Verstoß gegen Naturschutz - Dutzende Bäume am Müggelsee gefällt - Anklage erhoben

Di 28.11.23 | 15:27 Uhr
Symbolbild: Bäume, Sträucher und Schilf am Müggelsee. (Quelle: dpa/Jens Kalaene)
Audio: rbb24 Inforadio | 28.11.2023 | Natascha Gutschmidt | Bild: dpa/Jens Kalaene

Weil Grundstückseigentümer etwa 50 Bäume im Naturschutzgebiet am Müggelsee gefällt haben sollen, hat die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Sie wirft einer Rechtsanwältin und einem Maurer- und Betonmeister gemeinschaftliche Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete vor, wie ein Behördensprecher am Dienstag mitteilte.

Die 71-jährige und der 46-Jährige sollen die Rodung der Bäume auf einem Grundstück im Naturschutzgebiet "Müggelspree-Müggelsee" zwischen Februar und März 2019 veranlasst haben. Dabei soll ihnen bewusst gewesen sein, dass dies allenfalls mit einer behördlichen Genehmigung erlaubt gewesen wäre.

Anklage: Flora und Fauna "dauerhaft zerstört"

Den Angaben zufolge standen die Bäume auf einem Grundstück, das sich in einem als Natura 2000 ausgewiesenen Gebiet befindet. Dabei handelt es sich um ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten. Gleichwohl sollen die Eigentümer geplant haben, dort ein Haus zu bauen und einen Bootsanlegesteg zu errichten.

Durch die Rodung sollen die Vegetation des Biotops und der Lebensraum für zum Teil stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten dauerhaft zerstört worden sein, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Der Fall soll nun vom Amtsgericht Tiergarten geprüft werden.

Sendung: rbb 88.8, 28.11.2023, 16:30 Uhr

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