Große Nachfrage - Mehr als 6.000 Berliner haben sich gegen Affenpocken impfen lassen

Mo 22.08.22 | 18:39 Uhr
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Eine Spritze wird mit dem Impfstoff gegen Affenpocken aufgezogen (Bild: dpa/Sven Hoppe)
Audio: Fritz Radio | Mo 22.08.22 | Bild: dpa/Sven Hoppe

In Berlin sind bereits mehrere Tausend Menschen gegen Affenpocken geimpft worden. Mit Stand vom Freitag seien 6.417 solche Impfungen durchgeführt worden, teilte eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit am Montag mit. Sie bezog sich auf Zahlen von 28 Impfstellen. In der Gesamtzahl enthalten seien 90 Fälle, in denen besonders vulnerable Menschen bereits jetzt eine zweite Dosis erhalten haben.

Berlin hat bisher rund 1.550 Erkrankungen gemeldet. Damit liegt es im Vergleich der Bundesländer mit Abstand an der Spitze.

Stiko rät zu Impfung in Risikofällen

Der erste Affenpocken-Fall in Deutschland war im Mai bekannt geworden. In Berlin hatten die Impfungen gegen die Virusinfektion Mitte Juli begonnen. Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gilt für bestimmte Gruppen und Menschen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten. Ein erhöhtes Infektionsrisiko sieht sie vor allem bei Männern, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben.

Die Gesundheitsverwaltung twitterte am Montag, dass der Impfstoff noch sehr knapp sei. "Wir haben deshalb erneut die anderen Bundesländer angefragt: Heute erhalten wir 160 Dosen aus Mecklenburg-Vorpommern." Zunächst waren nach Angaben der Sprecherin 8.000 Impfdosen in die Hauptstadt gegangen, weitere 3.400 stammten aus Nachlieferungen nach Verhandlungen mit Bund und Ländern.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte Bundesländer mit nur wenig Fällen kürzlich zur Impfstoff-Abgabe an das Land Berlin aufgerufen. Nach Einschätzung der Deutschen Aidshilfe werden in Deutschland rund eine Million Impfdosen gebraucht, um einer halben Million Menschen einen dauerhaften Impfschutz zu bieten.

Die Berliner Gesundheitsverwaltung spricht von einem deutlich rückläufigen Trend der Affenpocken-Neuinfektionen seit einiger Zeit. In der vergangenen Woche seien 39 Fälle an das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) übermittelt worden, in der Woche davor waren es noch 68, erklärte die Sprecherin. Bundesweit sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bisher 3.295 Fälle bekannt. Für eine Ansteckung sei nach derzeitigem Wissen ein enger Kontakt zu Infizierten erforderlich.

Sendung: Fritz, 22.08.2022, 18:30 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Habe heute erfahren, dass meine 4. Coronaimpfung verschoben wird, weil es nicht genug Impfwillige gibt und man nicht den Inhalt einer geöffneten Ampulle wegschmeißen will. Verständlich, aber auch Wahnsinn. Im Semptember verfallen Millionen Ampulle und werden entsorgt.

  2. 2.

    Woraus ergibt sich nun die „große Nachfrage“?

  3. 1.

    Die Ursachen des Trends sind aber vernutlich nicht auf die fortschreitenden Impfungen zurück zu führen. Ich warte seit einer Woche nach Beginn der Impfung auf einen Twrmin, habe alle Praxen, die vom Gesundheitsamt geführt werden, angerufen, wurde bei allen abgewiesen, weil ich noch nicht Kunde war und nun warte ich auf einer Liste ses GA.

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