Evangelische und katholische Kirche - Immer mehr Berliner treten aus der Kirche aus

Di 31.01.23 | 12:50 Uhr
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Kirche St. Peter-und-Paul in Berlin-Zehlendorf.(Quelle:imago images/J.Ritter)
Audio: rbb24 Inforadio | 31.01.2023 | Natascha Gutschmidt | Bild: :imago images/J.Ritter

Die evangelische und die katholische Kirche verlieren in Berlin weiter Mitglieder. Wie die Berliner Senatsverwaltung für Justiz am Dienstag mitteilte, waren zwischen Januar und September 2022 knapp 9.500 Berlinerinnen und Berliner aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Sie hat nun noch rund eine halbe Millionen Mitglieder in der Hauptstadt. Im gleichen Zeitraum erklärten ca 8.500 Berliner Mitglieder des katholischen Erzbistums ihren Austritt. Das Bistum zählt daher noch knapp 300.000 Mitglieder.

Damit sinkt der Anteil der Kirchenmitglieder an der Gesamtbevölkerung. 2019 waren etwas mehr als 24 Prozent der Berliner in einer der beiden christlichen Kirchen. 2021 waren es nur noch knapp 21 Prozent.

Sendung: rbb24 Inforadio, 31.01.2023, 14:00 Uhr

44 Kommentare

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  1. 44.

    Zitat: "Eben weil die großen Konfessionen ihr Fundament verlassen haben und ihr Fähnlein nach dem Wind ausrichten treten die Menschen aus der Kirche aus."

    Ach, weil die Kirche bsw. von zu vielen Reformern unterwandert wird, die diese in eine zu moderne Richtung drängen wollen, treten "die Menschen" in Berlin resp. Deutschland massenhaft aus?. Das ist ja mal eine interessante Beobachtung, die Sie hier zum Besten geben, Lincoln.

  2. 43.

    Ich erlebe es anders. Eben weil die großen Konfessionen ihr Fundament verlassen haben und ihr Fähnlein nach dem Wind ausrichten treten die Menschen aus der Kirche aus. Und trotzdem bleiben sie Christen. Es sind die Kirchen durch die die Gemeinde der Gläubigen sich nicht mehr vertreten fühlt um es höflich auszudrücken. Es sind zu viel Mantelchristen, die vorgeben Christen zu sein in der Kirche!

  3. 42.

    Spätestens auf ihrer letzten Reise werden die ganzen Kirchenaustreter ihr blaues Wunder erleben. Nämlich dann, wenn sie an die Himmelstür klopfen und konsequent in eine unterirdische Örtlichkeit zurückgeschickt werden.

  4. 40.

    Kirche? Ach, das ist doch dieser e.V., der geschiedene Mitarbeiter einfach so rausschmeissen darf...

  5. 39.

    Mich verwundert es nicht die vielen Austritte. Ein Grund wäre z.b, ist uns in der Familie erst kürzlich begegnet. Meine Eltern seit 70Jahren evg. Kirchensteuerzahler,nun ist mein Vater gestorben. Meine Mutter musste die Nutzung der Kirche für die Sargfeier in Berlin bezahlen: 400 Euro für 1 Std. ,der Pfarrer bekam auch Geld für die Rede. Bei der Urnenbeisetzung auf dem Land wurden Küster und Pfarrer auch für ihre Leistung bezahlt. Alles zusammen ca 650 Euro. Die Kirche ist ein Wirtschaftsuntern

  6. 38.

    https://www.deutschlandfunk.de/die-kirche-als-unternehmen-wirtschaftsbetriebe-mit-100.html

    Mehr ist nicht zu sagen.

  7. 37.

    Die Kirchen sollten endlich ihre Steuern selber eintreiben und nicht noch mit Steuergeld unterstützt werden.

  8. 36.

    Ein Aspekt wurde hier noch nicht angesprochen:

    Es gibt auch einige gute Seelsorger (im Sinne von Psychologie) in den Kirchen, die aber garnicht mehr so richtig an Gott glauben, dies aber nicht offenbaren können, weil sie dann arbeitslos werden. Denn der Kirche ist Seelsorge völlig egal. Wichtig ist nur der unbedingte Gehorsam!

    Und dann gibt es in der katholischen Kirche auch gute Seelsorger, die sich in einen Menschen verlieben und das verschweigen müssen, weil sie sonst auch erbarmungslos rausgeschmissen werden.

    Solch einen Arbeitgeber sollte man nicht mit seiner Mitgliedschaft unterstützen!

    Ich denke, die katholische Kirchensekte ist nicht demokratisierbar, sie kann nur durch permanenten Mitgliederschwund aufgelöst werden! Das wäre ein Erfolg für unsere Gesellschaft!

  9. 35.

    Ich denke, die Hauptmotivation für die Kirchenaustritte ist nicht das Geld, sondern, dass die Kirchen und deren rückschrittliche Anschauungen nichts mit der Lebenswirklichkeit der Menschen zu tun haben. Außerdem möchten viele nicht, dass jemand in seinem/ihrem Namen spricht, der ganz andere moralische, längst gesellschaftlich überholte Thesen vertritt.

    Und nicht zuletzt gibt es - auch unter den (Noch)Kirchenmitgliedern - immer mehr Atheisten bzw. Agnostiker, die philosophisch/geistlich nichts mit der Theologie zu tun haben und sich dann irgendwann fragen: Was mache ich hier eigentlich noch in diesem Verein, mit dem mich eigentlich nichts (mehr) verbindet?

  10. 34.

    Bärlin:
    "Antwort auf [Michael] vom 31.01.2023 um 14:47
    Könnten Sie bitte auch eine Quelle dafür angeben oder ist das jetzt nur ihre Vermutung? Ganz ehrlich viele werden sich umschauen wenn tatsächlich Gemeinden verschwinden."

    Wieso? Ich merke hier nichts von diesen Sektenvereinen, also auch nichts, wenn sie sich im Wohlgefallen aufgelöst haben.

    Bärlin:
    "Kirchliche Kindergärten und die anderen schon aufgezählten Institutionen sind dann tatsächlich ersatzlos weg."

    Na und? Wo ist da das Problem? An deren Stelle gibt es dann andere Einrichtungen, die kleinen Kindern dann keine Märchen vom bösen/lieben Göttern/Teufeln als Wahrheit vermitteln wollen!

    Bärlin:
    "Und man sollte sich nicht immer nur darauf verlassen dass es genug ehrenamtliche gibt."

    Noch weniger sollte man sich auf Sekten verlassen, auch nicht auf die beiden christlichen Sekten!

    Bärlin:
    "Damit macht man sich es doch etwas zu leicht."

    Nein, es IST leichter für alle ohne Sekten zu leben!

  11. 33.

    Müller's Detlef:
    "Hat Mütterchen Staat schon einen Plan 'B",
    für die Zeit, in der die Kirchen ihre Kitas,
    Hospize, Krankenhäuser und Pflegeheime
    schließen, weil Sie sich wegen des
    Mitgliederschwundes auflösen ?"

    Wieso? Für all diese Aufgaben brauchen wir keine Kirchen. Es gibt genug andere soziale Vereine, die diese Arbeit genausogut und noch besser leisten, ohne Arbeitnehmerrechte einzuschränken (Stichwort: kein Streikrecht in kirchlichen Einrichtungen)!

  12. 32.

    "Ihr könnt nicht beiden zugleich dienen: Gott und dem Mammon." (Bibelzitat)
    Nach meiner Wahrnehmung haben sich im Laufe der letzten Jahrzehnte diesbezüglich viele Menschen einfach umentschieden; neues Lebensmotto: "Nehmen ist seliger denn geben".

  13. 31.

    Also, ich kann es mir nicht "leisten", in Zeiten zunehmender Gottlosigkeit meine Kirche zu verlassen!

  14. 30.

    Also bei uns zu Hause gibt es zu Weihnachten auch immer unser Familienlieblingsbraten. Ganz ohne Kirchensteuer.

  15. 29.

    Glauben Sie wirklich, das bisschen Kirchensteuer bezahlt alle diese Einrichtungen in Berlin?
    Die werden schon heute aus dem Staatssäckel bezahlt. Das ist doch hinlänglich bekannt.

  16. 27.

    Tja dann wird es eben Zeit, dass da auch endlich mal umgedacht und umorganisiert wird!
    Die Kirchen haben sich ihr Grab selbst geschaufelt mit ihrem Handeln und Vertuschungen. Es will kaum noch einer damit zu tun haben. Es wird also Zeit, dass auch der Staat endlich mal Konsequenzen zieht! Das Geld kann sehr gut anderweitig und sinnvoller ausgegeben werden. Z. B. in ein bessere Schulbildung unserer Kinder, damit keine Fachkräfte aus dem Ausland beschafft werden müssen.

  17. 26.

    . . . . . . ,denn wer keine Angst vor'm Teufel hat, braucht auch keinen Gott. . . . . . !!!

  18. 25.

    Wer meint mit seinem Kirchenaustritt die großen Kirchen nicht mehr zu finanzieren ist auf dem Holzweg, da die großen Kirchen mit Kitas, Krankenhäusern und Altenheimen dem Staat einen Teil der staatlichen Arbeit abnehmen, fließen Anteile aus dem allgemeinen Steueraufkommen (etwa aus der Mehrwertsteuer) im Ramen der Staatskirchenverträge an beide großen Kirchen. Wenn ich z. Bsp. tanke oder mir Zigaretten leiste, fließt auch davon ein Teil über die MwSt an die großen Kirchen - egal ob ich Mitglied oder ausgetreten bin.

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