Fischsterben in der Oder - Schifffahrtsverwaltung stoppt Verkehr auf dem Oder-Spree-Kanal

Fr 12.08.22 | 15:07 Uhr
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Archivbild: Die Schleuse verbindet den Oder-Spree-Kanal mit der Fürstenwalder Spree. (Quelle: dpa/P. Pleul)
Audio: rbb 88,8 | 12.08.2022 | Peter Klinke | Bild: dpa/P. Pleul

Nach dem massiven Fischsterben in der Oder ist der Schiffsverkehr auf dem Oder-Spree-Kanal gestoppt worden. Dies habe die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt in Absprache mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und dem Land Brandenburg beschlossen, erklärte ein Sprecher Behörde am Freitag dem rbb.

Auf dem Kanal befinden sich mehrere Schleusen, diese seien nun geschlossen, hieß es. Das Wasser der Oder fließt sonst an der Schleuse Kersdorf ins Berliner System. Durch die Stilllegung gelange nun kein Oder-Wasser in die Spree und damit nach Berlin, heißt es weiter.

Bisher kein Fischsterben in Berliner Gewässer

Die Maßnahme werde erst wieder aufgehoben, wenn die Ursachen für die Verunreinigung geklärt und Gefahren ausgeschlossen werden könnten. Zudem betonte der Sprecher, dass es in Berlin keinerlei Auffälligkeiten wie etwa Fischsterben gebe.

Wasserproben aus der Oder haben eine hohe Belastung mit Quecksilber ergeben. Unklar ist bisher, woher das Gift kommt. Nach unbestätigten Berichten hat es auf polnischer Seite einen Chemieunfall in einer Industrieanlage gegeben.

 

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 12.08.22, 19:30 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Eine Schleusung verbraucht mehrere 10.000 LITER Wasser, nicht Kubikmeter! Fehler um den Faktor 1000...

    (Einfache Rechnung: Schleusenkammer ist ca 5 x 80 m, Hubhöhe ca 2 m. Macht 800 Kubikmeter bzw. 800.000 LITER!)

  2. 12.

    Ergänzungen/Korrekturen
    In Müllrose fließt die Schlaube in den Kanal wird aber mengenmäßig in Schlaubehammer wieder in den alten Friedrich Wilhelm Kanal/Schlaube und somit in Finkenheerd der Oder zugeführt.
    Pohlitzer Mühlenfliess speist ebenfalls in den Kanal.
    Beides derzeit eher wenig.
    Touristenboote sind weniger das Problem als die Wasserversorgung des EKO, die vom Kanal abhängig ist.

  3. 11.

    Was schlagen Sie vor?

    Das Quecksilber bekommen Sie nicht so leicht raus. Einen Ölteppich könnte man etwas aufhalten.

    Der Verdünnungseffekt ist tatsächlich der wichtigste Effekt.

    Die Braunkohlekraftwerke verteilen ihren Quecksilberausstoß im hunderteTonnen Maßstab eben auch über Quardratkilometer. Landet dann eben in ganz vielen Flüssen...stört doch auch keinen....

  4. 10.

    Wenn in Eisenhüttenstadt nicht geschleust wird, "verbraucht" man dort auch kein Wasser.
    Allerdings gibt's ohnehin nicht viel Schiffsvverkehr auf dem Kanal. da wird sich die Sperrung nicht groß auswirken.

  5. 9.

    Die Schleuse Spandau ist bis 26.08.22 wegen Niedrigwasser gesperrt.
    https://www.elwis.de/DE/dynamisch/mvc/main.php?modul=schleuseninfo&choice=1&show_ft=1&show_contacts=1&specialsi=558&schleusenid=558
    Suchmöglichkeit für weitere Einschränkungen / Sperrungen:
    https://www.elwis.de/DE/dynamisch/mvc/main.php
    ELWIS ist der elektronische Wasserstraßen-Informationsservice der WSV.

  6. 8.

    Das system läuft zu langsam.....wenn mir so etwas als privatmann passiert, steht spätestens nach 2 tagen das umweltdezernat des lka vor meiner tür.

  7. 7.

    Der Oder-Spree-Kanal - in der Schlagzeile dick und fett gedruckt - hat mehrere Schleusen, u. a. eine in Wernsdorf bei Berlin.

  8. 6.

    Weil durch das Schleusen jede Menge Wasser im Oder-Spree-Kanal gebraucht wird.
    Der Oder-Spree-Kanal hat keinen natürlichen Zufluss, bzw. unter 3 Kubikmeter.
    Eine Schleusung benötigt mehrere 10.000 Kubikmeter Wasser.
    Gespeist wird der Oder-Spree-Kanal hauptsächlich durch Pumpen in Eisenhüttenstadt, also durch Wasser der Oder.
    Es gibt noch einen Speisekanal in Neubrück, also ein Pumpwerk, hier wird Wasser aus der Spree in den Oder-Spree-Kanal gepumpt. Die Spree stellt diese Menge an Wasser nicht zur Verfügung, und auch die Pumpen in Neubrück würden vermutlich nicht ausreichen.

    Die Stilllegung des Oder-Spree-Kanal ist die richtige Entscheidung.
    Am Tag fahren da eh keine 2 großen Schiffe - Tatsache.
    Gestört wird lediglich der Touristenverkehr.

  9. 5.

    Der Kanal liegt an der Zwillingsschschtschleuse 14 Meter über Odernivau. Wenn man lediglich diese Schleuse schließt, wäre der Kanal bis Eisenhüttenstadt befahrbar und Oderwasser kommt nicht rein.

    Warum man den ganzen Kanal sperrt, verstehe ich nicht.

  10. 4.

    Tja, was wenn nicht? Das weiß wohl kein Mensch, solange die polnische Seite nicht mit offenen Karten spielt. Man stelle sich einen Chemieunfall auf deutscher Seite und das entsprechende große Schweigen unserer Behörden vor... das wäre ein Affront für die polnische Regierung.
    Das diesbezüglich noch nichts vom Bund zu hören war, ist ein Armutszeugnis; die Bundesregierung sollte sofortige Aufklärung fordern!

  11. 3.

    Die Oder hat sehr wohl viele Stauwerke, nur nicht im Unterlauf. Verwechseln Sie nicht den kleinen Teil der Oder an der deutschen Grenze mit der ganzen Oder.

  12. 2.

    Da die Oder ein natürlicher Fluss, daher ohne Schleusen oder ähnliches ist, kann man leider nichts tun außer hoffen und ggf. beten. Wenn mann den Fluss stauen würde, würde das in einem riesigen Hochwasser enden...

  13. 1.

    Das ist jetzt erstmal schön für Berlin.. Aber ist das bisher alles? Ich frag mich, worauf man da wartet: die Oder ist ein fleißendes Gewässer - das Gift fließt also mit . Oder hört das Fischsterben an irgendeiner Stelle an der Oder auf? Auch trinken daraus Tiere.... Wie es in dem anderen Artikel dazu heißt geht der Umweltminister davon aus, dass sich das bis zur Ostsee so weit verdünne, dass keine Gefährdung zu erwarten sei. Das ist aber sehr optimistisch. Was, wenn nicht?

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