Aufräumaktion in Brandenburg - Angelverband bemängelt mehr Müll rund um Gewässer

Sa 10.02.24 | 17:15 Uhr
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Ein Angler steht an dem deutsch-polnischen Grenzfluss Oder im Nationalpark Unteres Odertal (Quelle: dpa/Pleul)
Bild: dpa-Zentralbild/Pleul

Am sogenannten "Hegetag" ruft der Landesanglerverband Brandenburg seine Mitglieder auf, sich um Angelstellen zu kümmern. Zufrieden zeigte sich der Verband am Samstag mit dem Wasserstand der Gewässer - weniger mit der Sauberkeit.

Brandenburgs Angler sind an diesem Wochenende zusammengekommen, um gemeinsam Ordnung rund um Gewässer zu schaffen. Hintergrund ist der Aufruf des Landesanglerverband Brandenburg zum jährlichen sogenannten "Hegetag". Dabei sollen Angelstellen gereinigt und Müll aufgesammelt, aber auch der Zustand von Gewässern begutachtet werden.

Etwa 900 Mitglieder des Verbandes seien unterwegs, um unter anderem Geäst und Totholz einzusammeln, hieß es am Samstag. An dem Arbeitseinsatz beteiligen sich unter anderem regionale Verbände aus den Landkreisen Oberspreewald-Lausitz, Oberhavel und der kreisfreien Stadt Brandenburg an der Havel.

Weniger Müll im Wasser, aber mehr auf Wegen

Die Aktion solle auch für den Umgang mit der Umwelt sensibilisieren, sagte Andreas Kopetzki, Hauptgeschäftsführer des Landesanglerverbandes Brandenburg, dem rbb. Wenn man das Anglerhobby nachhaltig betreiben wolle, müsse man sich auch um das Biotop kümmern. Koppetzki zufolge gibt es inzwischen weniger Müll an Angelgewässern, dafür aber mehr in Wald- und Wegstücken, die zu den Gewässern führten. Angler hätten bereits illegal abgelegten Müll, wie zum Beispiel Fliesen, Betonteile und Bauschutt, beseitigen müssen.

Erfreut zeigte sich Koppetzki hingegen vom Wasserstand. "Wir sind zufrieden, viele Gewässer haben sich durch die Niederschläge wieder aufgefüllt", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Der Wasserstand sei wesentlich höher als im vergangenen Jahr und die Jahre zuvor. Es gebe viele überschwemmte Wiesen und Gräben. Das schaffe gute Laichbedingungen.

Als nächstes geht es um den Aal

Demnächst will sich der Verband auch um die Aal-Bestände kümmern. Um diese zu stärken, sollen in der kommenden Woche mehrere Tausend Glasaale in Brandenburgs Gewässern eingesetzt. Der Europäische Aal pflanzt sich in der Sargassosee fort, überquert dann den Atlantik Richtung der europäischen Küsten und lebt als ausgewachsener Aal in den Flusssystemen Europas. Zur Fortpflanzung geht er wieder auf die Reise über den Atlantik in sein Laichgebiet zurück.

Der Landesanglerverband Brandenburg ist mit mehr als 94.000 Mitgliedern einer der mitgliederstärksten Verbände im Land.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.02.2024, 10:00 Uhr

16 Kommentare

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  1. 16.

    Wenn Angeln sich zusammentun … Angelverband!

  2. 15.

    Ja, es gibt überall Idioten, die ihre Umwelt schädigt.

    Das Problem in Deutschland (USA ebenso) ist die fehlende Erziehung zur Liebe der Natur! So wie in Skandinavien.
    Der deutsche ist schon vielfach sehr egoistisch bis Narzisst! Das sieht man am ueberbordenden Lebensstil vieler Menschen.

  3. 14.

    "... Ufer-Lagerfeuer mit Dosen- und zerschmetterten Flaschen ... Von wem soll das stammen, wenn nicht von Anglern!?"
    Glauben Sie mir: Dies stammt gewiss nicht von Anglern. Das sind immer Leute, die am Ufer nachts ne Party veranstalten und dann zu besoffen sind, für Ordnung zu sorgen. Es kommt selten vor, dass die ihre leeren Flaschen "ordentlich" hinstellen, damit sie ein Flaschensammler mitnehmen kann.
    Mein Hund hat sich mal beim Baden an einer Badestelle, wo sonst Kinder ins Wasser gehen, die Schlagader an einer Pfote aufgeschnitten, weil im Wasser Glasscherben waren.

  4. 13.

    Schlimm sind vor allem Angelhaken und Angelschnüre, die schwarze Schafe an den Angelplätzen hinterlassen. Die werden von Vögeln und anderen Uferbewohnern verschluckt, oder die Tiere verheddern sich darin. Sie können dann keine Nahrung mehr aufnehmen, teilweise sich nicht einmal mehr bewegen, und sterben unglaublich qualvoll. - Also bitte achtet vor allem darauf, dass niemals solch extrem gefährlicher Müll hinterlassen wird.

  5. 12.

    Sie wollen uns auf den Arm nehmen!
    Der Müll an Gewässern ist leicht zu identifizieren: Styropor-Kästchen, in denen Mal Erdwürmer waren, Haken-, Wirbel- oder Vorfachtütchen, Ufer-Lagerfeuer mit Dosen- und zerschmetterten Flaschen ... Von wem soll das stammen, wenn nicht von Anglern!?
    Ich werde nicht den Fehler machen, alle über einen Kamm zu scheren, Schwarze Schafe gibt es in jeder Gruppe.
    Und genau deswegen sollte sich niemand heilig sprechen.

  6. 11.

    "Wenn man davon ausgeht, dass die Angler an ihren Angelplätzen keinen Müll hinterlassen.."
    Was macht Sie so sicher das dem so wäre?
    Ich habe schon einige Angelstellen gesehen wo sonst kaum jemand hingeht und reichlich Müll lag, im Wasser als auch davor.

  7. 10.

    Beim Müll hinterlassen ist es immer das gleiche , keiner will es gewesen sein. Wo kommt der Müll nur her, vom Weltall? Wer nicht angelt und zum Wasser spaziert sieht den Müll nicht am Wegrand? Ein "Hegetag" im Jahr dürfte zuwenig sein, um den gedankenlosen Menschen den Müll weg zu räumen. 900 Mitglieder räumen den Müll weg? Abgesehen von Ärger über den Müll, ist es schön das noch so ein Zusammenhalt bei Vereine und Verbände es gibt. Petri Heil den Angler, im Wasser und wegen den Müll im Wald und auf den Wegen.

  8. 9.

    "es gibt neben dem DAV (Deutscher Anglerverband) auch den DAV (Deutscher Alpenverein). Zusätzlich gibt es noch den DAFV (Deutscher Angelfischerverband e.V.) in dem die verschiedenen Landesverbände organisiert sind."

    Das ist komisch, ich dachte, der DAV sei der Deutsche Alpenverein und den ehemaligen Deutschen Anglerverband gäbe es seit ewigen Zeiten gar nicht mehr. Dafür gibts ja jetzt den DAFV.

  9. 8.

    Schrecklich - wie im Krimi. Wer will schon eine Leiche finden, egal ob beim Angeln, Baden oder Pilze suchen?
    Aber vielleicht muss die Polizei jetzt einen Vermisstenfall aufklären - zumindest ob Suizid, Tötungsdelikt oder Unfall.

  10. 7.

    Vielen Dank an die fleißigen Helfer, die diese wichtigen Arbeiten durchführen. Leider wird überall viel Müll hinterlassen.

    Dabei kann man schon mal ungewöhnlichen "Müll" finden wie am Quenzsee in Brandenburg an der Havel, s. entsprechende Meldung.

    Wenn man schon mal aufräumt...

  11. 6.

    Sie haben vollkommen recht, es gibt neben dem DAV (Deutscher Anglerverband) auch den DAV (Deutscher Alpenverein). Zusätzlich gibt es noch den DAFV (Deutscher Angelfischerverband e.V.) in dem die verschiedenen Landesverbände organisiert sind.
    So wie sie geschrieben haben, gehe ich aber davon aus, dass sie das wissen. ;)

  12. 5.

    Die Sektionen des DAV (Deutscher Alpenverein - grins) veranstalten auch jedes Frühjahr solche Aktionen: Nicht nur Müll einsammeln, sondern Wanderwege und Klettersteige kontrollieren und ausbessern. Da muss auch nicht jedes DAV-Mitglied mitmachen.

  13. 4.

    Wenn man davon ausgeht, dass die Angler an ihren Angelplätzen keinen Müll hinterlassen, ist es eine Schande, dass sie den Dreck anderer Leute wegräumen müssen. Wer sich in der Natur aufhält, sollte diese schützen und seinen Müll gefälligst wieder mitnehmen!
    Danke und Petri heil

  14. 3.

    Es müssen nicht alle DAV-Mitglieder mitmachen. In der Regel beteiligen sich die in Vereinen organisierten Mitglieder. Es gibt aber auch viele „Karpfenangler“, die weder einen Fischereischein gemacht haben, noch in Vereinen organisiert sind. Häufig ist es auch genau diese Gruppe, die durch Fehlverhalten alle Angler in Verruf bring,
    Mit „Fische aus dem See räumen“ hat dieser Tag nichts zu tun.
    Bei uns gibt es übrigens auch den „Umwelttag“ im Frühjahr, an dem sich neben den Anglern alle Vereine der Region beteiligen. Es gibt hier bei uns also noch genügend Menschen, die nicht mit dem Finger auf den Staat verweisen, sondern einfach selber die Ärmel hochkrempeln.

    Nebenbei nur ein Hinweis:
    Schauen Sie mal wieviele Mitglieder von z.B. PETA vergleichbaren aktiven Natur- bzw. Tierschutz betreiben.

  15. 2.

    Es müssen nicht alle DAV-Mitglieder mitmachen. In der Regel beteiligen sich die in Vereinen organisierten Mitglieder. Es gibt aber auch viele „Karpfenangler“, die weder einen Fischereischein gemacht haben, noch in Vereinen organisiert sind. Häufig ist es auch genau diese Gruppe, die durch Fehlverhalten alle Angler in Verruf bring,
    Bei uns gibt es übrigens den „Umwelttag“ im Frühjahr, an dem sich neben den Anglern alle Vereine der Region beteiligen. Es gibt hier bei uns also noch genügend Menschen, die nicht mit dem Finger auf den Staat verweisen, sondern einfach selber die Ärmel hochkrempeln.

    Nebenbei nur ein Hinweis: Schauen Sie mal wieviele Mitglieder von z.B. PETA vergleichbaren aktiven Natur- bzw. Tierschutz betreiben.

  16. 1.

    Coole Aktion. Müssen alle mit DAV-Karte mitmachen? Das wird doch sicher kontrolliert oder? Werden dabei auch viele Fische aus den Seen weggeräumt? ;-)

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