Katastrophenschutz - Erst 19 der 400 geplanten Warnsirenen in Berlin montiert

Di 02.08.22 | 12:31 Uhr
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Die Konturen einer Sirene zeichnen sich auf dem Dach ab. (Quelle: dpa/Julian Stratenschulte)
dpa/Julian Stratenschulte
Video: rbb24 Abendschau | 02.08.2022 | Heike Schüler | Bild: dpa/Julian Stratenschulte

Von den bis Ende des Jahres geplanten 400 neuen Warnsirenen für Berlin ist bisher erst ein Bruchteil montiert worden. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine schriftliche Anfrage der FDP-Fraktion hervor, von der die Deutschen Presse-Agentur am Dienstag berichtete.

Die ersten beiden wurden demnach im April an den Feuerwachen Mitte und Charlottenburg-Nord installiert. Bis zum 21. Juli sind 17 weitere hinzugekommen. Davon wurden 15 auf öffentlichen Gebäuden im Bezirk Mitte etwa an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz angebracht. Hinzu kommen zwei in Kreuzberg - an der Amerika-Gedenkbibliothek und an der Feuerwache Urban. Zuvor hatte die "Berliner Morgenpost" (Dienstag) über das Thema berichtet.

Warnung im Umkreis von einem Qudratkilometer

Weitere sieben Sirenen sollten bis Anfang August im Bezirk Mitte montiert werden. Das Ziel ist nach Angaben der Innenverwaltung, das gesamte Stadtgebiet abzudecken. Jede Sirene soll die Bevölkerung im Umkreis von einem Quadratkilometer in Krisensituationen warnen.

Der Bund hatte sich nach den Erfahrungen beim Warntag im September 2020 dazu entschlossen, ein Förderprogramm zur Stärkung des Sirenennetzes aufzulegen. Berlin erhält von den 88 Millionen Euro rund 4,5 Millionen Euro. Das Geld steht dem Land der Innenverwaltung zufolge bereits zur Verfügung.

FDP: Zeitplan "recht ambitioniert"

Während die Sirenen angebracht werden, schafft der Bund die technischen Voraussetzungen, um sie über das modulare Warnsystem (Mowas) ansteuern zu können. Nach Angaben der Innenverwaltung wird das voraussichtlich nicht bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Es sei aber der Plan, bis dahin alle 400 Sirenen montiert zu haben.

Der Berliner FDP-Abgeordnete Björn Jotzo, der die schriftliche Anfrage gestellt hat, kritisierte den Senat. Der Zeitplan scheine vor dem Hintergrund der bisherigen Zahlen "recht ambitioniert", sagte er. "Der Senat muss jetzt alle erforderlichen Ressourcen einplanen, damit dieser Zeitplan eingehalten werden kann." Prinzipiell sei aber erfreulich, dass das Problembewusstsein für die Dringlichkeit der Installation von Warnsirenen beim Senat angekommen sei.

Sendung: rbb24 Abendschau, 02.08.2022, 19:30 Uhr

20 Kommentare

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  1. 19.

    Wen wunderts ? In Berlin dauert halt alles länger, weil ja nicht einfach drauflos gewerkelt werden kann, es muss verkompliziert werden.

  2. 18.

    Ganz schön schwache Leistung des Berliner Senats.

  3. 17.

    "...schafft der Bund die technischen Voraussetzungen, um sie über das modulare Warnsystem (Mowas) ansteuern zu können."
    Nach den Erfahrungen der letzten Jahre - vielleicht wären das Beste einfach Schalter zum Ein- und Ausschalten?
    Jede hypermoderne Neuerung geht doch nur wieder daneben...

  4. 16.

    "...Prinzipiell sei aber erfreulich, dass das Problembewusstsein für die Dringlichkeit der Installation von Warnsirenen beim Senat angekommen sei..."
    Wow, nach über 22 Monaten ist das Problem endlich bei den Verantwortlichen angekommen. Daran sieht man mal wieder, wie unsere Politiker gestellte Aufgaben erledigen. So ist das aber leider in allen Bereichen, laber laber, nur nicht MACHEN! Zügig sieht für mich anders aus. Welche Ausreden gibt´s dend dieses Mal?
    Wäre der Berliner Senat mit all seinen Verantwortlichen in den Bezirksämtern ein Unternehmen, wäre dieses sicher schon pleite...

  5. 15.

    Ich kann ganz hoch und ganz tief, den Sound versteht auch jeder, der geht durch und durch, macht Gänsepelle und schnelle Füße. Also ganz entspannt bleiben. Was soll ich denn sonst auch machen? Auf dem Dach stehen und "Buh" rufen?

  6. 14.

    Berlin braucht keine Alarmsirenen. Die Hälfte der Zugezogenen Spaßgeneration kann damit nichts anfangen. Die denken es ist das Happy Gower auf dem Raw Gelände

  7. 13.

    @Momo: Wo informieren Sie sich? Wir haben Krieg in Europa und sind einen Fingerschnipp von der Katastrophe entfernt. Reicht Ihnen das als Warn-Grund? Bedauerlicherweise werden Sie dann keine Zeit und ggf. auch keine Möglichkeiten haben, sich darüber zu beschweren, dass Sie nicht rechtzeitig adäquat gewarnt wurden.

  8. 12.

    Eigentlich eine gute Sache wenn die Bevölkerung mittels Sirenen bei Gefahrenlagen gewarnt wird. Wer sich erinnern kann, hatten wir bereits. Weil ja Frieden war und die Wartung kosten verursachte abgeschafft. Jetzt Rolle rückwärts, das Rad wird neu erfunden. 400 neue sollen installiert werden. Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die fehlenden Fachkräfte ? Hoffentlich warnen die Sirenen dann aber auch Mehrsprachig und Gendergerecht, sonst fühlt sich der/die
    eine oder Andere wieder benachteiligt.

  9. 11.

    Ganz richtig aber was zu DDR Zeiten gut war wurde ja alles abgewickelt und jetzt wird das Rad neuerfunden.

  10. 10.

    Bekommt Berlin überhaupt was auf der Schnelle auf die Reihe es geht ja nur um die Sicherheit der Bürger/innen dieser Stadt.

  11. 9.

    "Die Bedeutung der Sirenen und wovor sie warnen, hat man früher in der Schule gelernt."
    Ja, und heute?
    Wovor sollen die Sirenen in Berlin Warnen?
    Über eine ernste und nachvollziehbare Antwort würde ich mich Freuen.

  12. 8.

    Die Bedeutung der Sirenen und wovor sie warnen, hat man früher in der Schule gelernt. Handys nützen bei Ausfall des Funknetzes oder bei leerem Akku rein gar nichts. Die letzte bundesweite Katastrophenschutzübung hat gezeigt, dass auf die Apps kein Verlass ist.

  13. 7.

    "Zu DDR Zeiten ist es üblich gewesen, dass jeden Mittwoch um 13Uhr die Sirenen für etwa eine Minute in Betrieb genommen wurden."
    Die gab en im alten "Westberlin" auch noch in den 80/90er Jahren.
    Feuerwache Rudow so ein Beispiel.
    Wofür soll das heute noch gut sein?
    Wo hat denn dieses Land für Notfälle die geeignete Infrastruktur?

  14. 6.

    "Vor was sollen diese Sirenen denn wirklich in Berlin warnen?"
    Diese Frage habe ich mir auch gestellt. Evtl. hat der RBB eine Antwort darauf.
    Mir fällt evtl. noch Vulkanausbruch oder Ausfall der Kartenzahlung bei Aldi ein.
    Sirene auf der Feuerwache Urban ist ja nett. Sind da dann alle zum Mittagessen eingeladen?
    Ich kenne diese aus langer Erfahrung. Die Töpfe und Pfannen reichen max. für 50 Leutz!
    Notstrom für max. drei Tage, usw.....

  15. 5.

    Zu DDR Zeiten ist es üblich gewesen, dass jeden Mittwoch um 13Uhr die Sirenen für etwa eine Minute in Betrieb genommen wurden.
    Sollte es wieder geben.

  16. 4.

    Darum sind die meisten doch auch hier. Schade, dass es die Berlinzulage nicht mehr gibt.

  17. 3.

    Gute Frage und wer nimmt das ernst wenn es heult? Fast alle haben doch ein Handy zum Warnen und wer nicht, hört wahrscheinlich auch die Sirene nicht.

  18. 2.

    Das dauert alles viel zu lange.
    Berlin kann Party und bunt und Steuergelder ausgeben und diskutieren...
    Aber sonst ?

  19. 1.

    Vor was sollen diese Sirenen denn wirklich in Berlin warnen?
    Vor Strom/Gassperren? Vor Hochwasser wohl eher weniger.
    Vor Temperaturen über der 35 Gradgrenze, oder bei Minustemperaturen ab 0 Grad?
    Schneefall über 5 cm?
    Wie ist bei einer Warnung die entsprechende Vorgehensweise?

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