Eurowings-Streik auch an BER - Fast die Hälfte aller Eurowings-Flüge fällt aus
Eurowings-Kunden könnten in den nächsten Tagen am Boden bleiben - denn die Pilotinnen und Piloten der Airline streiken ab Montag erneut, dieses Mal drei Tage lang. Auch am BER fallen zahlreiche Flüge aus.
Wegen des zweiten Pilotenstreiks innerhalb weniger Wochen drohen bei der Fluggesellschaft Eurowings von Montag bis Mittwoch zahlreiche Flugausfälle. Von den rund 400 am Montag geplanten Flügen würden aber voraussichtlich mehr als 230 stattfinden, teilte die Lufthansa-Tochter am Sonntag mit. Auch für Dienstag und Mittwoch gehe Eurowings davon aus, mehr als die Hälfte des geplanten Flugprogramms durchführen zu können.
Montag: 22 von 40 BER-Flügen gestrichen
Vom BER aus würden alleine am Montag 20 Eurowings-Flüge abheben. Davon sind bisher (Stand: Sonntag, 14 Uhr) elf vollständig gestrichen - so lässt es sich der Website des Flughafens entnehmen [BER-Website]. Ebenso hätten 20 Eurowings-Flüge im Laufe des Montags am BER ankommen sollen. Von denen sind auch elf gestrichen.
Die Piloten hatten bereits am 6. Oktober den Flugbetrieb der Eurowings in einer ersten Welle bestreikt und rund die Hälfte der geplanten Flüge ausfallen lassen. Auch am Flughafen BER in Schönefeld (Dahme-Spreewald) fielen etliche Flüge aus. Von insgesamt 50 geplanten Starts und Landungen waren 38 gestrichen worden.
Eurowings Europe ist nicht vom Streik betroffen
Die Vereinigung Cockpit hat die Eurowings-Piloten aufgerufen, von Montag 00.00 Uhr bis einschließlich Mittwoch (19.10.) ihre Arbeit niederzulegen. Grund sei das unzureichende Angebot der Arbeitgeberseite zum Manteltarifvertrag, erklärte die Gewerkschaft. Ihr geht es in dem Konflikt um bessere Arbeitsbedingungen. Eine zentrale Forderung ist die Entlastung der Mitarbeiter beispielsweise durch eine Verringerung der maximalen Flugdienstzeiten.
Dass Eurowings trotz des Streiks davon ausgeht, noch mehr als die Hälfte der geplanten Flüge durchführen zu können, liegt nicht zuletzt daran, dass die Maschinen der österreichischen Tochter Eurowings Europe nicht vom Arbeitskampf betroffen sind. Sie fliege "unter Volllast", hieß es. Auch die Airline Eurowings Discover, die von Frankfurt und München aus operiert, ist nicht vom aktuellen Streikaufruf der VC betroffen. Außerdem setze die Lufthansa-Tochter Flugzeuge von Partnergesellschaften ein, die auch sonst einen Teil der Flüge durchführen.
Flugpläne für Dienstag und Mittwoch noch nicht veröffentlicht
Zudem werde erwartet, dass zahlreiche Piloten und Pilotinnen der Eurowings Deutschland trotz des Streikaufrufs zum Dienst erscheinen, erklärte Eurowings. Die Fluggesellschaft habe am Wochenende in internen Meetings sehr deutlich gemacht, dass das bis zum Streik
angebotene Entlastungspaket mit zehn zusätzlichen freien Tagen im Jahr bei drei Stunden verringerter Wochenarbeitszeit die Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren erreiche, teilte Eurowings mit. Die Vereinigung Cockpit werde kein noch besseres Angebot erstreiken
können, sondern mit ihrem Kurs nur zu erneuter Kundenenttäuschung und weiteren Millionenschäden beitragen, warnte die Lufthansa-Tochter.
Die Flugpläne für Dienstag und Mittwoch würden veröffentlicht, sobald klar sei, wie viele Piloten sich trotz des Streikaufrufs zum Flugdienst meldeten, erklärte Eurowings. Die Passagiere wurden gebeten, sich über die Webseite oder die Eurowings Kunden-App
fortlaufend über den Status ihres Fluges zu informieren.
Sendung: rbb24 Inforadio, 17.10.2022, 8:00 Uhr