Berlin-Mitte - Einheitsdenkmal vor dem Humboldtforum wird vielleicht nicht zum Oktober fertig

Mo 12.02.24 | 21:50 Uhr
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Humboldtforum, Berlin-Mitte
Video: rbb24 Abendschau | 12.02.2024 | Bild: rbb

Die Einweihung des Denkmals zur Deutschen Einheit vor dem Humboldtforum in Berlin-Mitte am 3. Oktober könnte erneut gefährdet sein. Der Grund ist die Insolvenz des beauftragten Stahlbauunternehmens in Bielefeld.

Der Bund, der das Denkmal in Auftrag gegeben hat, schließt Zahlungsversäumnisse als Grund für die Pleite aus. Das sagte der Architekt des Denkmals, Sebastian Letz, am Montag rbb24.

Neues Unternehmen soll gefunden worden sein

Die 50 Meter lange Stahlkonstruktion soll allerdings zu 85 Prozent fertig sein, der Sockel ist es bereits. Nach rbb24-Recherchen gebe es allerdings ein Unternehmen, das die Einheitswippe, wie das Denkmal genannt wird, fertig stellen könnte.

Baukosten stiegen enorm

Das Denkmal im Herzen Berlins ist bereits 2007 vom Bundestag beschlossen worden und sollte 2019 zum 30. Jahrestag des Mauerfalls eingeweiht werden. Immer wieder verzögerte sich das Projekt und wurde immer teurer. Fledermäuse mussten umgesiedelt werden und das Fundament brauchte mehr Beton. Die Baukosten stiegen auf mehr als 17 Millionen Euro.

Das Einheitsdenkmal besteht aus einer 50 mal 18 Meter großen Stahlkonstruktion, die wie eine riesige begehbare Halbschale aussieht. Bewegen sich ausreichend viele Menschen zu einer Seite, neigt sich die Waage entsprechend. So soll das Prinzip Demokratie erfahrbar gemacht werden.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 12.02.2024, 19:30 Uhr

20 Kommentare

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  1. 20.

    Ich finde die Konstruktion von der Form her elegant, habe aber Folgendes zu bemängeln:
    1. Den Schlossplatz verbinde ich nicht unbedingt mit der wiedererlangten Deutschen Einheit. Ein prominenter, belebter
    Ort direkt an der früheren Mauer (Potsdamer Platz?) wäre für mich passender gewesen.
    2. Die Mechanik des Ganzen lässt mich Schlimmes befürchten. Ich erinnere nur an die unsäglichen Riesenwippen im
    traurigen Tilla-Durieux-Park, die nach unsachgemäßem Gebrauch stillgelegt werden mussten.
    3. Wenn die Beweglichkeit wegfällt, erschließt sich kaum noch der dünne Symbolgehalt des Denkmals.
    Fazit: Vielleicht sollte man die 17 Millionen € teure Schale umdeklarieren und lieber im Nirwana zwischen Hauptbahnhof,
    Kanzleramt und Reichstag aufstellen. Die Idee eines Einheitsdenkmals muss damit ja noch nicht vom Tisch sein.

  2. 19.

    Dieses Ding kann man nur als Witz bezeichnen. Wer soll das ernst nehmen.

  3. 18.

    Hier wird "das vereinigte Volk", das es so ja eigentlich gar nicht gibt, im wahrsten Sinne des Wortes verschaukelt und muss dann auch noch ungefragt mit seinen Steuergeldern dafür bezahlen.
    Hätte es seriöse, offizielle Umfragen gegeben, ich wette, die Mehrheit wäre dagegen gewesen.

    Falls das Ding je fertiggestellt werden sollte, was ich nicht hoffe, sehe ich schon unterhaltungssüchtige Jugendgruppen, die versuchen, sich dort gegenseitig aufzuschaukeln.
    Dann ist hoffentlich Ruhe...

  4. 17.

    Hier beißen sich die Grundsätze sparsamer Haushaltsführung quasi in den Schwanz, soweit sie nur kurzfristig, nicht aber langfristig denken. Letzteres gilt dann als Geldverschwendung bei übermäßiger Belastung des aktuellen Haushaltes. Insofern passt das Gebaren innerhalb einer Legislaturperiode und langfristige Projekte nur sehr "bedingt" zusammen, ohne dass ich jetzt einen praktikablen Vorschlag hätte, das zu ändern. Das ginge wohl nur mit einer anderen "Denke", i. S. breiter umgangskultureller Veränderung.

  5. 16.

    Alles geschieht zum Wohle der Bürger.Nun haben wir einen Ostbeauftragten, der wird die Merkelwippe schon zum Wippen bringen, falls er länger im Bundestag verbleibt . Die Kommentatoren sprechen mir aus dem Herzen.

  6. 15.

    So viel Stahl kann doch gerade an ganz anderer Stelle gut gebracht werden....

  7. 14.

    17 Millionen - war die Einwohneranzahl nicht auch 17 Millionen?
    So viel Ehre für die ehemaligen DDR-Bürger.
    "Bewegen sich ausreichend viele Menschen zu einer Seite, neigt sich die Waage entsprechend. So soll das Prinzip Demokratie erfahrbar gemacht werden." Nun, im wahren Leben bedarf es nur einer Minderheit.

  8. 13.

    Von wegen Geographie: Das Stahlbauunternehmen sitzt in Stemwede im Kreis Minden-Lübbecke. Bielefeld ist 50 Kilometer entfernt.

  9. 12.

    Mit dem Geld anderer läßt es sich gut leben.

  10. 11.

    17 Millionen - war die Einwohneranzahl nicht auch 17 Millionen?
    So viel Ehre für die ehemaligen DDR-Bürger.
    "Bewegen sich ausreichend viele Menschen zu einer Seite, neigt sich die Waage entsprechend. So soll das Prinzip Demokratie erfahrbar gemacht werden." Nun, im wahren Leben bedarf es nur einer Minderheit.

  11. 10.

    17 Millionen - war die Einwohneranzahl nicht auch 17 Millionen?
    So viel Ehre für die ehemaligen DDR-Bürger.
    "Bewegen sich ausreichend viele Menschen zu einer Seite, neigt sich die Waage entsprechend. So soll das Prinzip Demokratie erfahrbar gemacht werden." Nun, im wahren Leben bedarf es nur einer Minderheit.

  12. 9.

    Immer wieder erstaunlich… es wird für alles immer der billigste Anbieter genommen und trotzdem wird es dann 3mal so teuer wie geplant, dauert 3mal so lange und wird dann doch nur halb so gut.
    Was sind denn das für Verträge die da geschlossen werden ?

  13. 8.

    "Bewegen sich ausreichend viele Menschen zu einer Seite, neigt sich die Waage entsprechend. So soll das Prinzip Demokratie erfahrbar gemacht werden." - das soll Demokratie sichtbar machen wenn Viele dann Wenige in der Luft hängen lassen?
    Demokratie sollte für alle gelten, in einem Miteinander und nicht dagegen.
    Somit dürfte/sollte sich diese Monstrosität kein Stück bewegen.

  14. 6.

    Schämen sollten sich diejenigen, die unser aller Geld dafür freigegeben haben!
    Angeblich kein Geld haben für die Unterstützung der heimischen Landwirtschaft (Steuer, Agradiesel etc.), es muss um Straßen- und Schienenwege halbwegs am Leben zu erhalten, die LKW-Maut um 83% pro gefahrenen Kilometer angehoben werden, um Kita´s und Schulen in Schuss zu halten bzw. neue zu bauen, aber für eine rostige Stahlkonstruktion mit fetten Betonklotz auf rund 900 qm Fläche werden 17 Mille verpulvert! Eine unglaubliche Frechheit! Eine solche sinnlose Verschwendung von Steuereinnahmen sollten diese Damen und Herren von ihren Diäten bezahlen!

  15. 5.

    Ein Glück, dass wir so weitsichtig planende Volksvertreter hatten bzw. haben, die das Steuergeld an der richtigen Stelle verschwenden! Wer braucht so etwas? Ganz klar NIEMAND! Alleine schon, weil von denen, die den Bau beschlossen haben und denen, die deren Nachfolge im Bundestag angetreten haben nach über 30 Jahren "Einheit" immer noch in WEST und OST unterschieden und das Ganze immer noch weiter forciert wird. Siehe nur Renten, Arbeitszeiten, Löhne, Statistiken usw. Einheit ist dort doch gar nicht gewollt, weil es sonst einheitlich für ein Deutschland geregelt wäre!
    Was hätte man mit 17 Millionen nur alles sinnvolles anstellen können? Kita´s, Schulen, Infrastruktur wären dankbare Abnehmer! Aber vielleicht wurden 17.000.000 Euro auch nur "hier angelegt", weil Steuergeldverschwendern aus dem Regierungsviertel Flächen bzw. Land und Boden für Radwegesubventionen in Peru ausgegangen ist?

  16. 4.

    Ein nicht fertiges Denkmal, ein insolventes Stahlbauunternehmen, immer höhere Kosten, immer wieder Verzögerungen, nicht wissen wieviel Beton man braucht und zu guter letzt mussten auch erstmal Fledermäuse umgesiedelt werden. Eine bessere Beschreibung für den Zustand unseres Landes fällt mir derzeit auch nicht ein.Lasst euch Zeit mit dem Denkmal. Die Deutsche Einheit ist ja auch noch nicht fertig.

  17. 3.

    »Hoffentlich wird dieses monströse Ding nie fertig!«

    Danke, Sie sprechen mir aus dem Herzen. Es ist mir absolut schleierhaft wie man der Meinung sein kann, dass diese Stahlwippe auch nur irgendeinen kulturhistorischen Wert hätte. Eine Statue vom Einigungsvertrag, dem Fall der Mauer oder einem Trabi hätte es auch getan.

  18. 2.

    17 Millionen, ich fass es nicht .

  19. 1.

    Hoffentlich wird dieses monströse Ding nie fertig!

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