"Global South Resists" - Mehr als 7.000 Demonstranten bei pro-palästinensischer Demo in Berlin

Sa 02.03.24 | 19:23 Uhr
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Schriftzug Polizei neben einer Palästinensischen Flagge. (Quelle: dpa/Maximilian Koch)
Audio: rbb24 Inforadio | 02.03.2024 | Bild: dpa/Maximilian Koch

Am Samstagnachmittag ist ein propalästinensischer Demonstrationszug mit bis zu 7.500 Teilnehmenden durch die Berliner Innenstadt gezogen.

Aufgerufen hatte das Bündnis "Global South Resists" (Der Globale Süden leistet Widerstand) - gegen Kolonialismus, Rassismus und die weiße Vorherrschaft. Anlass für den Aufruf zum gemeinsamen Protest in Berlin ist offenbar der Krieg im Gaza-Streifen. Nach Angaben einer Polizeisprecherin befanden sich vor allem pro-palästinensische Demonstrantinnen und Demonstranten unter den Teilnehmern. Der Sprecherin zufolge wurden Sprechchöre wie "Stoppt den Genozid" und "Deutschland finanziert, Israel bombardiert" gerufen. Bis zum späten Nachmittag habe es keine besonderen Vorkommnisse gegeben.

Die angemeldete Demonstration begann am Nachmittag (14 Uhr) am Neptunbrunnen, nahe des Alexanderplatzes. Die Menschen zogen dann über Schlossplatz und Friedrichstraße zum Potsdamer Platz. Gegen 19 Uhr soll die Demonstration beendet sein. 400 Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz.

Sendung: rbb24 Inforadio, 02.03.2024, 19:00 Uhr

25 Kommentare

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  1. 25.

    Seit 2004 gibt die UNO in ihrer Völkerrechtsresolution den Palästinensern in Gaza das Recht zur Verteidigung gegen ihre israelischen Besatzer.
    Damit ist jegliche Form des Kampfes gegen die Besatzer international legitimiert.
    Der Verweis des UNO-Generalsekretärs, dass die Angriffe des 7. Oktober 2023 nicht im luftleeren Raum entstanden sind, verweisen darauf.
    Wer möchte hier internationalem Recht widersprechen?

  2. 24.

    Meron Mendel: BDS hat ein relativ vages Ziel formuliert - nämlich die Befreiung aller arabischen Gebiete. Damit wird nicht gesagt, was mit "arabischen Gebieten" gemeint ist: Meint man nur die besetzten Gebiete von 1967, also das Westjordanland und den Gazastreifen, oder das Gesamtgebiet Israels - beispielsweise Tel Aviv und Haifa, die auch arabische Gebiete sind, und deren Befreiung nichts anderes als die Vernichtung des Staates Israel in seiner jetzigen Form und die Vertreibung oder Vernichtung der jüdischen Einwohner dieses Landes bedeuten würde. Wenn diese Interpretation die richtige ist, ist das eindeutig antisemitisch.

  3. 23.

    Meron Mendel: BDS kann man in zweierlei Hinsicht kritisch beobachten. Durch die Mittel der Sanktionen und der Isolierung nimmt man in Kauf, dass gerade progressive Kräfte der israelischen Gesellschaft - und Israel ist im Unterschied zu der Apartheid in Südafrika eine lebendige Demokratie, wo auch arabische, palästinensische Bürgerinnen und Bürger das Wahlrecht haben – isoliert werden. Diese progressiven Kräfte werden abgestoßen, ausgestoßen, israelische Wissenschaftler und israelische Künstler im europäischen und auch im nordamerikanischen Raum werden zunehmend ausgeschlossen. Das ist natürlich kontraproduktiv.

  4. 22.

    Alex Feuerherdt: BDS ist keine rassismuskritische Perspektive, sondern eine antisemitische. Es ist unstrittig, dass es in Israel – wie in jedem anderen Land, auch jedem demokratischen – Rassismus gibt, der entschieden bekämpft werden muss. Das wird hoffentlich auch aus antisemitismuskritischer Perspektive nicht angezweifelt. Aber wer die Existenz eines jüdischen Staates für ein rassistisches Unterfangen hält, Israel als „Apartheidstaat“ bezeichnet oder schon jüdische Feiertage und den Davidstern in der israelischen Flagge für Rassismus gegenüber Nichtjuden und Nichtjüdinnen hält, will keinen konstruktiven Austausch zwischen rassismus- und antisemitismuskritischen Perspektiven, sondern betreibt eine Dämonisierung und Delegitimierung des einzigen Staates auf dieser Welt mit jüdischer Bevölkerungsmehrheit. BDS ist schlichtweg indiskutabel, und das sollte auch aus rassismuskritischer Perspektive so gesehen werden, sonst ist es schwierig, Dialogräume zu finden.

  5. 21.

    Antisemitische Einstellungen sind geprägt von einer wechselseitigen Durchdringung von bestimmten, gegen Jüdinnen und Juden gerichteten Ressentiments und einer hohen Affekthaftigkeit, die vor allem von Projektion, kognitiver Rigidität, Faktenresistenz und Hass geprägt ist. Der Antisemit glaubt sein Weltbild nicht obwohl, sondern weil es falsch ist: es geht um den emotionalen Mehrwert, den der antisemitische Hass für Antisemit(inn)en bedeutet.
    Bundeszentrale für politische Bildung

  6. 20.

    Der Grünen-Politiker Volker Beck, der bis 2017 Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe des Bundestages war, warnt vor BDS: „Die BDS-Bewegung ist eine auf Antisemitismus ausgerichtete Kampagne, weil sie einseitig den jüdischen und demokratischen Staat mit Boykotten belegt, delegitimiert, und es kommt nicht drauf an, dass man sagt, ist die „Jüdische Stimme“ antisemitisch, sondern die Unterstützung von BDS ist eine antisemitische Handlung.“
    Die Auseinandersetzung um BDS wird immer schärfer. Es gibt viele Christen aus dem christlich-jüdischen Dialog, die die „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ kritisieren. Die Mitglieder dieses in Berlin ansässigen Vereins sind deutsche bzw. aus Israel stammende Jüdinnen und Juden.

  7. 19.

    Jetzt ist aber mal gut. Merken Sie selbst. Das Massaker wurde aus welchem Grund an den Menschen verübt? Wer will Israel auslöschen? Wer hat den Tod aller Juden in der Charta stehen? Wer hat noch Geiseln, auch Deutsche, auch Kinder? Wer hat unter den Krankenhäusern Terroreinrichtungen errichtet, wer hat sich hinter Zivilisten versteckt? Wer hat sich an den Massakern beteiligt? Wer hat Menschen auf sadistische Weise verbrannt, gefoltert, verstümmelt, vergewaltigt, geköpft, bespuckt? Iran, Hisbollah, Hamas, Huthi, BDS, UNRWA? Welcher Arzt gehört zum Stab der Hamas? Welches Lehrbuch lehrt den Hass?
    Israel hat jedes Recht, sich zu verteidigen, Israel soll ausgelöscht werden, Israel ist der einzige Rückzugsort der Juden. Ja aber, ja aber, ja aber, ja aber.
    Wer nicht die Hamas als alleinigen Täter sieht, ist genau was? Wer nicht verstehen will, dass der Terror die Palästinenser unterdrückt, ist genau was? Wer nicht versteht, dass der Terror gegen uns alle gerichtet ist, ist was genau?

  8. 18.

    Antisemitismus hat so ein hässliches Gesicht, ich habe da sehr viel Ahnung.
    Hass hat in unserer Gesellschaft nichts zu suchen, jeder hat die Würde des anderen zu akzeptieren. Ansonsten entmenschlichen wir. Gerade wurde ein Jude in der Schweiz von einem aufgehetzten Menschen physisch attackiert, das nennt man Entmenschlichung. Wir kennen das von unseren Vorfahren. Einen guten oder humanistisch denkenden Menschen erkennt man sicherlich an seiner Wortwahl. Nie wieder heißt, dass der Hass nie wieder Menschen zur Unmenschlichkeit verleitet. Achtet auf eure Worte.

  9. 17.

    Wie kommt die Redaktion auf die Zahl von 7500 , es waren wahrscheinlich weit mehr als 10.000 Demonstranten.
    Warum wurde nicht mindestens in der Abendschau oder Spätabendschau (rbb24) darüber berichtet wie Menschen aus der ganzen Republik friedlich demonstriert haben?! Eine taggleiche Fahrraddemo hat es zumindest in den Nachrichtenblock geschafft. Dies hat mich als GEZ-Zahler enttäuscht und irritiert und nähert zumindest den Verdacht der einseitigen Berichterstattung.

  10. 15.

    "die Probleme mit dem importierten Islam".
    Da das Christentum garantiert nich in Deutschland entstand, ist es auch eine importierte Religion...

  11. 14.

    Immer schön zu lesen wie die öffentlich rechtlichen die Hamas und den ganzen antisemitusmus hier puschen . Nennt die Probleme mit dem importierten Islam offen und stellt euch auf die Seite Deutschlands

  12. 13.

    Die Organisation die zu den Demos aufgerufen hat heißt "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost". Ja richtig gelesen, es sind Jüdische Mitbürger, die wöchentlich diese Demos organisieren und für ihre Solidarität mit den Menschen in Gaza reihenweise von der deutschen Polizei verhaftet werden. Alles zu sehen auf Instagram.

  13. 12.

    Die Hamas könnte die Kampfhandlungen sofort beenden: Alle Geiseln freilassen und friedlich neben Israel für die Verbesserung der Lebensqualität im Gazastreifen arbeiten....

  14. 11.

    Ich bin immer wieder überrascht, wie hier die Realität seit 2015 verdrängt und Probleme negiert werden. Selbst wenn Jahrzehnte dazwischen liegen, kann man nicht Millionen Juden töten und jahrzehne später dann Millionen ihrer schlimmsten Feinde ins Land holen.

  15. 10.

    Deutschland trägt eher eine Mitschuld der Beihilfe, weil sie zur Finanzierung der Hamas beigetragen hat. Entwicklungshilfen sollten generell nur noch in Form von Lebensmitteln, Medikamenten, Verhütungsmitteln und Bildungsmitteln, geleistet werden.

  16. 9.

    "Kolonialismus, Rassismus und die weiße Vorherrschaft": Referieren die Demonstranten hier "Alles hängt mit Allem zusammen?
    Könnte mal jemand schreien: Hamas gib die Geiseln raus?
    Nur mal so gesagt. Habe ich auf keiner Demonstration gehört oder gelesen.
    Es wäre wirklich schön, wenn wir uns ganz und gar aus der Weltpolitik heraushalten könnten.
    Unter welchen Umständen würden wir dann leben?

  17. 8.

    Würden Sie auch so denken, wenn Sie dort Leben müssten? Wenn man sieht, dass Menschen bei Hilfslieferungen umkommen und unter den Umständen leben müssen. Unabhängig davon, dass ich als Deutsche nich einmal da hinkommen würde. Ursache ist mir klar. Die Entführung und Ermordung von Menschen in Israel. Es schreit aber auch keiner lasst die Geiseln frei. Warum nicht? Keine Ahnung und ich habe keine Lust mir die komplette Geschichte Israels inklusive Siedlungspolitik /Palästina durchzulesen. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass man überall auf der Welt in Frieden leben kann.

  18. 7.

    Hier der Versuch einer Erklärung: 1. für die Demonstranten ist der 7.10. weder der Beginn noch das Ende der Kausalitätskette. 2. Es wird nicht ´gegen Israel´ demonstriert, sondern gegen die Entscheidungen der zZ herrschenden israelischen Regierung. 3. Es wird nicht nur gegen, sondern auch für etwas demonstriert.
    Selbstverteidigung hin oder her, es gibt eindeutige Stellungnahmen von internationalen Organistionen zu dem Vorgehen Israels. Israel stellt sich gerade mit senem Vorgehen, mindestens, auf ein Stufe mit Russland oder der Türkei!
    Und es ist richtig das Deutschland der Beihilfe angeklagt wird. Ich schäme mich für dieses mein Heimatland!

  19. 6.

    Nur weil man für Palästina demonstriert, heißt das nicht, dass man Fan/ Befürworter der Hamas ist. Von solchen Aussagen bzw. falschen Schlüssen halte ich wirklich überhaupt nichts.

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