30-Jähriger aus Lichterfelde - Festnahme nach Cyber-Angriff auf Internetwache der Berliner Polizei

Do 13.04.23 | 17:31 Uhr
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Auf der Seite eines Pkw steht das Wort "Polizei", Symbolbild (Quelle: Fotostand/K. Schmitt)
Audio: rbb24 Inforadio | 14.04.2023 | Weber | Bild: Fotostand/K. Schmitt

Nach dem am Mittwoch bekannt gewordenen Cyber-Angriff auf die Internetwache der Berliner Polizei hat es eine Festnahme gegeben. Das bestätigte die Polizei dem rbb am Donnerstag.

Demnach handelt es sich um einen 30-jährigen Mann aus Lichterfelde. Sein Computer sei am Donnerstagvormittag in der Osdorfer Straße beschlagnahmt worden, wo er gemeldet ist. Der Mann habe bei seiner Festnahme Widerstand geleistet. Verletzt wurde bei dem Einsatz jedoch niemand, wie es weiter hieß.

Verdächtiger leistete Widerstand

Laut dem Berliner Staatssektretär für Digitales, Ralf Kleindiek, handelt es sich um einen Einzeltäter, der mit den sogenannten DDOS-Angriffen in der vergangenen Woche, von denen unter anderem die Brandenburger Polizei betroffen war, nichts zu tun habe. Er habe eher aus Frust und wohl aus psychischer Auffälligkeit den Angriff auf die Internetwache gestartet, sagte Kleindiek. "Es gab kein politisches Motiv als Hintergrund und der Beschuldigte ist nach Identitätsfeststellung und anderen polizeilichen Maßnahmen entlassen worden."

Die Polizei hatte am Mittwoch gemeldet, dass die Internetwache innerhalb von drei Tagen einen massenhaften Eingang von E-Mails verzeichnet hatte. Der Verdächtige soll teilweise im Sekundenabstand Anzeigen erstattet haben, in denen er mehrere in Berlin lebende Menschen unterschiedlicher Straftaten beschuldigte. Er soll dem Vernehmen nach mehr als 3.000 E-Mails an die Internetwache der Behörde geschickt haben.

Die Cybercrime-Abteilung beim Landeskriminalamt ermittelt wegen Computer-Sabotage.

Sendung: rbb24 Abendschau, 13.04.2023, 19:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Klasse, mit einer oder mehreren Anzeigen läßt sich Ihrer Meinung nach Sinn erschaffen, d.h. etwas Immaterielles kann durch Anzeigen als schöpferischer Akt entstehen. Sollten Sie sich echt patentieren lassen. ;-)
    Naja, Deutschland das Land der Tuer und Macher.

  2. 4.


    Es gab zwei Angriffe. Einmal eine DDOS-Attacke von unbekannt und einmal der junge Mann mit seinen Mails.

    Mit 3000 Mails hat er sicher nicht den Server zu, erliegen gebracht - dürfte aber das Postfach arg belastet und die Kollegen überlastet haben. Schließlich kann die Polizei Anzeigen ja nicht pauschal einfach löschen - es muss zumindest grundsätzlich reingeschaut werden ob die Anzeige Sinn macht,

  3. 3.

    DDOS funktioniert doch heute bei modernen Servern und deren Domains gar nicht mehr... der Angreifer wird geblockt.
    Mein Beileid was die Polizei doch für dämliche IT Admins hat die die Technik bereitstellen.

  4. 2.

    Es ist schon erstaunlich, dass jemand den Server der Polizei Brandenburg mit nur 3000 Mails zu erligen zwingen kann. Brandenburg hat 2,5 Mio Einwohner, da sind 3000 Mails doch wohl eher nichts. Hier sollten die Verantwortlichen mal drüber nachdenken.

  5. 1.

    Wenn er psychisch Auffällig ist, dann darf er frei herumlaufen? Wäre eine Heilbehandlung nicht sinnvoller?

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