Vorwürfe verbaler Übergriffe -
Nach Vorwürfen wegen sexualisierter Äußerungen gegenüber Studentinnen und Kolleginnen hat sich die Berliner Humboldt-Universität mit einem langjährigen, im vergangenen Jahr gekündigten Dozenten geeinigt. Vor dem Arbeitsgericht wurde am Dienstag ein Vergleich geschlossen. Laut Gericht endet das Arbeitsverhältnis Ende Juni. Bis dahin werde das Entgelt weitergezahlt, der Dozent sei aber von der Arbeitspflicht freigestellt.
Der Mann arbeitet seit mehr als 30 Jahren bei der Universität. Schon 2007, 2010 und 2014 mahnte ihn die Hochschule den Angaben zufolge wegen der Vorwürfe ab. Studierende hätten sich regelmäßig über dessen Lehrstil, angeblich sexualisierte Wortwahl und Verhaltensweisen beschwert. Im April 2023 sei dem Mann untersagt worden, sich unter vier Augen mit Studentinnen zu unterhalten.
Uni: Keine Toleranz bei verbalen sexualisierten Übergriffen
Schon eine Woche später habe der Mann gegen die Weisung verstoßen, gab die Universität laut Gericht an. Der Dozent bestritt das. Die Hochschule sprach im August die außerordentliche Kündigung gegen ihn aus. Dagegen zog der Mann vor das Arbeitsgericht. Mit dem gerichtlichen Vergleich sei der Rechtsstreit beendet, teilte dieses nun mit.
Die Humboldt-Universität erklärte, dass sie den Vergleich nur eingehe, um es Zeuginnen und Zeugen zu ersparen, "im Rahmen einer etwaigen Aussage vor Gericht erneut mit den belastenden Sachverhalten konfrontiert zu werden". Es gebe "keine Toleranz bei verbalen sexualisierten Übergriffen", zitierte die Hochschule ihre Präsidentin Julia von Blumenthal.
Sendung: rbb24 Inforadio, 09.01.2024, 18:00 Uhr