Seit Freitagabend - Nord-Süd-Tunnel der Berliner S-Bahn für sechs Wochen gesperrt

Sa 07.01.23 | 12:31 Uhr
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Gleisbauer erneuern die Schienen im Nordbahnhof in Berlin. (Quelle: dpa/Felix Zahn)
Audio: rbb24 Inforadio | 05.01.2023 | Ricardo Westphal | Bild: dpa/Felix Zahn

Sechs Wochen Modernisierung und Sanierung: Der Nord-Süd-Tunnel der Berliner S-Bahn ist seit Freitagabend für anderthalb Monate dicht. Mehrere Linien sind unterbrochen. Wer die Strecke braucht, muss in Ersatzbusse umsteigen.

Für Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten im Nord-Süd-Tunnel der Berliner S-Bahn sind mehrere S-Bahn-Linien seit Freitagabend bis zum 17. Februar unterbrochen.

Betroffen sind die S-Bahn-Linien 1, 2, 25 und 26. Die Arbeiten finden nach Angaben der Deutschen Bahn jedes Jahr im Januar statt, da untertage auch bei Frost, Eis und Schnee gearbeitet werden könne.

Die Einschränkungen im Detail

1. Bauabschnitt: Sperrung Südkreuz/Yorckstraße (Großgörschenstraße) – Nordbahnhof von Freitag, 6. Januar um 22 Uhr bis Freitag, 27. Januar um 22 Uhr

Die S-Bahnen fahren wie folgt:

- Die S1 fährt von der Haltestelle Wannsee bis Yorckstraße (Großgörschenstraße) und vom Nordbahnhof bis Oranienburg.
- Die S2 fährt von Mahlow bis Südkreuz und vom Nordbahnhof bis nach Bernau.
- Die S25 fährt von Teltow Stadt bis zur S-Bahn-Station Priesterweg und vom Gesundbrunnen bis nach Hennigsdorf, im Nachtverkehr von Freitag auf Samstag und von Samstag und Sonntag von Teltow Stadt bis zum Südkreuz und vom Nordbahnhof bis nach Hennigsdorf.
- Die S26 fährt von Teltow Stadt bis zum Priesterweg und zusätzlich montags bis freitags von Gesundbrunnen bis zur Haltestelle Waidmannslust.

Bus-Ersatzverkehr:
- Buslinie S1A Südkreuz - Schöneberg - Bushaltestelle Richard-von-Weizsäcker Platz (Halt für S-Bf Julius-Leber-Brücke) - Yorckstraße - Anhalter Bahnhof - Potsdamer Platz/Voßstraße - Bushaltestelle Behrenstraße/Wilhelmstraße (Halt für S-Bf Brandenburger Tor) - Friedrichstraße (Reichstagufer)
- Buslinie S1B Friedrichstraße (Am Weidendamm) - Oranienburger Straße (Tucholskystraße) - U-Bf Rosenthaler Platz (Zusatzhalt) - Nordbahnhof

2. Bauabschnitt: Sperrung Südkreuz/Yorckstraße (Großgörschenstraße) – Gesundbrunnen von Freitag, 27. Januar um 22 Uhr bis Freitag, 17. Februar um 22 Uhr

- Die S1 fährt von Wannsee bis zur Yorckstraße (Großgörschenstraße) und vom Gesundbrunnen bis nach Oranienburg. Zwischen Gesundbrunnen und Frohnau fährt die S1 nur alle 20 Minuten (statt regulär im 10-Minuten-Takt).
- Die S2 fährt von Mahlow bis zum Südkreuz und zwischen Ostkreuz und der Bornholmer Straße, im Nachtverkehr zwischen Gesundbrunnen und Bernau
- Die S25 fährt von Teltow Stadt bis zur Haltestelle Priesterweg und vom Gesundbrunnen bis nach Hennigsdorf, im Nachtverkehr Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag zwischen Teltow Stadt und Südkreuz, ebenso wie zwischen der Haltestelle Gesundbrunnen bis nach Hennigsdorf.
- Die S26 fährt von Teltow Stadt bis zum Priesterweg und zwischen Gesundbrunnen bis nach Waidmannslust bzw. Frohnau.

Verlängerung der S45 und S46

Nach Angaben der Deutschen Bahn sollen die folgenden Linien während der gesamten Bauzeit verlängert werden:

- Die S45 fährt vom Flughafen BER – Terminal 1-2 über Südkreuz und Westkreuz bis zum Gesundbrunnen und von da aus weiter als S25 nach Hennigsdorf.
- Die S46 fährt von Königs Wusterhausen über Südkreuz und Westkreuz über Westend bis zum Gesundbrunnen. Montags bis Freitags fährt sie weiter als S26 vom Gesundbrunnen bis nach Waidmannslust und ab dem 27. Januar weiter bis Frohnau.

Fahrgäste sollen nach DB-Angaben zur weiträumigen Umfahrung zwischen Südkreuz/Schöneberg und Gesundbrunnen die Ringbahn-Linien S41 und S42 nehmen oder die über den westlichen Ring verlängerte S45 und S46 nutzen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 05.01.2022, 22 Uhr

23 Kommentare

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  1. 23.

    Ich bin interessiert am Prozess, am Verlauf, nicht an den aussage-reduzierten (Zwischen)Ergebnissen.

  2. 22.

    Diese Baumaßnahme beweist Ihren Irrtum. Schauen Sie mal in die Pressemitteilung der DB. Es werden u.a. unzählige Weichen ausgetauscht, obwohl die noch funktionieren.

    Anders sah das oft bei der DR aus. Die entschied sich beim Spagat zwischen Planerfüllumg und vorbeugenden Instandhaltung oft für ersteres. Es reicht oft nichtmals für dringend notwendige Reparaturen. Der schlechte Zustand des Außenringes samt daraus resultierenden Verspätung war legendär und sorgte sogar seitens des MfS für Kritik.

    Auch bei den Fahrzeugen hatte die BVG eine unangenehme Überraschung erlebt. An den von der DR übernommenen Fahrzeugen standen noch Maßnahmen an, die schon den den 1940ern hätten durchgeführt werden sollen, aber von der DR unterlassen worden sind.

  3. 21.

    Komisch, von irgendwelchen akuten Defekten im Tunnel war nichts zu lesen. Es wird vorsorglich instandgehalten, diesen Winter sogar mehr als sonst.

    Ich kenne zudem das Programm DB90 und habe deshalb extra darauf hingewiesen. Zudem habe ich mich über den MfS-Berichten zur mangelhaften Instandhaltung der Infrastruktur der DR informiert. Sie nicht?

  4. 20.

    Der Takt wird durch die Verlängerung der Streckenführung der S 45 und S 46 in der Tat dichter. Das ist keine Arroganz, darauf hinzuweisen. Die mehrmaligen Unterbrechungen auf der S 2 vom Süden her sind in der Tat etwas anderes, auch, ob der Betrieb auf dem Westring stabil gehalten werden kann und wie mehr Züge in den S-Bhf. Gesundbrunnen eingefädelt werden.

  5. 19.

    Die "ereignisorientierte Instandhaltung" - von der Orwellschen Newspeak ins Umgangsdeutsche übersetzt: die Ausrichtung der Instandhaltung am Auftreten von Defekten - ist hochaktuell. Erst muss das "Defektereignis" tatsächlich eingetreten sein, damit der Defekt letztlich behoben werden kann. Vorsorgliche Vermeidung von Defekten war einmal.

  6. 18.

    Können Sie nicht lesen? In #15 steht garnichts von der S2. Und arrogantes findet man dort auch nicht.

  7. 16.

    Jeder wird es überleben

  8. 15.

    Steht doch geschrieben, daß die S45 und S46 bis Gesundbrunnen gelängert werden. Damit wird der Takt dichter. @5 ua.: Die Bauarbeiten dauern nur 6 Wochen. Dann fahren die S-Bahnen wieder normal. Ich denke, das übersteht ihr.

  9. 14.

    Und natürlich wurden pünktlich zum Start um 22 Uhr, die Züge der U6 auf Kurzzüge getrennt. Absprachen olé.

    Andererseits würde ich als BVG mit der kundenunfreundlichen S-Bahn auch nicht zusammenarbeiten wollen ;-)

  10. 13.

    Ich bin auf E Auto umgestiegen da ich mehr als 2 Termine verbindlich einhalten muss.
    Ich verstehe ich Ihren Schutz gegenüber der S-U Bahn nicht.
    Klar müssen Strecken immer wieder instand gesetzt werden. Aber nach so kurzen Abständen sind Totalinstandsetungen nicht akzeptabel.
    Die alten Strecken konnten über 30 befahrenden werden ohne, dass eine komplette Instandsetzung nötig wurde und mit modernen Möglichkeiten halten die Strecken keine 10 Jahre?
    Ich wohne an der U6 da wird nur rumgebastelt.

  11. 12.

    Ich bin prinzipiell Ihrer Meinung. Ich habe nur Sorge, dass der Ring komplett zusammenbricht in der Hauptverkehrszeit. Er ist häufig so voll, dass es schon schwierig ist einen Stehplatz zu finden - ohne Sperrung der S1, S2 usw. Das macht mir Sorgen. Wenn jetzt alle den Ring zusätzlich nutzen, wird man wohl häufiger nicht mehr reinkommen. Denn ich konnte nichts davon lesen, dass der Takt verdichtet wird.

  12. 11.

    fahren sie mit der ringbahn, die brauch nur 10 Minuten länger. außerdem müssen diese Arbeiten halt nunmal gemacht werden

  13. 10.

    Das Programm DB 90 ist allerdings schon so alt, dass damals nichtmals die BVG die S-Bahn in West-Berlin betrieben hatte.

  14. 9.

    Ich stimme Ihnen insoweit zu, als dass das eigentliche Warnsignal (Zurückbleiben bitte scheint der Vergangenheit anzugehören) weit mehr als Animationssignal denn als Warnsignal begriffen wird - als Animationssignal, da noch in allerletzter Sekunde hineinzuspringen und notfalls die Türen aufzudrücken. Gelegentliche Ansprachen meinerseits, dass die Folgen davon alle Fahrgäste auszubaden hätten, stoßen dabei auf taube Ohren.

    Abseits dessen hat sich leider auch die Instandhaltungspolitik der Bahn verändert - weg von der vorsorgenden Instandhaltung bei Prüfung auf Herz & Nieren, hin zu einer oberflächlichen Durchsicht mit anschließendem Kürzel. Die Folge davon ist wiederum eine Politik der Wiederinbetriebsetzung nach bewusst einkalkuliertem Defekt.

    Aus Beidem heraus ergibt sich ein Stau, was die besagten Nacharbeiten angeht; d. h. einen gewissen Teil davon halte ich für glatt vermeidbar und genau das sollte mit beschönigenden Begriffen auch nicht zugekleistert werden.

  15. 8.

    Jetzt übertreiben Sie, bei ggf. aller Kritik daran. Wenn Sie den östlichen oder westlichen Halbring nehmen, sind Sie eine halbe Stunde zw. Südkreuz bzw. Schöneberg und Gesundbrunnen unterwegs, während es bei der Fahrt durch den Nord-Süd-Tunnel 10 Minuten schneller geht. Durch die sinnvolle Verlängerung der S 45 und S 46 bis zum Gesundbrunnen verkürzt sich auch Ihre Umsteigezeit auf max. 3 Min., im Bhf. Gesundbrunnen sogar am gleichen Bahnsteig.

  16. 7.

    Mannmannmann ! Keiner ist gezwungen, die S-Bahn zu nutzen. Der intelligente Teil der Fahrgäste weiß es zu schätzen, dass Fahrzeuge, Schienen- und Bahnsicherungstechnik auf bestem Qualitätsniveau und infolge regelmäßiger Wartungsarbeiten funktionsfähig gehalten werden. Nörgler könnten stattdessen laufen - radeln - trampen - oberirdisc fahren.

  17. 6.

    Finde die kommentare hier sehr interessant
    "Der ÖPNV soll unattraktiv gestalltet sein" kommentieren einige. Andere reden von einer "verdoppelung der Fahrtzeit" also wer von Gesundbrunnen nach Südkreuz möchte kann darf und soll den Ring nutzen das sind exakt 10 min mehr (statt 20 nun 30 min) und wer möchte das auch in zukunft die züge in einem halbwegs angenehmen takt fahren muss das nunmal hinnehmen. Wenn diese arbeiten nicht stattfinden können größere störungen bis zur kompletten sperrung wegen unbefahrbarkeit entstehen und das dauert dann definitiv länger als diese 6 wochen mal auf den tunnel zu verzichten
    Es wird täglich daran gearbeitet besser zu werden aber auch der Fahrgast hat zu einem gewissen teil schuld, offen gehaltene türen, ignorieren des textes "zurückbleiben bitte" und grobfahrlässige handlungen wie das überschreiten der gleise (sowie daraus resultierende unfälle) führen ebenso zu Störungen

  18. 5.

    Gerade habe ich mir vorgenommen das Auto stehen zu lassen und habe das 29 Euro Abo abgeschlossen.... Und nun das. Ich benötige genau diese S Bahn Linien um vom Süden in den Norden zur Arbeit zu kommen. Weiträumig ausweichen?! Sehr witzig, Dann bin ich ja die doppelte Zeit, der ohnehin schon langen Fahrzeit, unterwegs und das hin und zurück. 8 1/2 Stunden Arbeitszeit plus 3-4 Stunden Fahrzeit, Essen, Schlafen und wieder los. Es wird einem aber auch nicht leicht gemacht auf's Auto zu verzichten.

  19. 4.

    Kabeldiebstahl als neuer Grund ist mir auch aufgefallen. Alternativ natürlich gern: Krankenstand, kein Personal, Signalstörung, Polizeieinsatz, Wagen kaputt, Wetter, Störung im Betriebsablauf... die Liste ist endlos. Manche Linien wie U2 quasi unbrauchbar. Teilweise Unerreichbarkeit gewisser Orte wie OSW durch Bau Tram nach Karlshorst plus Sperrung S-bahnhof Schöneweide. Bei wichtigen Terminen kann man nicht mit ÖPNV planen in Berlin. Das ist ein Problem: volle Bezahlung, unzuverlässige Leistung

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