Umweltministerium - Elche in ganz Brandenburg gesichtet - bis zu 15 Tiere heimisch

Di 04.04.23 | 11:09 Uhr
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Archivbild: Ein Elch im Wildpark Schorfheide in Groß Schönebeck Landkreis Barnim. (Quelle: imago images/V. Hohlfeld)
Audio: Studio Frankfurt | 04.04.2023 | Nachrichten | Bild: imago images/V. Hohlfeld

Bis vor Kurzem galten sie noch als ausgestorben, jetzt kehren einige von ihnen zurück: Laut Umweltministerium sind wieder mehr Elche in Brandenburg beobachtet worden. Einige von ihnen sollen bereits dauerhaft bleiben.

In Brandenburg könnte sich zeitnah wieder eine dauerhafte Population von Elchen ansiedeln. 147 Mal sind sie seit 2015 in allen Landkreisen gesichtet worden. Das geht aus einer Antwort des Umweltministeriums in Potsdam auf eine parlamentarische Anfrage hervor, über die die DPA am Dienstag berichtete.

Bei der letzten Beobachtung im vergangenen Jahr habe es sich um den Elchbullen "Bert" im Naturpark Nuthe-Nieplitz, gelegen in den Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming, gehandelt. Bert trägt ein Sendehalsband.

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Ein Elch springt über einen Zaun. Seit einigen Jahren hält sich ein einzelner freilebender Elchbulle in den Wiesen des Nuthetals auf. Das aus Polen stammende Tier sucht öfter die Nähe von Rindern. (Quelle: dpa/Ingolf König-Jablonski)
dpa/Ingolf König-Jablonski

Reale und virtuelle Elchsichtungen

Für Brandenburg gibt es mittlerweile ein eigenes Elch-Monitoring, um mehr Informationen über die Tiere zu sammeln. Jeder, der in Brandenburg einen Elch sieht, wird gebeten das über ein Formular an das Landeskompetenzzentrum Forst in Eberswalde zu melden – am besten mit Foto.

Mehr Informationen über die faszinierenden Tiere – inklusive Verbreitungskarte in Deutschand und einem Elch, den man sich dank Augmented Reality direkt ins Wohnzimmer holen kann, hat der WWF hier zusammengetragen.

Bis zu 15 Elche dauerhaft in Brandenburg

Ursprünglich waren Elche, die zu den Paarhufern zählen, fast in ganz Europa heimisch. In Deutschland gelten sie seit vielen Jahrzehnten als ausgerottet. Ähnlich wie bei den Wölfen kommen seit den 1950er Jahren mehr und mehr Elche zumeist aus Polen über die Oder nach Brandenburg. Etliche zogen weiter westwärts.

Nach Angaben der Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) halten sich derzeit bis zu 15 Tiere dauerhaft in Brandenburg auf. Auch "Bert" kam 2018 aus Polen nach Deutschland. 40 Sichtungen dieser größten Hirschart gab es nach Angaben des Umweltministeriums 2018 in den sieben märkischen Landkreisen Elbe-Elster, Dahme-Spreewald, Oder-Spree, Märkisch-Oderland, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming.

Es war zugleich die größte Zahl der in einem Jahr in Brandenburg beobachteten Tiere. Derzeit sei aber nur der Aufenthalt von "Bert" im Naturpark Nuthe-Nieplitz bekannt.

Neben Wölfen und Elchen hatte 2017 auch ein Wisentbulle zu Schlagzeile geführt. Das Tier war ebenfalls von Polen kommend nach Brandenburg gelangt. Nach Ministeriumsangaben halten sich derzeit jedoch keine Wisente dauerhaft in Brandenburg auf. Ob und wo in Brandenburg Wisente dauerhaft angesiedelt werden könnten, soll mit einer wildbiologischen Studie erforscht werden.

Sendung: Fritz, 04.04.2023, 10:04 Uhr

21 Kommentare

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  1. 21.

    Bei Schweden ist dies ein so wichtiges Thema, dass kein, wirklich kein Gespräch ohne Elch auskommt. Der Einfluss auf das Leben ist einfach zu groß!

  2. 19.

    Das Wisent ist ein sehr gutes Beispiel. Nach wenigen Stunden auf deutschen Boden wurde es im behördlichen Auftrag erschossen. Manchmal malen die Mühlen der deutschen Bürokratie sehr schnell. Mal sehen, ab welcher Individuenzahl Elche zum Abschuss freigegeben werden, weil sie unsere naturnah umgebauten Wälder bedrohen.

  3. 18.

    Deswegen wird ja gesagt, dass sie hier in Deutschland "ausgestorben" waren. Und wenn sie es genau haben wollen, aussterben bedeutet alle Nachkommen sind tot, was hier in Deutschland der Fall war.

  4. 17.

    Wunderbare Tiere...irgendwo in Schweden habe ich einem Elch " guten Morgen " gesagt...ein wenig Respekt von beiden Seiten:-) aber ein wunderbares Erlebnis. :-)

  5. 16.

    Googlen Sie doch einfach. Es geht um Fachsprache. Regional ausgestorben trifft es in diesem Fall. Es gibt auch in der Natur ausgestorben (aber zB im Zoo anzutreffen) usw. Wenn Sie schon mitreden, dann bitte sachkundig machen. Danke. Ihre vorherigen Sprüche sind deplatziert. Der Elch ist einheimisch.

  6. 15.

    Ausgestorben ist tot.
    Ausgerottet ist tot.
    Totes kann sich nicht vermehren,.
    Totes kann nicht wandern.
    Und nun ?

  7. 13.

    Cool, schöne Tiere, sehr elegant.

  8. 12.

    Naja - wer sich informiert ist klar im Vorteil. Elche waren bis zu Ihrer Aurottung in unseren Breitengraden (ebenda Wolf)hier heimisch. Das Wölfe und Elche durch Wanderung ihre Art hier wieder präsent werden lassen hat nichts mit dem Wortspiel Ihrer Couleur zu tun, denn: wenn alle Tiere einer Art hier geschossen, getötet und verendet sind, gelten sie als hier ausgestorben. Invasiv ist defakto nur der Mensch, kann also auch weg auf Dauer. Ich fänds für die Natur nur angebracht. Wenn ich meinen Lebensweg hier beendet habe, gibts keinen Nachkommen - das ist gut.

  9. 11.

    Elche sind sicher eine Herausforderung für die brandenburgische Jagdzunft. Kaum jemand hat je so ein Tier fachgerecht zerlegen können.
    Da es auch kein Populationsschub, denn eher eine Flucht der Tiere aus den Regionen Polens mit aktiven Truppenübungen sein sollte, würde ich den Bestand schonen statt ihn Mzu verspeisen.
    Das Fleisch muss als gekühlt importiert werden, weiterhin…

  10. 10.

    183,80 kostet momentan das Kilogramm Elchsteak.
    Vielleicht wird es in Zukunft billiger zu haben sein?

  11. 9.

    Schätzungen zufolge gibt es insgesamt rund 2,5 Millionen Elche.
    Ausgestorben ist anders......
    Sind die Eisbären auch ausgestorben? Habe in letzter Zeit keinen in Brandenburg gesehen.

  12. 8.

    Wie wunderbar, die Tierwelt erholt sich ... ?
    Ausgestorben, ist tot.
    Was tot ist, erholt sich nicht.
    Entweder wurde gelogen oder die Elche
    gehören zu einer invasiven, ortsfremden Art.
    Sollte Es so sein, müssen die Elche weg, für den Fall, daß Brandenburgische Elche zurückkommen wollen, was Sie nicht können, weil Sie ausgestorben sind.

  13. 7.

    Da haben Sie mit Wölfen eines gemeinsam ... Wölfe finden Elche auch klasse.

  14. 6.

    In Polen werden mehr und mehr Truppen der US Army stationiert.
    Die Truppenübungsplätze bei Drawsko Pomprskie und Swidwin werden voll genutzt.
    Da wird die Artillerie trainiert aber auch Panzerschützen und Flugzeuge trainieren dort.
    Die Armee der Ukraine muss weiterhin auf westliche Technik und Taktik gedrillt werden.
    In Polen findet das Training unter Gefechtsfeldbedingungen statt. Das dürfte die Fauna nach Westen drücken. Auch Vögel werden hier mehr. Krieg ist nichts für die Tiere.

  15. 5.

    Sehr schön. Hoffentlich lässt man sie auch und redet nicht noch von "Problemelchen". Elche gehören zu Brandenburg wie Wölfe auch. Als Brandenburgerin bin ich stolz drauf.

  16. 4.

    Wie wunderbar. Die Tierwelt erholt sich.

  17. 3.

    Das ist eine interessante Frage. Ich kann mir vorstellen, dass Trophäen-Jagden eine Rolle spielen oder die Befürchtung von Landwirten, Elche könnten ihnen die Felder abfressen. Auch ich würde mich freuen, von sachkundiger Seite etwas darüber zu erfahren.

  18. 2.

    Die Gründe sucht man besser bei der abschussgeilen Jagdgemeinschaft. Bin gespannt, wann und wer diese Tiere bald zur angeblichen Gefahr erklären möchte. Ich finde die klasse, wie Wölfe auch.

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