Zweiter Prozess um Angriff am Monbijoupark - Mann nach Tötung eines 13-Jährigen wegen Mordes verurteilt

Di 02.08.22 | 15:46 Uhr
Symbolbild: Durchgang unter den S- und Fernbahngleisen im Monbijoupark (Quelle: IMAGO / Hohlfeld)
IMAGO / Hohlfeld
Video: rbb24 Abendschau | 02.08.2022 | Norbert Siegmund | Bild: IMAGO / Hohlfeld

Weil er einen 13 Jahre alten Jungen am Berliner Monbijoupark tödlich mit dem Messer verletzt hat, ist der Angeklagte in einem zweiten Prozess wegen Mordes verurteilt worden. Das Landgericht verhängte am Dienstag gegen den 42-Jährigen eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Der Mann, der dem ihm unbekannten Jungen nach gegenseitigen Beleidigungen ein Messer in die Herzgegend gestoßen hatte, war im ersten Prozess zu zwölf Jahren Haft wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden. Diese Entscheidung hatte der Bundesgerichtshof (BGH) auf Revision der Nebenklage aufgehoben.

Staatsanwalt: "Auf ein belangloses Alltagsgeschehen maßlos reagiert"

Der Mann und der 13-Jährige waren sich Ende Oktober 2020 in einem Durchgang unter der S-Bahn am Monbijoupark zufällig begegnet. Der Junge schaute den Angaben zufolge auf ein Handy und rempelte die Begleiterin des Angeklagten beinahe an. In der Folge kam es zu einem kurzen Wortwechsel. Der Angeklagte habe dann ein Messer gezogen und "auf ein belangloses Alltagsgeschehen maßlos reagiert", sagte der Staatsanwalt in seinem Plädoyer. Der Mann habe dem Jungen "eine Lektion erteilen" wollen.

Der 13-Jährige starb noch im Park. Zudem hatte der Angeklagte einen damals 22-jährigen Begleiter des Jungen schwer verletzt.

Staatsanwaltschaft und Nebenklage hatte im jetzigen Prozess auf Mord plädiert. Die Verteidigerin beantragte, die Revision zu verwerfen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Sendung: rbb24, 02.08.2022, 16 Uhr

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