Seltene asiatische Wildkatze - Nachwuchs bei Manulen im Berliner Tierpark erstmals seit 18 Jahren

Di 06.06.23 | 14:54 Uhr
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Ein Tierpfleger des Tierparks hält ein Manul-Juntier in den Händen.(Quelle:© 2023 Tierpark Berlin)
Video: rbb|24 Abendschau | 06.06.2023 | Nachrichten | Bild: © 2023 Tierpark Berlin

Der Berliner Tierpark freut sich über den ersten Manul-Nachwuchs seit langer Zeit. Die vier Jungtiere sind die ersten im Tierpark geborenen seit 18 Jahren, wie Zoo- und Tierpark Direktor Andreas Knieriem am Dienstag mitteilte.

"Den Tierarzt-Check haben die vier erst einmal gut überstanden, aber noch heißt es weiterhin Daumen drücken", so Knieriem. Die Tiere erhielten jeweils ihre Toxoplasmose-Spritze und seien gechipt worden.

Nicht viel bekannt über die Katzenart

Manule gehören zu den Katzen, bilden hier aber eine eigene Art. Die Tiere werden auch Pallas-Katzen genannt – nach ihrem Entdecker, dem preußischen Naturforscher Peter Simon Pallas. Dieser hatte im Jahr 1776 die wilde Katzenart erstmals beschrieben. Inzwischen unterscheidet man drei Unterarten.

Dennoch gibt die asiatische Wildkatze Zoologen bis heute noch viele Rätsel auf, wie der Tierpark weiter mitteilte. Der Manul ist demnach etwa so groß wie eine Hauskatze. Durch sein langes, dichtes Fell wirkt er vor allem im Winterfell deutlich größer und ist perfekt an die harschen Bedingungen seiner Umgebung angepasst.

Manule sind dem Tierpark zufolge in den winterkalten Steppen, Halbwüsten und Gebirgen Zentralasiens - zwischen Afghanistan und der Mongolei - zu Hause. Trotz ihres großen Verbreitungsgebiets ist wenig über ihre Lebensweise bekannt.

Mancherorts im Bestand bedroht

Auch wenn die scheue Katze weltweit noch als "nicht gefährdet" eingestuft wird, nimmt nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen die Population in ihrem natürlichen Lebensraum konstant ab, wie es vom Tierpark weiter hieß. In Teilen seines Verbreitungsgebiets wird der Manul sogar als "bedroht" eingestuft.

Lebensraumverlust, Wilderei, Vergiftung von Beutetieren und das Vordringen des Menschen in seinen Lebensraum sind den Angaben zufolge die aktuellen Hauptursachen für den Rückgang der Populationen. Deshalb unterstütze der Tierpark Berlin im Rahmen seines Artenschutzprogrammes "Berlin World Wild" die Erforschung und den Schutz des Manuls in seinem natürlichen Lebensraum, hieß es weiter.

Sendung: rbb24 Abendschau, 06.06.2023, 19:30 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Flauschige kleine Wesen. Wenn man Geduld hat, viel Geduld, kann man sie in ihrer Anlage im "Himalaya" des Tierparks gut beobachten.

  2. 3.

    Ich habe heute das erste mal von dieser Wildkatze gehört....Asche auf mein Haupt. Ich hoffe das diese Tiger einen guten und gesunden Start ins Leben haben.
    Dem Tierpark viel Glück.

  3. 2.

    Das ist ja mal eine sehr gute Nachricht,in der gerade so irren Welt.Alles Gute den Katzen und Willkommen im Leben.Unser Kater der ein langes Leben hatte, hieß.....Manul.

  4. 1.

    Oh wie schön! Ein Grund wieder mal den Tierpark zu besuchen.

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