Bürokomplex aus 60er Jahren - Bündnis demonstriert gegen Abriss von Düttmann-Bau in Berlin-Schöneberg

Sa 23.03.24 | 18:12 Uhr
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Ein Bündnis aus Archtitekten, Stadtplanern und Umweltschützern demonstriert gegen den Abriss des Gebäudes An der Urania 4-10 in Berlin-Schöneberg. (Quelle: rbb)
Video: rbb24 Abendschau | 23.03.2024 | Nachrichten | Bild: rbb

Ein Bündnis aus Architekten, Stadtplanern und Umweltschützern hat am Samstagnachmittag gegen den geplanten Abriss eines leerstehenden Hochhauses in Berlin-Schöneberg protestiert.

Der ehemalige Bürokomplex in der Straße An der Urania 4-10 ist ein Entwurf des Berliner Architekten Werner Düttmann aus den 1960er Jahren und gehört dem Land Berlin. Bis etwa 2018 wurde der Stahlbetonbau genutzt.

Das Gebäude wird wegen einer Schadstoffbelastung saniert und soll danach abgerissen werden. Fachleute fordern, das Haus zu erhalten und umzubauen, anstatt es abzureißen. Das sei klimafreundlicher und kostengünstiger als ein Neubau. Der Senat hält bislang an den Abrissplänen fest.

Sendung: rbb24 Abendschau, 23.03.2024, 19:30 Uhr

30 Kommentare

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  1. 30.

    Der Düttmann-Bau taugte dabei allenfalls als Mahnmal des Stadtverständnisses der 1960er Jahre. Ein jeweiliges (Negativ-)Beispiel für eine Epoche würde dabei vollkommen ausreichen.

    Aber in der Tat: Hochbauten und Tiefbau-Anlagen (bspw. Hauptverkehrsstraßen), die brachial den Stadtraum einscheiden und Quartiere optisch und technisch trennen, lassen sich m. E. in den allerwenigsten Fällen auf ein menschen- und stadtverträgliches Maß um- u. zurückbauen. Bei Hoch- und Tiefbauten, wo das nicht so ist, sich also "nur" der Zeitgeschmack im Aussehen geändert hat, sollte hingegen Sorgsamkeit und Materialienschonung walten. Alles andere wäre eine Ex- & Hopp-Mentalität auf sichtbarer städtisches Ebene und dies zu einem Zeitpunkt, wo diese Mentalität bei den Konsumenten zumindest schon Brüche bekommen hat.

  2. 29.

    Immer diese Jammerarien! Abreißen und etwas Neues schaffen. Das gilt für alle Bauruinen in der Stadt. Die Architekten kann man auch im Stadthistorischen Museum würdigen.

  3. 28.

    Die Moralkeule schwingen vor allem Sie. Und zwar unter der Gürtellinie: Sie stellen falsche Annahmen darüber auf, wo und wie ich wohnen und protestieren würde. Sie legen nahe, ich sei dagegen, Wohnraum gerecht zu verteilen. Auch dies habe ich nicht ansatzweise gesagt, wie Sie ganz einfach nachlesen können. -- Ich habe gesagt, dass man bei 8 Milliarden Erdbewohnern mit den Ressourcen viel schonender umgehen muss. Und dass es deshalb Irrsinn ist, einen funktionierenden Rohbau mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten einfach abzureissen, statt ihn zu renovieren. - Können Sie hierzu auch ganz sachlich argumentieren?

  4. 27.

    Nee, nee, ich bin Ost-Berliner und habe Abrisse erlebt. Davon ging auch die Welt nicht unter.
    Selbst, wenn Panikmacher, Weltverbesserer und Moralisten uns das täglich einreden müssen.
    Scheint irgendwie pathologisch. Letztlich werden täglich irgendwo, selbst hier, Kinder geboren, die wieder Kinder gebären und die brauchen Wohnraum. Und Platz. Dafür muss alter Schrott weichen. Sicherlich protestieren Sie mit selbstgebastelten Schildchen gegen die Randbebauung im THF. Wie selbstherrlich und unreflektiert. Da schwingt man doch lieber die Moralkeule. Wahrscheinlich sitzen Sie alleine in einer Altbau 4-Zimmer-WE in der Wollankstr., haben Angst vorm eigenen Tellerrand.

  5. 26.

    Einfach mal über den Tellerrand schauen: Es gibt eine Welt außerhalb von West-Berlin...

  6. 25.

    Es ist Sondermüll & muss separat entsorgt werden. Das macht sich schlecht, nach dem Abriss…

  7. 23.

    Jetzt verstehe ich auch, warum der Wohnungsbau so am Boden liegt. "Denn unnötiger Neubau hat einen enormen Einfluss auf unseren Planeten. Der Abbau der Rohstoffe, aus denen Baustoffe hergestellt werden, zerstört weltweit Landschaften und somit Lebensräume für Menschen und Tiere. Und er kostet Unmengen Energie. Das geht bei 8 Milliarden Menschen nicht mehr. Neubau gefährdet also ganz konkret die Zukunft der nächsten Generationen. - Hochwertige Wiedernutzung findet bisher nur für ca. 1% der Baumaterialien in Deutschland statt. Eigentlich sollte es für jeden offensichtlich sein welch Irrsinn es ist, einen sauber sanierten Rohbau, der unglaublich viele Möglichkeiten bietet, einfach abzureissen. Geld, Energie und Arbeitskraft könnte viel besser in phantasievollere Details gesteckt werden, damit Berlin eine Stadt mit architektonischem Gesicht bleibt. Denn heutige Neubauten sind zu 90% völlig gesichtslos." Jetzt begreife ich, dass das Fehlen von Wohnraum, nur dem Klimawandel geschuldet ist.

  8. 22.

    Kann mir bitte jemand diese "Das Gebäude wird wegen einer Schadstoffbelastung saniert und soll danach abgerissen werden." Aussage erklären? Wenn es doch abgerissen wird, warum saniert man es vorher??
    Danke!

  9. 21.

    Für alle, die noch offen sind für Fakten, hier auch noch eine Info zum Energieverbrauch von Baustoffen: https://www.baunetzwissen.de/beton/fachwissen/herstellung/energie-in-der-zementherstellung-8201021

  10. 20.

    Traurig, dass Sie keine Fragen haben, obwohl Sie offenbar gar nichts verstanden haben. Hier eine Info über Sandabbau - die Sie womöglich als Propagandalüge abtun werden: https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/Sandabbau-in-Deutschland-100.html - Traurig auch, dass Sie auf keins der Argumente eingehen. Wie Sie angesichts der Forderung, bestehende Gebäude zu renovieren, auf den Spruch mit den Bäumen und Höhlen kommen, ist seltsam. Er ist allerdings weit oller als z.B. der Düttmann-Bau - und im Gegensatz zu diesem tatsächlich mehr als abrissreif.

  11. 19.

    Warum wird nicht differenziert zwischen Gebäuden, die zur Umplanung Raum lassen und jenen, die "verkorkst" sind von Grund auf? Warum wird nicht im positiven Sinne gedacht, dass Architekten sehr wohl zu Besserem in der Lage sind als zu Demjenigen, was als Abschreibungsarchitektur einerseits, was als serienmäßige Banalität oder als gräßlicher "überdramatischer Schrei" daherkommt?

    Alles fern der Realität?

  12. 18.

    Abriss und Neubau ist meist die günstigste und bessere Alternative.
    Aber warum kann der Bauschutt nicht endlich recycelt werden auch wenn es etwas teurer wird.

  13. 16.

    Wird das Neue den schöner? Die ganze Ecke dort ist doch hässlich, jetzt aber noch ne wichtige Demo machen!

  14. 15.

    Kann weg. Und das SEZ gleich mit.

  15. 14.

    Jetzt habe ich keine Fragen mehr, nachdem ich Ihr aufrütteldes Werk gelesen habe. Da wird ja nichts ausgelassen. "Neubau gefährdet also ganz konkret die Zukunft der nächsten Generationen." Nach der Deindustrisaliesierung wohnen wir dann wieder auf Bäumen und in Höhlen.
    Nun, nach der "Letzten Generation" hat es sich sowieso mit uns erledigt.
    Also abreißen und ein super modernes Bürohochhaus dahin stellen, dass wertet wenigsten das altbacken West-Berlin auf

  16. 13.

    Wie wärs mit Umbau zu Wohnungen für BVG Beschäftigte und Pflegekräfte? Oder verdienen die es nicht mehr im Stadtzentrum zu wohnen? Alles was da neu gebaut wird, wird wohl eher Luxussegment und für "uns" Mieter unbezahlbar.
    Klar, der Blick aus dem KaDeWe Restaurant ist wichtiger? Da muss was fürs Auge der Reichen hin?

  17. 12.

    Sorry, aber das Gebäude ist dermaßen hässlich, ich bin froh, dass es abgerissen wird.

  18. 11.

    Leider bin auch ich für Abriß. Damals war ich auch wütend, wegen dem Abriß des Palastes. Aber der hatte wenigstens Esprit und war höchstfunktionabel. neEr hatte die neueste Bühnentechnik Europas!

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