Wieder mehr Zu- als Wegzüge - Vor allem Menschen unter 30 zieht es nach Berlin

Do 28.07.22 | 19:37 Uhr
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Ein Umzugswagen wird beladen (Quelle: imago images/Waldmüller)
Bild: imago images/Waldmüller

In Berlin hat es im vergangenen Jahr wieder mehr Zuzüge als Wegzüge gegeben. Trotz erneuter Corona-Maßnahmen zogen mehr als 166.500 Menschen im Jahr 2021 in die Stadt, weggezogen seien knapp 150.300 Menschen, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte. Mit einem Plus von mehr als 16.200 Menschen sei dies ein deutlicher Wanderungsgewinn.

Erstmals seit 20 Jahren hatte im Jahr 2020 die Zahl der Fortzüge über der Zahl der Zuzüge gelegen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes lebten in Berlin im vergangenen Jahr 3.677.500 Menschen (Stand: 31. Dezember 2021), etwa 13.400 mehr als im Jahr zuvor.

Knapp 46 Prozent aller Zugezogenen unter 30 Jahre alt

Nach Angaben der Statistiker sei das Plus bei der Zu- und Abwanderung auf Zuzüge aus dem Ausland zurückzuführen. Mehr als 93.200 Menschen aus dem Ausland zogen nach Berlin und rund 67.700 aus Berlin ins Ausland. Innerhalb Deutschlands lag die Zahl der Zuzüge aus anderen Bundesländern nach Berlin (rund 73.300) unter der Zahl der Wegzüge (über 82.500).

Auch gab es einen Unterschied bei den Altersgruppen: Menschen, die in die Stadt kamen, waren eher jünger als jene, die Berlin verließen. Knapp 46 Prozent aller Zugezogenen und rund 28 Prozent aller Fortgezogenen seien zwischen 18 und unter 30 Jahre alt gewesen. Ab 30 Jahre habe der Anteil an allen Zugezogenen bei rund 44 Prozent, der Anteil an allen Fortgezogenen bei etwa 59 Prozent gelegen.

2021 auch wieder mehr Kinder geboren

2021 gab es in Berlin auch einen Geburtenüberschuss von rund 1.460 Menschen. Im Jahr zuvor habe dieser bei genau 1.050 Menschen gelegen. Nach Angaben der Statistiker wurden 2021 knapp 39.170 Kinder geboren, etwa 480 mehr als im Vorjahr.

Der seit 2017 anhaltende Rückgang habe damit gestoppt werden können. Insgesamt 37.706 Menschen starben 2021, 64 Menschen mehr als im Jahr zuvor. Die meisten Sterbefälle seien in den Wintermonaten Januar und Oktober bis Dezember registriert worden.

Sendung: Fritz, 28.07.2022, 19:30 Uhr

35 Kommentare

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  1. 35.

    Meiner Tochter wurde 1999 von der ZvS ein Studienplatz in Halle/Saale zugewiesen. Beste Voraussetzungen, wenig Fun, aber viel gelernt. Nach 3 Jahren wechselte sie nach Kiel, ebenfalls kleine Uni, naja, Ostseeküste hat etwas anderes Flair als Halle/S.
    Trotzdem alles gut gelaufen. Es muss nicht Immer Berlin, München oder Hamburg sein.

  2. 34.

    Früher zu West-Berlin Zeiten sind die gekommen, um sich von der Bundeswehr zu drücken, heute kommen die wieder aus den Dörfern um aus Berlin ein Dorf zu machen
    Was ist bloß los in Berlin

  3. 33.

    Wenn man jung ist, hat man andere Auffass. stimmt. Zu dritt kann man dann schon in eine nicht mehr ganz so preiswerte Wohnung ziehen und man pflegt dann andere Interessen! Berlin stellt sich als coole Partystadt dar, aber die meisten bodenstämmigen sind ganz normale freundl. u. arbeitsame Zeitgenossen. Aber ein bisschen anders tickend. Heute erdrückt uns, das Ganze, dass man meint, frei sein zu können, u.seinen Mist überall stehen o. fallen zu lassen, ungeniert laut sein zu können, weil ihn hier niemand kennt. Auch in der eher anonymen Großstadt gelten Freundlichkeit, Rücksichtsnahme u. Höflichkeit. Das steht hoch im Kurs, nicht anders als im eher beschaulicheren Sonstwo. Deshalb war es ja mal Herz erfrischend festzustellen, dass es in der Stadt nicht nur Party gibt, sondern zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen, die versuchen, mit Köpfchen am besseren Ruf unserer Stadt zu arbeiten. Auch den Endlosteefonierern in den Öffis sei gesagt, einer versteht eure banalen Tel. bestimmt!!!

  4. 32.

    Das nennt man Willkommenskultur ! Auf jeden Fall, alles in Deutsch/Englisch/Französisch/Spanisch/Russisch/Türkisch/Polnisch/Arabisch.

  5. 31.

    ...aber bitte gendern nicht vergessen....is och janz wichtig

  6. 30.

    Was bitte soll denn dieser Schwachsinn ? Wie stellen sie sich das vor ? Straßenschilder in Deutsch / Englisch / Französisch / Türkisch / Persisch / Russisch / . In keiner anderen Großstadt wird solch ein Unfug veranstaltet. Man hat hier viele wunderbare Möglichkeiten um deutsch zu lernen und das sogar kostenlos. Toleranz ist keine Einbahnstraße.

  7. 29.

    Das mit den Green Cards in einigen Ländern bezieht sich auf die Einwanderung und nicht auf den möglichen Wohnsitz in diesem Land. In der EU samt Deutschland herrscht Freizügigkeit mit freier Wahl des Wohnsitzes. Das mag manchmal in wenigen Städten etwas nachteilig sein. Insgesamt auf alle Menschen der EU hochgerechnet bringt es für alle Vorteile. Wobei die allermeisten Menschen der EU sicher eher regional verwurzelt sind und dort auch bleiben.

  8. 28.

    Eigentlich könnte die Stadt sich freuen, wenn sie "verjüngt" wird. Leider ist die Kehrseite, dass es Viele in erster Linie nach Berlin zieht, weil hier das Kultur- und Nachtleben attraktiv für unter 30jährige ist. Sicher, wir haben sehr gute Unis, doch die gibt es in anderen Städten auch. Das Studium ist dann wohl eher zweitrangig. Gibt es in Berlin mehr bezahlbaren Wohnungraum für junge Leute als anderswo? Wohl kaum. Andere Länder machen es uns vor und vergeben Green-Cards bzw. beschränken den Zuzug auf Fachkräfte, die auch einen Job/Studienplatz und Wohnraum nachweisen können. Aber Berlin? Hey, kommt doch alle her, ist doch hip hier. Und wenn man doch keinen Job findet - auch in Berlin kann man Transferleistungen beziehen. Ich bin der Meinung: Der Zuzug sollte an sinnvolle Voraussetzungen gebunden sein.

  9. 27.

    Was? Welche Sprache solls denn sein bei dem Sprachgewirr in Berlin? Also wenn, dann mal in Berliner Schnautze. Icke dette kiecke ma… dit is och am Aussterben.
    PS: Die Sorben und Wenden waren schon immer dort und sind nicht zugezogen. Daher dieser besonder Förderung deren Sprache und Kulturraum.
    Und mal so gesprochen: Wenn ich mich in einem fremden Sprachraum ansiedeln möchte, dann lerne ich deren Sprache in Grundzügen zumindest, um mich dort zu verständigen.

  10. 25.

    >“ Wäre noch interessant, warum junge Menschen nach Berlin kommen, wo es doch kaum bezahlbare Wohnungen gibt?“
    Denkbar sind Studium, mehr „Fun“ als in der Heimat, Lebenskünstler, sich ausprobieren in neuen Jobs…
    Aber keine Angst, die meisten verlassen Berlin dann wieder nach so 20 Jahren wenns an die Familiengründung geht.

  11. 24.

    Berlin sollte auch langsam mal mehrsprachig werden, bei diesem Zuzug: mehrsprachige Straßennahmen, mehrsprachige Ortsschilder, Behörden, usw. Ist im sorbischen Siedlungsgebiet in der Lausitz schon lange so.

  12. 22.

    Bezahlbar sind die Wohnungen schon, nämlich gegen Cash. Ihr Wunsch nach Selektion wird eben dadurch befriedigt. Pflegepersonal erhält dann wie vormals eine Dienstkammer. Gerade die allseits beliebten Altbauwhg. haben so eine, erreichbar über den Dienstbotenaufgang, die hintere Tür getrennt durch einen ca. 12 m langen Gang zur Küche hin. Diese Zustände entsprächen dann auch den nostalgischen Schwärmereien der 20er Jahre. Endlich wieder Berlin. die Metropole, die es mit Preisen und Zuständen in Paris, London und NewYork aufnehmen kann. Reich kommt rein, arm zurück in den Gesindestand.

  13. 21.

    Für nur einen Alleinverdiener, ist das Umland kaum noch bezahlbar, da die Immobilienpreise so dermaßen gestiegen sind. Wir sind schon vor 12 Jahren herausgezogen, da waren die Preise noch bezahlbar.

  14. 20.

    Dafür haben wir den Markt. Wenn es keine "bezahlbaren" Wohnungen gibt dann sollte man nicht den Leuten neiden für die "bezahlbar" was anderes ist. Durch das Recht auf Freizügigkeit können Sie dahin ziehen wo Sie etwas "bezahlbares" finden können.

  15. 19.

    Ganz genau. Ich schreibe das hier schon seit langer Zeit und werde deswegen beschimft. Aber egal , Irgendwann holt jeden auch die Realität ein. Alles wird zugebaut. Bald kommen auch die ganzen KGA ran, Die Politiker haben nicht den Mut auch mal nein zu sagen. Wenn das so weiter geht ziehen wir auch aus diesen Moloch raus.

  16. 18.

    Man sollte mal den Wegzug analysieren- viele Gutverdiener und Familien verlassen nämlich Berlin. Warum verlassen denn so viele Einwohner:innen, Berlin und ziehen ins Berliner Umland ? Bei uns zum Beispiel, war es die Schaffung von Eigentum - Wir hatten das ewige Miete zahlen und die ständigen Mieterhöhungen einfach satt.

  17. 17.

    So ganz unrecht hat McCarthy ja nun nicht, wenn es auch übertrieben scheint. Was hilft Fleiß, Freude am Beruf und Engagement, wenn die Grundbedingungen von Seiten der Senatsverwaltung und der Bezirksämter nicht stimmen. Fehlerhafte Planungen bei Personal und Ausstattungen, vergammelte Gebäude, fehlendes Personal und Klassenräume, da verzweifelt irgendwann der engagierteste Kollege. Lehrer, Erzieher und Technisches Personal sind hier das kleinste Problem.

  18. 16.

    Bin da ganz eurer Meinung. Für uns wäre ein Umzug, raus aus Berlin mit drei Kindern, vorstellbar. Wenn die Häuser bezahlbar wären, für einen Alleinverdiener

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