Instandhaltung der Strecke - Deutliche Verzögerungen auf Bahnstrecke Berlin-Hannover ab April

Fr 10.03.23 | 13:56 Uhr
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Symbolbild:Ein Gleisbauarbeiter zerschneidet die alten Schienen hinter den neu verlegten Gleisen durch einen Schnellumbauzug SUM315 der Deutschen Bahn AG auf der ICE-Strecke Berlin Hannover.(Quelle:imago images/E.Schulz)
Audio: rbb24 Inforadio | 10.03.2023 | Silke Mehring | Bild: imago images/E.Schulz

Mit bis zu 250 km/h fahren seit 25 Jahren die ICEs über eine gut 250 Kilometer lange Schienentrasse - die Deutsche Bahn muss die wichtige Ost-West-Strecke zwischen Berlin und Hannover instandsetzen. Vor allem für Pendler nach Wolfsburg wird es hart.

  • Die Bahn saniert ab April drei Monate lang die ICE-Strecke Berlin - Hannover
  • 1. April - 5. Mai: Verspätungen und Umleitungen in Richtung Berlin
  • 6. Mai - 1. Juli: Züge ab Berlin betroffen
  • Pendler nach Wolfsburg müssen in Hannover umsteigen
  • Sprinter Berlin - Köln entfällt in beiden Richtungen

Reisende auf der vielbefahrenen Bahnstrecke zwischen Berlin und Hannover müssen sich ab April auf Behinderungen einstellen. Ab dem 1. April werden dort die Gleise erneuert, wie die Deutsche Bahn am Freitag mitteilte. Bis zum 5. Mai gibt es deshalb zunächst Fahrplanänderungen für den Fernverkehr in Richtung Berlin, danach bis zum 1. Juli in Fahrtrichtung Hannover.

Im ersten Bauabschnitt werden den Angaben zufolge die ICE-Züge von Köln/Düsseldorf/Hannover sowie von Frankfurt/Kassel/Göttingen/Braunschweig nach Berlin über Magdeburg umgeleitet und halten auch dort. Das Gleiche gilt für die IC-Linie zwischen Amsterdam und Berlin via Hannover. "Bis zu 60 Minuten längere Fahrzeiten müssen eingeplant werden", erklärte die Bahn.

Die Züge halten demnach auch nicht in Wolfsburg, Stendal oder Berlin-Spandau. Zwischen Hannover und Stendal werde ein Pendelverkehr mit Halt in Wolfsburg eingerichtet, hieß es.

Züge von Berlin aus sollen "weitgehend ohne Einschränkungen" verkehren, fügte das Unternehmen hinzu.

Sprinter Berlin-Köln/Bonn entfallen

Während der gesamten Bauarbeiten entfallen laut Bahn die besonders schnellen ICE-Sprinter-Verbindungen von Berlin über Köln nach Bonn, und zwar in beiden Fahrtrichtungen.

Die ICE-Züge auf der Strecke Stralsund-Berlin-Hannover-Köln verkehren eingeschränkt nur auf den Abschnitten Stralsund-Berlin sowie Hannover-Köln.

Zum zweiten Bauabschnitt ab dem 6. Mai, der dann die Züge ab Berlin betreffen wird, will die Bahn Details erst später bekanntgeben.

Die Bahn wies darauf hin, dass die etwa 256 Kilometer lange Schnellfahrstrecke mit Geschwindigkeiten bis zu 250 km/h bereits seit 1998 in Betrieb sei. "Für den sicheren und verlässlichen Bahnverkehr auf der viel genutzten Ost-West-Verbindung ist eine ständige Instandhaltung erforderlich", betonte das Unternehmen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 10.03.2023, 13 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Das sind ja ganz schlechte Nachrichten! Ich fahre häufig zwischen Berlin und Hannover hin und her, es sind ohnehin viele Verspätungen, in beiden Richtungen: Zug defekt, Stellwerkstörung, Tiere auf den Schienen usw! Manchmal ein Wunder, das die Züge überhaupt noch fahren!!! Ganz ganz ärgerlich!

  2. 9.

    Die Sprinter fahren schon das ganze Jahr nicht

  3. 8.

    Alternativ kann man auch über Frankfurt nach Bonn und zurück nach Berlin fahren, wie das schon vorher während langer Bauarbeiten in Köln nötig war. Zwischen Frankfurt und Siegburg-Bonn fährt der ICE sehr schnell und man ist von Siegburg schnell in Bonn.
    Sonst gibt es ja immer noch Flüge, deren Anzahl jetzt vielleicht erhöht wird.

  4. 7.

    @1: Ein weiterer Grund kann sein, daß die 1 h längere Fahrzeit mehr Fahrzeuge und Personal bindet, die dann fehlen. Irgendwo müssen die eingespart werden. Weil aber seit Jahren alle 3 Wochen ein neuer ICE auf die Schienen kommt, weiß ich nicht, wie derzeit die Fahrzeugreserven sind. @3: Die Strecke Berlin - Magdeburg - Helmstedt wurde bis zum Fahrplanwechsel 1995 für 160 km/h zwischen Sanssouci und Biederitz sowie zwischen Mg-Sudenburg und Eilsleben ausgebaut und elektrifiziert mit elektronischen Stellwerken, ferngesteuert von der Betriebszentrale in Magdeburg. Bei Eilsleben dürfen wegen kleiner Gleisbogenradien nur 90 km/h gefahren werden, in Werder (Havel) nur 150 km/h. Wo die Radien Geschwindigkeiten über 160 km/h zulassen. weiß ich nicht. Aber die Politiker haben den Ausbau vieler anderer Eisenbahnstrecken versäumt. So dürfen zwischen Eilsleben und Helmstedt sowie zwischen Braunschweig und Lehrte max 140 km/h und zwischen Helmstedt und Braunschweig nur 120 km/h gefahren werden.

  5. 6.

    Ja eben! Es wr politischer Wille in den letzten 40 Jahren, die Infrastruktur der Bahn nur auf das Notwendigste runterzufahren. Ohne Reserven wie Ausweichmöglichkeiten, Alternativstrecken, Streckenausbau, Bahnhöfe mit mehr Gleisten usw. ist die derzeitige Verkehrswende nicht zu schaffen. Das deutsche Bahnsystem ist ein Mischbetrieb aus allen Zugarten - schnellen wie langsamen. Da wirds dann eng ohne Reserven bei Instandhaltungsmaßnahmen. Diese Verkehrspolitik der letzten 40 Jahre kann man jetzt nicht in 5 Jahren aufholen.

  6. 5.

    Ich habe mal auf irgendeiner Bahn Projektbau und auch auf einer Seite des Bundesverkehrsministerium gelesen das die ICE Strecke zwischen Berlin Spandau und Hannover für den Deutschlandtakt von 250 auf 320 Km/h ertüchtigt werden soll . Sind das jetzt schon Bauvorbereitende Maßnahmen oder nur allgemeine Instandsetzungsarbeiten ??

  7. 4.

    3 RE1 pro Stunde könnte man auch für 3 Monate ausdünnen. Die Strecke nach Frankfurt über Göttingen von Braunschweig oder Hannover aus bedienen. Damit könnte man die Strecke Magdeburg entlasten. Frankfurt ist sehr gut über Halle erreichbar. Da geht Einiges wenn man will.

  8. 3.

    Unfähige Verkehrsminister haben es seit Jahren versâumt,die eigendlich schnurgerade Bahnstrecke Berlin,Magdeburg,Braunschweig,Hannover,auszubauen.Die Zeit wäre dagewesen.Nun haben wir den Salat Man sollte Fachleute in wichtigen Ämtern der Bundesregierung setzen und das meine ich nicht nur den Posten des Verkehrsministers/Ministerin.Politik ist ebend auch nur Klientelpolitik,leider.

  9. 2.

    Nun, auf der Strecke nach Magdeburg fahren alle 20 min RE1 nach Brandenburg, jeweils einer davon bis Magdeburg. Die ICE müssen sich dazwischen einsortieren, da ist von Sprint keine Rede mehr. Auf der Einfädelung Biederitz -> Mageburg kommen dann noch Stündlich Regionalzüge aus Dessau bzw. Leipzig dazu. Darüber hinaus noch die Güterzüge aus der Strecke über Roßlau/Meinsdorf.

    Es wird an den Nadelöhren also eng und Verspätungen führen dann automatisch dazu, dass diese sich über mehrere Züge potenzieren.

  10. 1.

    Guten Tag, bei einer Umleitung über Magdeburg wären Sprinter mit Halt Berlin / Hannover / Köln / Bonn eigentlich gerade sinnvoll, um den Zeitverlust zu minimieren. Welche Einschränkungen dem entgegenstehen könnten, ist für einen Außenstehenden schwer nachvollziehbar. Gründe hierfür wird es bestimmt geben, wenn der Schienenverkehr zu beiden Trassen über eine geführt werden muss. Nur bitte nicht Züge mit viel Verspätung außerplanmäßig früher enden lassen. Autobahnbaustellen dauern meistens länger.

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