Deutlicher Anstieg - Mehr Berliner Kinder und Jugendliche gewalttätig als in den Jahren zuvor

Di 27.12.22 | 08:23 Uhr
Symbolbild:Junge läuft nachts allein durch den Park.(Quelle:imago/Shotshop)
Audio: rbb24 Inforadio | 27.12.2022 | Michael Ernst | Bild: imago/Shotshop

In Berlin sind in diesem Jahr deutlich mehr Kinder und Jugendliche durch Gewalttaten aufgefallen als in den Vorjahren. Laut der Polizei wurden mehr als 500 Verdächtige registriert: 2021 waren noch etwas mehr als 300. Besonders viele Taten hat es in Parks gegeben, und zwar vor allem zwischen März und Juli.

Polizeichefin besorgt über Anstieg

Polizeipräsidentin Barbara Slowik äußerte sich besorgt über den deutlichen Anstieg. Immer wieder hätten Kinder und Jugendliche bei ihren Taten auch ein Messer dabei und setzten es ein. Die Polizeichefin betonte: "Wer ein Messer mitführt, benutzt es im Zweifel leider auch. Das Eskalationspotenzial bei der Austragung von Konflikten wird durch Messer immer auf ein lebensbedrohliches Niveau gehoben. Kindern und Jugendlichen ist diese Tragweite oft nicht
bewusst."

Was ist eine Gewalttat?

Unter Gewaltstraftaten fallen Straftatbestände, die die vorsätzliche Anwendung oder Androhung von Gewalt gegen Personen beinhalten. Das umfasst ein breites Spektrum an Straftaten, von angedrohter Gewalt in Form einer Drohung oder Erpressung, über Körperverletzung bishin zu beispielsweise schwerer Körperverletzung oder Mord.

In Deutschland können Kinder unter 14 Jahren nicht für ein Verbrechen bestraft werden. Das Gesetz spricht dann von der "Schuldunfähigkeit des Kindes". Allerdings können sich das Jugendamt oder der Vormundschaftsrichter einschalten, den Eltern kann auch das Sorgerecht entzogen werden. Straftäter im Alter zwischen 14 und 17 Jahren gelten als Jugendliche und damit als "bedingt strafmündig".

Sendung: rbb24 Inforadio, 27.12.2022, 09:00 Uhr

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