Berlin und Brandenburg - Kostenloses WLAN an Bahnhöfen kaum vorhanden

Di 30.01.24 | 09:07 Uhr
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Eine Deutsche Bahn Mitarbeiterin erteilt am 20. Februar 2020 am Ostbahnhof in Berlin einer Reisenden Auskunft zu den Abfahrtszeiten auf ihrem Handy. (Quelle: dpa/Zacharie Scheurer)
Audio: Fritz | 30.01.2024 | Swetlana Oheim | Bild: dpa/Zacharie Scheurer

Der Ausbau eines kostenlosen WLAN-Angebots an Bahnhöfen der Deutschen Bahn läuft in Berlin und Brandenburg zu schleppend. Das kritisierte der Interessenverband Allianz pro Schiene am Dienstag. Insbesondere in Brandenburg sieht der Verband noch hohen Nachholbedarf. Auch in Berlin mahnt er mehr Tempo an.

Während Fahrgäste in Berlin immerhin an 14 Bahnhöfen des bundeseigenen Konzerns und damit an rund jedem zehnten kostenlos im Internet surfen können, ist das in Brandenburg lediglich an drei Stationen möglich. Der Verband Allianz pro Schiene wertete dafür Angaben aus einer Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion aus dem November aus. In Brandenburg verfügt damit lediglich rund ein Prozent der Bahnhöfe über ein entsprechendes Angebot.

Nur drei Bahnhöfe in Brandenburg haben kostenloses W-LAN

"Dass man W-LAN an Bahnhöfen auch im Jahr 2024 in der Mehrzahl der Bundesländer wie die Nadel im Heuhaufen sucht, ist wenig zeitgemäß", teilte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, mit. "Kostenloses W-LAN an Bahnhöfen sollte eigentlich Standard sein für die Reisenden, insbesondere um längere Wartezeiten zu überbrücken."

Schon seit Jahren können Fahrgäste der Deutschen Bahn in deren Fernverkehrszügen kostenlos im Internet surfen. Seit 2020 baut die Bahn ein entsprechendes Angebot auch auf den Bahnhöfen aus. Das Netz "Wifi@Bahn" ist dabei sowohl am Bahnsteig als auch im Zug aufrufbar, so dass Kundinnen und Kunden sich im Idealfall nicht neu einwählen müssen, wenn sie in den Zug steigen.

Die Bahn hatte zunächst damit begonnen, die größeren Fernverkehrsbahnhöfe in Deutschland entsprechend aufzurüsten. Der Allianz pro Schiene zufolge gibt es inzwischen an mehr als 580 Bahnhöfen bundesweit diese Möglichkeit.

Sendung: Fritz, 30.01.2024, 11:30 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    "Dass man W-LAN an Bahnhöfen auch im Jahr 2024 in der Mehrzahl der Bundesländer wie die Nadel im Heuhaufen sucht, ist wenig zeitgemäß", teilte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, mit.

    Gut das diese Allianz der Schiene endlich die wirklich wichtigen Prioritäten erkannt hat und diese öffentlich anspricht. Eine ausreichende Anzahl Züge, die den Fahrgästen genügend Platz bieten, die sauber sind, zuverlässig und vor allem pünktlich fahren ist offensichtlich nebensächlicher als kostenloses Daddel-W-LAN für die Wischgerätejunkies. Wie ist man nur früher von A über B nach C gekommen? Ah richtig, man sich VOR Reiseantritt informiert und vor Ort hat man miteinander geredet, statt zu chatten oder sich am laufenden Band in den "sozialen Medien" selbst darstellen zu müssen.

    Was übrigens neben dem kostenneutralen W-LAN noch viel wichtiger wäre: ausreichend Ladesteckdosen für die Wischgeräte, da man beim Warten auf die Bahn schon mal 100% Akku verdaddeln kann ;-)

  2. 26.

    Und was fangen Sie dann mit diesem Wissen an? Richten Sie einen Wlan-to-Suchtbar-Shop ein?
    Die Welt geht unter, wie haben wir nur früher die Fahrten im ÖPNV überlebt, u. was da auch wichtiges mitgeteilt wird - muss noch zu DM, nee bei LIDL war ich schon, das Gequatsche in den Bahnen nervt, nö, oma gehts gut ....
    wenn ich heute nicht-quasselnden Menschen begegne, will ich fast schon Mitleid zeigen, früher hielt man/frau quasselnde für ....wenn man jetzt jemanden ein A. nennt (im Str.verkejhr), tja ich habe ja gefohnt;-)
    wie war das noch mal mit verlust soz. Kompetenz, Stress, Suchtverhalten, .....

  3. 25.

    Nö.
    Ich bin Wenignutzer. Und wenn ich mal unterwegs bin und was vom Internet wissen will, nutze ich nach Möglichkeit WLAN und spare Prepaid Guthaben...

  4. 24.

    "... ist das in Brandenburg lediglich an drei Stationen möglich."
    Und welche sind das nun? War das zu schwer herauszufinden? :-)
    Würde für mich ja irgendwie dazugehören, diese Information...

  5. 23.

    "Na, die, die keine Flatrate haben :-) - wie ich zum Beispiel..." Dann müssen Sie Ihrem Bedarf folgend Guthaben kaufen oder halt den Verbrauch bezahlen. Warum sollte man dafür öffentlich für Nutzer kostenloses WLAN bereitstellen? In anderen Konstellationen gibt es das doch auch nicht, daß es etwas kostenlos gibt, für die, welche die Leistung nicht bezahlen können oder bezahlen wollen?

  6. 22.

    Wären denn Bahnhöfe mit Zügen nicht wichtiger?

  7. 21.

    "die ihre Handgeräte per Prepaidkarte betreiben, weil sie zum Beispiel Wenignutzer sind...
    Da macht es doch Sinn, dass WLAN-Angebote verfügbar sind, oder?" Die Logik verstehe ich nicht. Wozu brauchen diese dann noch WLAN, wenn sie doch Wenignutzer sind. Sind es dann nicht eher Normal- oder gar Vielnutzer sobald sie kostenlos (oder eigentlich auf Kosten anderer, da es ja trotzdem bezahlt werden muß) die Möglichkeit dazu haben? Also wäre das Wenignutzer in dem Fall wohl geschummelt.

  8. 20.

    "... ist das in Brandenburg lediglich an drei Stationen möglich."
    Und welche sind das? War das zu schwer herauszufinden? :-)

  9. 19.

    "WLAN entlang der Gleise auch auf dem flachen Land" Sie meinen nicht WLAN sondern wohl eher Mobilfunkabdeckung entlang der Gleise, dann paßt auch Ihr Beispiel besser. Hier geht es nur um (für die Nutzer) kostenloses WLAN.

  10. 18.

    "Kostenloses W-LAN an Bahnhöfen sollte eigentlich Standard sein für die Reisenden, insbesondere um längere Wartezeiten zu überbrücken."
    Also strebt die Allianz pro Schiene W-LAN hauptsächlich an, damit man in Ruhe Videos gucken kann, während man auf den verspäteten Zug wartet.
    Ich denke, da hat die Bahn andere Prioritäten, an denen gearbeitet werden sollte und die allen Bahnreisenden nützen würden.

  11. 17.

    Na, die, die keine Flatrate haben :-) - wie ich zum Beispiel...
    Wobei ich auf meinen Bahnreisen dann meistens doch lieber ein gutes Buch lese anstatt rumzusurfen.

  12. 16.

    "Davon abgesehen benötigen manche Menschen im normalen Alltagsleben keine Handy-Flatrate. Nichtsdestotrotz benötigen sie im Urlaub aber Informationen." Das ist unlogisch. Wenn ich die Informationen unbedingt auch im Urlaub benötige und nur online bekommen kann, dann sollte ich vorher entsprechend Guthaben auffüllen. Andersherum ergibt sich die Frage: Wie kam man vor der Zeit der Smartphones und WLAN an Informationen im Urlaub und warum soll das so nicht mehr gehen?

  13. 15.

    Man stelle sich nur vor: es soll immer noch Menschen geben, die ihre Handgeräte per Prepaidkarte betreiben, weil sie zum Beispiel Wenignutzer sind...
    Da macht es doch Sinn, dass WLAN-Angebote verfügbar sind, oder?

  14. 14.

    Ich stimme z.B. Nr. 6, 8, 9 zu und finde auch "baut die Bahn ein entsprechendes Angebot auch auf den Bahnhöfen aus." KEIN Wunder! Würdense was einbauen, dann gäb's auch "Wifi@Bahn", was beispielsweise in NL oder SLO gar kein Problem ist. Aber Deutschland und digitale Infrastruktur im öffentlichen Raum ist so, als müßte 'ne Tibetanische Bergziege eine mechanische Armbanduhr mit ihren geschickten Händen reparieren ;-)

  15. 13.

    Wer überall WLAN für Fahrgäste ohne Flatrate verlangt sollte auch Restaurants auf allen Stationen für Reisende ohne Lunchpaket fordern.

  16. 12.

    Beides sollte gleichzeitig ausgebaut werden: WLAN in allen Bahnhöfen und WLAN entlang der Gleise auch auf dem flachen Land. Wer z.B. mit dem RE1 von Ostkreuz bis Frankfurt (Oder) fährt, hängt mindestens zweimal im digitalen Nirwana. Toll, wenn man gerade im Zug das WLAN zum Arbeiten benötigt. Ich stimme meinem "Vorredner" zu: Leider ist unser Deutschland ein digitales Entwicklungsland.

  17. 11.

    "Absurd, dass wir über die Dinge die in anderen Ländern seit Jahren eine Selbstverständlichkeit sind, immer noch diskutieren müssen." In anderen Ländern sind viele Dinge eine Selbstverständlichkeit, die hier absurd wirken - z.Bsp. mal einen Bahnhof in Japan ansehen und was da für Dinge gelten, die hier absurd wirken (kann man belibeig auf andere Sachen und andere Länder erweitern). Warum sollten wir alles machen, was in anderen Ländern dort eine Selbstverständlichkeit ist (und dafür je nach Themengebiet ein passenden Beispiel herauspicken, da es ja nie für alle anderen Länder gilt)?

  18. 10.

    "Beim Thema digitale Wettbewerbsfähigkeit weltweit liegen wir derzeit auf Platz 18." Nach welchem/welchen Kriterium/Kriterien? Platz 18 aller Länder oder einer Auswahl von Ländern in dieser Studie? Bitte die Studie verlinken aus der dieser Reihenfolge stammt. So ist das zu wenig aussagekräftig.

  19. 9.

    Menschen, die keinen Vertrag mit einem deutschen Provider haben und nicht vom EU-Roaming profitieren können. Diese Leute nennt man auch gemeinhin Touristen.
    Davon abgesehen benötigen manche Menschen im normalen Alltagsleben keine Handy-Flatrate. Nichtsdestotrotz benötigen sie im Urlaub aber Informationen.

    Absurd, dass wir über die Dinge die in anderen Ländern seit Jahren eine Selbstverständlichkeit sind, immer noch diskutieren müssen. Aber was soll man von einem Land erwarten, dass Faxgeräte immer noch für modern hält.
    Beim Thema digitale Wettbewerbsfähigkeit weltweit liegen wir derzeit auf Platz 18. Kein Wunder wenn man sich ansieht, wie Politiker immer wieder am Thema Digitalisierung scheitern und gar nicht begreifen wovon sie da reden. Wir diskutieren über die Vorteile von KI und schaffen es nicht mal die eAkte in Berlin einzuführen.

  20. 8.

    Und Menschen, die ein digitales Medium ohne sim-Karte nutzen, wie ich es z.B. mit meinem IPad mache. Und da ist es schon sinnvoll, digitale Abfragen an einem Bahnhof zu tätigen.

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