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Quelle: dpa/Andreas Franke

Anklage erhoben

Berliner Apotheker soll 630 gefälschte Rezepte abgerechnet haben

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen Apotheker aus Kreuzberg erhoben, der insgesamt 630 gefälschte Rezepte abgerechnet haben soll. Sie wirft dem 51-Jährigen gewerbsmäßigen Betrug und gewerbsmäßige Urkundenfälschung vor, wie die Behörde am Dienstag mitteilte.

Der Apotheker soll 273.000 Euro Schaden angerichtet haben. Außerdem soll der Mann zwei Mittäter gehabt haben, die ebenfalls angeklagt wurden.

Berlin

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Medikamente wurden nie ausgegeben

Der 51-Jährige soll mit Hilfe von Mittätern zwischen Mai 2019 und November 2020 die gefälschten Rezepte bei seinem Abrechnungsdienstleiter eingereicht haben, obwohl er die Medikamente tatsächlich nicht ausgegeben hatte.

Die Staatsanwaltschaft Berlin wirft dem Mann in acht Fällen Betrug und Urkundenfälschung vor.

Rezepte nicht von Ärzten ausgestellt

Der Angeklagte ist Inhaber einer Apotheke in Kreuzberg und soll die Rezepte von Mittätern entgegengenommen haben, obwohl er gewusst oder zumindest billigend in Kauf genommen haben soll, dass diese nicht von Ärzten ausgestellt waren. Die auf den Rezepten verordneten Arzneimittel soll er zudem nicht abgegeben, sondern den Mittätern jeweils 20 Prozent des Rezeptwertes oder andere Arzneimittel ausgehändigt haben. Danach habe er die Rezepte abgerechnet, so die Vorwürfe.

Das Verfahren ist Teil eines Komplexes, in dem gegen zwei weitere Apotheker und einen pharmazeutisch-technischen Assistenten sowie die mutmaßlichen Rezeptfälscher Anklage erhoben wurde.

Sendung: rbb24 Inforadio, 10.01.2023, 17:00 Uhr

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