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Audio: Antenne Brandenburg | 15.02.2024 | Elke Bader | Quelle: dpa/Kalaene

Abstimmung über Machbarkeitsstudie

Fährt bald eine Seilbahn von Hönow über Altlandsberg ins Oderland?

Zuzug und Pendlerströme werden im Speckgürtel zunehmend zur Herausforderung. Ob der Bau einer Seilbahn eine gute Idee wäre, um Mobilitätsprobleme zu lösen - mit dieser Frage hat sich nun der Kreistag Märkisch-Oderland beschäftigt.

Mit der Seilbahn zur Arbeit oder in der Freizeit herumgondeln? Diese Idee treibt die Stadtverordneten in Altlandsberg (Märkisch-Oderland) schon seit einer Zeit um. Das alte Ackerbürgerstädtchen im Speckgürtel liegt direkt vor den Toren Berlins. Bis zur nächsten U-Bahnstation nach Hönow sind es rund sieben Kilometer. Diese per Gondel in luftigen Höhen zurückzulegen, erscheint jedenfalls einigen Anwohnern und Kommunalpolitikern als eine gute Idee.

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Linke: Der Bedarf ist da

Die Zahl der Berufspendler wächst von Jahr zu Jahr. Die Seilbahn könnte 9.000 Personen pro Stunde und Richtung befördern, sagt der Stadtverordnete Michael Gläser (SPD): "Auf der Strecke wären dann drei Stationen. Eine wäre der 'Innovationspark Altlandsberg'. Der soll neu entstehen und dort werden 3.000 bis 6.000 Mitarbeiter benötigt." Und auch das Schlossgut Altlandsberg nennt Gläser als mögliche Station, die besonders für die vielen Tagesgäste attraktiv wäre.

Von Altlandberg per Gondel durchs halbe Oderland?

Deshalb war das Modellprojekt zu der in Brandenburg neuen, innovativen Mobilitätsform am Mittwoch auch Thema im Kreistag Märkisch-Oderland. Dort wurde über eine Beschlussvorlage der Linken entschieden. In der heißt es, dass die erste Verbindung von und nach Altlandsberg sogar schrittweise erweiterbar sei: über Wegendorf nach Werneuchen, ebenso von Bruchmühle nach Fredersdorf-Vogelsdorf oder Petershagen-Eggersdorf. Selbst Strausberg könnte über Wesendahl angebunden werden.

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Bund würde fördern

In einer Machbarkeitsstudie sollten Möglichkeiten, Vorteile und Risiken des Seilbahn-Projekts beleuchtet werden, sagt Michael Gläser, der ebenfalls Kreistagsmitglied ist. "Dass wir genaue Zahlen, Kosten, rechtliche Fragen - all sowas abklären. Dann folgt erst der nächste Step: Wie viele Gondeln müssen wirklich auf die Strecke rauf, um den Bedarf abdecken zu können", erklärt der SPD-Politiker.

Denn auf der Haben-Seite steht, dass nach aktuellen Bundesfördermittelprogrammen urbane Seilbahnprojekte als öffentliches Verkehrsmittel mit 75 Prozent gefördert werden könnten, wenn die Gesamtkosten mehr als 30 Millionen Euro betragen.

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Wenn die Gondeln Trauer tragen

Am Ende haben die Mitglieder des Kreistags aber mit Stimmen der SPD, CDU, Bauern und Teilen der AfD gegen die Machbarkeitsstudie gestimmt. Freie Wähler, Grüne und Linke stimmten dafür. Ein Grund für die Absage ist laut der Abstimmenden, dass der Landkreis als Träger des zusätzlichen Angebotes überfordert wäre. Immer sei man für öffentlichen Personen-Nahverkehr verantwortlich und hätte schon alle Hände voll zu tun, diesen zu unterhalten. Jedes weitere Projekt wäre auch eine zusätzliche Belastung. Bereits im Vorfeld des Kreistages wurde im Umfeld des ein oder anderen Stelle gemunkelt, dass eine Seilbahn schnell zum Millionen-Grab werden könnte.

Für die Altlandsberger Stadtverordneten bleibe die Seilbahn aber trotz der Absage des Kreises weiter Thema auf der Tagesordnung, sagt Gläser. Immerhin seien im Haushalt bereits Gelder für eine eigene Machbarkeitsstudie eingeplant.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.02.2024, 14:40 Uhr

Mit Material von Elke Bader

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