Umzug von Spandau nach Tempelhof - Gehörlose Geflüchtete stimmen nun doch neuer Unterkunft zu

Sa 04.02.23 | 16:49 Uhr
Ukrainische gehörlose Geflüchtete stehen im Containerdorf am Rohrdamm in Berlin-Spandau zusammen. (Quelle: rbb)
Bild: rbb

Im Streit um die Unterbringung von 73 meist gehörlosen ukrainischen Geflüchteten in Berlin zeichnet sich eine Einigung ab.

Die Gruppe, die zuletzt in einem Containerdorf am Rohrdamm im Bezirk Spandau untergebracht war, stimmte am Freitag einem Umzug in eine ähnliche Containersiedlung am Columbiadamm in Tempelhof zu. Die Gemeinschaftsunterkunft am Rohrdamm wird wegen eines geplanten Schulbaus des Bezirks Spandau geschlossen. Ein Großteil der bisherigen Bewohner ist bereits anderweitig untergebracht.

Verschiedene Mängel in Container-Unterkunft

Die gehörlosen Flüchtlinge kritisieren gegenüber der rbb24 Abendschau aber weiterhin die Wohnbedingungen in ihrem neuen Zuhause: Die Container wiesen Wasserschäden auf, Jalousien und Schlösser funktionierten nicht überall. Positiv bewerteten sie, dass sie zwar teilweise Vierbettzimmer mit Stockbetten beziehen mussten, diese aber nicht voll belegt seien. Die Gruppe dokumentiert nun mithilfe des Berliner Gehörlosenverbandes alle Mängel; die Leitung der Unterkunft am Columbiadamm habe versprochen, diese zeitnah zu beseitigen.

Laut einer Sprecherin der Gruppe habe der Senat zudem vor dem Umzug zugesichert, dass die 73 Ukrainer innerhalb von vier bis sechs Wochen in ihre Wunschunterkunft ziehen könnten: ein ehemaliges Studentenwohnheim am Theodor-Heuss-Platz.

Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) sagte am Samstag gegenüber dem rbb, die alternative Unterkunft am Theodor-Heuss-Platz werde geprüft. Eine definitive Zusage sei das noch nicht. Voraussetzung für den Einzug der Gruppe ist unter anderem der Einbau eines speziellen Brandschutzsystems für Gehörlose.

Sendung: rbb24 Abendschau, 04.02.2023, 19:30 Uhr

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