Berlin-Tegel - Tonnenweise Granaten aus der Kaiserzeit auf TXL-Gelände gefunden

Fr 01.07.22 | 16:44 Uhr
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Symbolbild: Feuerwehrzufahrt Sprengplatz Grunewald in Berlin. (Foto: picture alliance/Bildagentur-online/Joko)
Bild: picture alliance/Bildagentur-online/Joko

Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Berlin-Tegel sind tonnenweise Granaten aus der Kaiserzeit entdeckt worden. Im Zuge von Räumungsarbeiten für ein neues Wohnquartier fanden Experten in den vergangenen Tagen 61 Artilleriegranaten mit einem Gewicht von 6.300 Kilogramm aus der Zeit zwischen 1875 und 1905, wie die Tegel Projekt GmbH am Freitag mitteilte. Die schweren Geschosse wurden demnach von der Polizei umgehend auf einen Sprengplatz in Grunewald gebracht, wo sie entschärft werden sollen.

"Bei den Granaten handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht um Kriegsmunition" sagte Alexander Döring, der Bauleiter der Kampfmittelräumung. Es waren demnach vielmehr Testobjekte der preußischen Armee, die an der Stelle einen Artillerie-Schießplatz betrieb. Der Fund sei für ihn einmalig in dieser Größenordnung. In Berlin werden immer wieder Bomben oder andere Sprengkörper entdeckt.

Auf dem ehemaligen Flughafen Tegel soll das Schumacher Quartier entstehen. Die Tegel Projekt GmbH ist seit 14 Monaten mit Sprengstoffräumungen beschäftigt. Dabei wurden bisher 5.650 Munitionsteile gefunden. Dafür mussten über 110.000 Kubikmeter Erde bewegt werden.

Sendung: rbb 88.8, 01.07.2022, 17 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Womöglich findet man noch eine Rakete auf Wernher von Brauns "Raketen-Flugplatz",das wär doch was.

  2. 9.

    Wenn wie berichtet es sich u.a. um sehr alte Übungsmunition der damaligen preußischen Armee handelt aus der Zeit vor 1900 dann währe doch das ein oder andere Objekt sicher auch was für Museen oder etwa nicht ??

  3. 8.

    " aber in anderen Bundesländern sind Blindgänger entweder beim Entschärfen oder bei Bauarbeiten mit nicht unbeträchtlichen Schäden explodiert "

    So etwas gab und gibt es nicht nur in anderen Bundesländern sondern auch in Berlin . Den letzten größeren Fall dieser Art gab es in Berlin meiner Meinung nach im September 1994 als im Umkreis des S und U Bahnhofs Frankfurter Allee eine Bombe aus dem 2. Weltkrieg explodierte und 3 Bauarbeiter mit in den Tod gerissen hat . Dazu kamen etliche Schwerverletzte und großer Sachschaden .

  4. 7.

    Ich bin zwar kein Experte, aber in anderen Bundesländern sind Blindgänger entweder beim Entschärfen oder bei Bauarbeiten mit nicht unbeträchtlichen Schäden explodiert, ging durch die Presse. Zudem gab es vor einiger Zeit im TSP einen Bericht über die Bomben in Oranienburg. Die chemischen Zeitzünder werden im Laufe der Zeit instabil. Da genügt eine Erschütterung und das Ding geht hoch. Auch gab es Berichte zu Munition in der Ostsee, die zunehmend instabil und damit die Bergung erschwert.

  5. 6.

    Was mich wirklich wundert das zumindest bisher noch kein unentdeckter Blindgänger ohne Vorwarnung hochgegangen ist. Man mag sich nicht vorstellen was in vielen Städten noch im Boden liegt. Wahrscheinlich nur eine Zeitfrage, gibt es Experten die das beurteilen können?

  6. 5.

    Lupe, Sie sind nicht von hier, oder? Der alte TXL liegt ziemlich isoliert in einem Waldgebiet. Da war keiner zum evakuieren. Und was den Abtransport angeht: Vorsichtig. Wir haben für sowas Leute mit Erfahrung. Darüber bin ich froh.

  7. 4.

    warum findet mnan die Munition erst jetzt? Warum wurde vor dem Bau des TXL das Gelände nicht abgesucht?

  8. 3.

    Schon heftig wo "früher" Flugzeuge gelandet sind. Frage mich, ob diese Hinterlassenschaften auch im Falle einer Havarie zu zusätzlichen "Problemen" hätten führen können.

  9. 2.

    Ich denke mal da wird noch so einiges im Berliner Boden "warten".

  10. 1.

    Aber natürlich, Tonnenweise, warum wurde niemand evakuiert und weiträumig abgesperrt? Und wie hat der Abtransport stattgefunden?

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