte Generation" wird die jüngste Blockadeaktion auf der Berliner Stadtautobahn A100 ein finanzielles Nachspiel haben. Denn wer sich auf der Fahrbahn festklebt und im Beisein der Polizei wieder gelöst werden muss, den erwartet eine Geldstrafe in Höhe von 241 Euro.

"Für das Entfernen von der Straße gibt es einen festen Betrag, das sind 241 Euro - da können aber noch weitere Kosten hinzukommen, wie Transport zum Polizeigewahrsam", sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch auf Nachfrage von rbb|24.

Am Morgen hatten sich 38 Demonstranten an den Ausfahrten Beusselstraße und Seestraße in Richtung Wedding (Mitte) auf die Fahrbahn gesetzt - einige hätten sich auch festgeklebt, teilte die Polizei mit. Besonders im Zuge der Klimaproteste war es zuletzt häufiger zu solchen Aktionen in Berlin gekommen.

Polizei: Zeit zum Ablösen hängt vom Untergrund ab

Nach dem Anrücken der Polizei gebe es verschiedene Möglichkeiten, angeklebte Aktivisten von der Straße zu lösen, etwa unter Einsatz von Lösemitteln - oder "bestimmten Handgriffen", heißt es weiter. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte die Polizei aber nicht näher ins Detail gehen.

"Wie lange das Ablösen dauert, ist vom Untergrund und von der Art des Stoffes abhänig. Es wird dann auch noch geprüft, ob Ermittlungsverfahren eingeleitet werden - etwa wegen Nötigung, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr oder Ordnungswidrigkeiten", so der Polizeisprecher.

Den Angaben nach wurden allein zwischen dem 25. Januar und 14. Februar insgesamt 55 Kostenbescheide verschickt, weil Personen sich auf der Straße festgeklebt hatten. Diverse weitere Bescheide seien in Abwicklung.

Sendung: Radioeins, 29.06.2022, 9:30 Uhr

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