Senat lockert Energiesparmaßnahmen - Berliner Schwimmbäder können wieder wärmer werden

Di 21.03.23 | 19:01 Uhr
  27
Ein Kind schwimmt im Stadtbad Märkisches Viertel im Wasser. (Quelle: dpa/Fabian Sommer)
Video: rbb24 Abendschau | 21.03.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Fabian Sommer

Weiterhin will der Senat bei der Außenbeleuchtung seiner Gebäude sparen, in den Berliner Schwimmbädern darf es dagegen wieder wärmer werden. Immerhin rund zwölf Prozent Energiekosten hatte der Senat zuletzt mit seinen Maßnahmen gespart.

Die Wassertemperatur in den Berliner Schwimmbädern muss voraussichtlich schon in wenigen Wochen nicht mehr auf maximal 26 Grad abgesenkt werden. Diese und andere Energiesparmaßen für Verwaltung und öffentliche Betriebe laufen Mitte April aus. Das hat der Senat bei seiner Sitzung am Dienstag beschlossen. Inhalt dieses Beschlusses ist auch, dass die Raumtemperatur in Sporthallen wieder über 17 Grad und die Temperatur in öffentlichen Gebäuden auf über 19 Grad steigen darf.

Eine Reihe weiterer, im vergangenen Jahr beschlossener Energiesparmaßnahmen soll dagegen bis Ende September 2024 fortgesetzt werden, wie Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (parteilos) nach der Senatssitzung am Dienstag ankündigte.

Zwölf Prozent Energieeinsparung im letzten Quartal 2022

Zu diesen weiterhin durchgesetzten Maßnahmen gehört etwa die Umstellung auf stromsparende LED-Beleuchtung in öffentlichen Gebäuden. Auch an der Vorgabe, Flurbeleuchtungen zu reduzieren und nicht zwingend dienstlich erforderliche Geräte abzuschalten, will der Senat festhalten. Das gilt auch für das Ausschalten der Außenbeleuchtung und das Verzichten auf das Anstrahlen repräsentativer öffentlicher Gebäude.

Nach den Zahlen der Wirtschaftsverwaltung sind von Oktober bis Dezember 2022 insgesamt rund zwölf Prozent des Energieverbrauchs in den Bereichen Fernwärme, Gas und Strom gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingespart worden. In die Statistik flossen Daten von insgesamt 2200 sogenannter Abnahmestellen ein, unter anderem aus allen Senatsverwaltungen und einem Großteil der nachgeordneten Behörden und Landeseinrichtungen.

Das Ziel: zehn Prozent Energieeinsparung in allen öffentlichen Einrichtungen

Auch soll die Umrüstung von Gaslaternen auf LED-Lampen bei der Straßenbeleuchtung beschleunigt und die möglichst zügige Sanierung von Heizungsanlagen fortgesetzt werden. Das gilt nach Angaben der Wirtschaftsverwaltung ebenfalls für landeseigene Wohnungsbau- und Wohnungsgesellschaften. "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, für alle öffentlichen Einrichtungen Einsparmaßnahmen von mindestens zehn Prozent zu realisieren", sagte Schwarz.

Der Wirtschaftssenator wies darauf hin, dass die Maßnahmen für weniger Energieverbrauch auch bares Geld wert seien: In den betreffenden drei Monaten seien 7,5 Millionen Euro eingespart worden. Schwarz warnte, dass es auch im kommenden Winter nötig werden könnte, erneut Entscheidungen für Energiesparmaßnahmen zu treffen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 21.03.2023, 14 Uhr

27 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 27.

    Ich vor 30 Jahren ... mit 29 ins Hallenbad - mit Badekappe - warmes Wasser - mein Gott, wie spießig.

  2. 26.

    Als ich so vor 30 Jahren noch im Hallenbad schwimmen war gab es einmal in der Woche einen Warmbadetag, da hatte das Wasser 26°C. Sonst zwei, drei Grad weniger.

  3. 25.

    Wie wir alle aus Erfahrung wissen, sind alle Kinder gleich. Ironie aus.
    Unsere beiden waren bzgl. Wärmegefühl extrem unterschiedlich: Der Große hat auch bei den höheren Temperaturen in der Schwimmhalle sehr schnell gefroren. Dem Kleinen war nie kalt. Selbst als Baby hat er erst Ruhe gegeben, wenn die Socken abgestrampelt waren.
    Es ist übrigens nicht verboten, auch dann Mitleid zu empfinden, wenn einen selber ein Problem nicht betrifft.

  4. 24.

    "Und Steuergelder werden an anderen Stellen sehr viel mehr vergeudet, als etwas an warmen Bädern für unsere Schulkinder ..."Es geht hier aber nicht um Geld, sondern vorrangig darum, Energie zu sparen. Wenn die Speicher leer sind, nützt auch kein Geld mehr,!

  5. 23.

    "Warum aus Steuergeldern Saunagänge subventioniert werden sollen? Weil regelmäßige Saunabesuche abhärten, das Immunsystem stärken, den Kreislauf anregen, den Blutdruck senken können und allgemein förderlich für die Gesundheit sind."

    Das kann man auch durch Wechselduschen erreichen.

  6. 22.

    “Einem ist das Wasser zu kalt, einem anderem zu warm, mir zu Nass. Mein Kommentar passend zu 1-3?"

    Ich kann mich erinnern, dass es früher mal Warmbadetage gab. Das wäre doch ein guter Kompromiss, z.B. jeden zweiten Tag und Sonntags 28° C und an den anderen Tagen 26° C. Dann ist für alle was dabei und es wird noch Energie gespart.

  7. 21.

    Ich weiß nicht, wie alt ihr Enkel ist, aber 30 Minuten im Becken am Stück sind ziemlich viel für ein Kind, wenn es schwimmen soll.

  8. 20.

    Muss ja auch wärmer werden, wenn jetzt oben ohne gebadet wird….

  9. 19.

    Endlich wärmere Schwimmbäder! Da nimmt der Berliner Senat die Bedürfnisse der Bürger mal ernst. Beispiel 1: Meiner Tochter war es schlicht zu kalt im Stadtbad. Nicht mal eine halbe Stunde hat sie’s im Wasser da ausgehalten. Beispiel 2: Meine Frau ist zum sportlichen Schwimmen in das Stadtbad gegangen und hat sich dabei eine Erkältung zugezogen. Bestimmt können hier viele weitere Beispiele erwähnen und zurecht behaupten, dass ihnen das Wasser in den öffentlichen Bädern schlicht zu kalt war. Aus dem Grund macht der Senat einen längst notwendigen Schritt in die richtige Richtung.

  10. 18.

    Solch einen Quatsch, wir lungern nicht am Beckenrand, sondern wollen unserem Körper Bewegung verschaffen. Gehen Sie doch im See auch im Winter baden, ich sehe nicht so viele jetzt am See, aber mehr bedarf besteht an Hallenbäder. Warum war es denn jahrelang möglich? Und Steuergelder werden an anderen Stellen sehr viel mehr vergeudet, als etwas an warmen Bädern für unsere Schulkinder . Typisch Egoist.

  11. 17.

    Dem muss ich widersprechen, unser Enkel wollte nicht mehr nach 30 Minuten weiter im Winter in dem kühlen Wasser schwimmen, ansonsten eine tolle Wasserratte. Im Sommer sind ja wohl die Außentemperaturen eine andere und mit dem Schwimmen in der Halle keinesfalls zu vergleichen. Ebenfalls ältere Personen ist es zu kalt, welche ansonsten gern zur Erhaltung ihrer Gesundheit geschwommen sind.

  12. 16.

    "... will der Senat festhalten. Das gilt auch für das Ausschalten der Außenbeleuchtung und das Verzichten auf das Anstrahlen repräsentativer öffentlicher Gebäude."

    Bislang ist die Chance versäumt worden, zwischen übermäßiger Beleuchtung privatwirtschaftl. Gebäude wie bspw. am Potsdamer Platz und stadtbildprägenden, unaustauschbaren Gebäuden zu unterscheiden.

    Das eine dient der reißerischen Werbung, auf die m. E. getrost auch dauerhaft verzichtet werden kann, das andere ist das Prägende, Unverwechselbare einer Stadt: in Berlin anders als in Dresden, in Dresden anders als in Hamburg, in Hamburg anders als in München, Leipzig oder Düsseldorf.

  13. 14.

    Warum aus Steuergeldern Saunagänge subventioniert werden sollen? Weil regelmäßige Saunabesuche abhärten, das Immunsystem stärken, den Kreislauf anregen, den Blutdruck senken können und allgemein förderlich für die Gesundheit sind. Damit muss der Steuerzahler beziehungsweise der Krankenversicherungsbeitragzahler weniger Geld für die Behandlung von Krankheiten und Arbeitsausfälle zahlen. Einer Studie nach soll regelmäßiges Saunieren sogar das Demenzrisiko verringern können. Da fallen dann weniger Pflegekosten an.

  14. 13.

    Da die Saunen auch in normalen Zeiten von April bis Ende September schließen, wird das wohl vorläufig nichts damit.

  15. 12.

    Kinder stört kaltes Wasser meistens überhaupt nicht im Schwimmbad. Im Gegenteil, sie behaupten mit blauen Lippen noch, dass es warm genug ist. Viel wichtiger ist es, dass die Lufttemperatur in der Halle und den Umkleideräumen nicht zu niedrig ist, wenn sie nass aus dem Becken kommen. Generationen von Berlinern und Brandenburgern haben in Seen und in der Havel schwimmen gelernt. Da betrug die Wassertemperatur meistens keine 26 Grad.

  16. 11.

    Na sehen Sie dann bleiben Sie doch draußen....und lassen anderen ihren Spaß. Ich schwimme in DK übrigens auch im März in der Nordsee....:-)

  17. 10.

    Warum sollen aus Steuergeldern Ihre Saunagänge subventioniert werden?
    (Und bevor Sie plärren, ich schwimme auch im Freiwasser, bis ca 5-8 Grad, darunter nicht. Und mir ist auch kühl im Hallenbad wenn ich nur labernd an der Wand rumlungere...)

  18. 9.

    Darum sind Kinderkurse auch ausgebucht.
    Und die öffentlichen Zeiten voll mit Ü 60 ern.
    Und ansonsten: wir haben keine unendlichen Ressourcen.

  19. 8.

    "Inhalt dieses Beschlusses ist auch, dass die Raumtemperatur in Sporthallen wieder über 17 Grad und die Temperatur in öffentlichen Gebäuden auf über 19 Grad steigen darf."

    Sind schon schlaue Füchse im Senat. Sonst müßte ja bald überall die Klimaanlage laufen....

Nächster Artikel