Berliner Klinikverbund - DRK-Führungskraft soll 1,6 Millionen Euro unterschlagen haben

Do 07.12.23 | 11:46 Uhr
  27
Symbolbild: DRK Klinik in Berlin-Westend.(Quelle:imago images/Schöning)
Audio: rbb24 Inforadio | 07.12.2023 | Juliane Kowollik | Bild: mago images/Schöning

Betrugsverdacht bei den DRK-Kliniken in Berlin: Ein ehemaliger führender Mitarbeiter soll insgesamt 1,6 Millionen Euro auf sein eigenes Konto überwiesen haben. Jetzt wird gegen ihn ermittelt.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen früheren Mitarbeiter der DRK-Kliniken in Berlin.

Das bestätigte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin, Sebastian Büchner, am Donnerstag dem rbb. Der Beschuldigte steht demnach im Verdacht, bereits Anfang November 1,6 Millionen Euro unterschlagen zu haben. Zuerst hatte die "B.Z." berichtet.

Verbleib des Geldes bislang unklar

Nach Angaben der DRK Kliniken handelt es sich um einen früheren, leitenden Mitarbeiter. Er soll das Geld auf sein eigenes Konto überwiesen haben. Der Verbleib des Geldes sei bislang unklar, sagte Büchner. Der Beschuldigte befinde sich in Untersuchungshaft.

Die Pressesprecherin der DRK Kliniken Berlin, Corinna Schwetasch, sagte dem rbb am Donnerstag, man habe schon im November "erhebliche Unregelmäßigkeiten" bemerkt und sofort das zuständige Landeskriminalamt informiert. Weitere Details könne man wegen des laufenden Ermittlungsverfahrens nicht öffentlich machen. Der ordnungsmäße Betrieb der DRK Kliniken Berlin sei jederzeit sichergestellt gewesen, betonte Schwetasch.

Der Klinikverbund mit Standorten in Berlin-Mitte sowie in den Stadtteilen Westend, Köpenick und Wedding beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 3.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Sendung: rbb24 Inforadio, 07.12.2023, 11:00 Uhr

27 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 27.

    Als Schwesternschaft sind sie als 20. Landesverband natürlich e.V. Mitglied beim Deutschen Roten Kreuz. Sie gehören als e.V. nicht einen Kreis oder Landesverband an, das ist richtig.

  2. 26.

    Wie funktioniert das Rote Kreuz? Es geht in den finanziellen Vorschuss um handlungsfähig zu sein. Wenn es erst wartet bis genug Spenden da sind, wäre die Not zu groß. Somit ermöglichen die Spenden nicht das aktuelle Thema, sondern vielmehr die Vorbereitung auf das kommende.

  3. 25.

    Das ist wohl nicht ganz korrekt, denn lt, Artikel "soll" der Beklagte das Geld auf sein Konto überwiesen haben, aber "der Verbleib des Geldes ist unklar ". Ist irgendwie widersprüchlich.

  4. 24.

    Warum? Damit die ihre Spenden weiterhin mit den Werbungs-und Verwaltungskosten verrechnen können. Da gebe ich doch lieber dem ersten Bettler des Tages einen Euro.

  5. 23.

    Nicht gut.
    Momentan kommen recht viele negative Nachrichten übers DRK.
    Auch die vielen Schließungen machen das DRK nicht gerade attraktiver und lassen den Verein in einem schlechten Licht dastehen.

  6. 22.

    Wieso wundert mich das jetzt nicht?

  7. 21.

    Da frage ich mich wo war denn da ein Kontrollsystem.

  8. 20.

    Ich schmeiß mich weg :-)! Finde ich auch! Und nicht nur ein paar Wochen...

  9. 19.

    Kein Wunder, dass die DRK-Kliniken über zu wenig Geld für den Betrieb klagen. Aber zum Glück ist es wenigstens hinterher aufgefallen und es wurde relativ schnell reagiert.

  10. 18.

    An der Quelle saß der Knabe, machte sich das Geld zur Habe und erklärt nun unumwunden, die große Summe ist verschwunden. Nun schaut er bald nur noch durch Gitter. Ausgeträumt der Traum, das ist bitter?

  11. 17.

    was soll da faul sein?
    a) sagt niemand dass es eine deutsche Bank war. Kann auch in Ö oder CH gewesen sein, oder in Liechtenstein.
    b) wenn auf meinem Konto 1.6 Mio ankommen, ist das Einzige, was meine Bank sagt: "Ruf den mal schnell an, Anlageberater, da können wir was abgreifen!".
    c) auf jeden Fall wir da automatisch garnix "blockiert" - und wenn das Geld 15 Minuten später schon wieder weg ist, passiert seitens der Bank garnicts
    d) vielleicht HAT ja seine Hausbank die Polizei gerufen? Der Typ sitzt ja in U-Haft, aber es steht nicht dabei, seit wann

  12. 16.

    wieso? Hat doch funktioniert.

    Der Mensch hat sich die Kohle überwiesen auf ein eigenes Konto. hatte offenbar Unterschriftsvollmacht, oder hat im elektronischen Verkehr die (zusätzliche) Freigabe durch einen Kollegen gefaked - so gut wie die Leute auf ihre Passworte achten ... Danach ging das Geld wahrscheinlich auf 3 bis 4 weitere Konten, am selben Tag, und von da aus auf die Caymans. Bevor der Täter selbst den Moneten nachreisen konnte, wurde er aufgegriffen.

    Wenn der Typ nicht strohdoof war, wollte er binnen max. 2 Tagen abhauen. Aber in der Zeit war die Tat aufgefallen, und die Polizei stand vor der Tür. Solche Reaktionszeiten beim Controlling sollten wir mal in den Regierungen haben ...

  13. 15.

    Das die Empfängerbank nicht gleich Alarm geschlagen hat wegen Geldwäsche ist auch schon mal sehr merkwürdig. Normalerweise geschieht das automatisch. Irgendwas ist doch da faul!

  14. 13.

    Damit nacher Vertuschung vorgeworfen werden kann? Für solche Informationen gibt es keinen passenden Zeitpunkt. Zeitnahe Information und umfängliche Aufklärung ist schon korrekt und auch im Sinne von Spenden. Oder alles verstecken. So mache ich das. Aus persönlichen Gründen ^^

  15. 12.

    DRK, nun gut. Hat sich mal jemand mit der Struktur der Johanniter beschäftigt? Wir mussten es, da wir uns durch Ebenen geklagt haben. Es gibt dort unzählige Schlupflöcher, wo Spenden versickern können.

  16. 10.

    Gibt es bei Überweisungen in dieser Höhe kein Vier-Augen-Prinzip beim DRK?

  17. 9.

    Der Abrechnungsbetrug vor Jahren war faktisch etwas völlig anderes. Damals ging es um systematisch begangenen Betrug bei der Abrechnung erbrachter Leistungen durch dazu nicht befugte Personen zum Nachteil der betrogenen Krankenkassen. Die damals vermeintlichen Verantwortlichen bis hin zu den beiden Geschäftsführern haben über den Umweg Moabit das Unternehmen verlassen müssen.
    Aktuell hat ein leitender Angestellter das Unternehmen schlicht beklaut.

  18. 8.

    Die DRK Kliniken Berlin haben mit der ehrenamtlichen Tätigkeit der DRK Mitglieder prinzipiell nichts zu tun. Die Kliniken arbeiten als eigenständige GmbHs unter der Trägerschaft der DRK Schwesternschaft e.V. Aber das ist für den aktuellen Fall wohl eher irrelevant.

Nächster Artikel