TU Berlin - Uni-Hochhaus am Ernst-Reuter-Platz nach Wasserschaden gesperrt

Do 18.04.24 | 10:20 Uhr
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Archivbild: Telefunken-Hochhaus der TU Berlin am Ernst-Reuter-Platz in Berlin am 28.05.2023.(Quelle: Picture Alliance/Schoening)
Audio: Büro Perleberg | 18.04.2024 | Andreas Poetzl | Bild: Picture Alliance/Schoening

Das Telefunken-Hochhaus am Berliner Ernst-Reuter-Platz, auch TEL-Gebäude genannt, ist bis auf Weiteres für die Nutzung gesperrt. Grund dafür ist ein massiver Wasserschaden auf mehreren Etagen. Dies teilte die Technische Universität (TU) bereits am Montag mit.

Von der 14. bis hinunter in die 9. Etage sei demnach Wasser in Büros, technische Betriebsräume und Seminarräume eingedrungen. Techniker der TU-Bauabteilung hätten das Wasser inzwischen abgepumpt und Trocknungsgeräte aufgestellt.

Dennoch seien die Räumlichkeiten nicht nutzbar, da die elektrische Stromversorgung teilweise abgeschaltet und die Brandmeldeanlage außer Betrieb gesetzt worden sei. Auch die Aufzüge in dem Hochhaus seien nur bedingt funktionsfähig.

Ursache und Schadenshöhe noch unklar

Auslöser war laut TU eine Brandmeldung in einem Serverraum im 5. Obergeschoss, daraufhin soll die Sprinkleranlage angesprungen sein.

Offenbar habe sich in der Folge der Druckveränderung die Verbindung eines Rohres in der 14. Etage gelöst, wodurch das Wasser aus der 14. Etage in die darunterliegenden Etagen eingedrungen sei. Techniker hätten noch größere Schäden verhindern können.

Die Ermittlung der Ursache dauert an. "Hinweis auf Vandalismus gibt es derzeit nicht. Außerdem wird der Umfang des Schadens und die voraussichtliche Dauer der Sperrung noch ermittelt", erklärte die Senatsverwaltung für Wissenschaft.

Alle TU-Angehörigen, die ihren Arbeitsplatz im TEL-Gebäude haben, seien aufgefordert worden, im Homeoffice zu arbeiten. Wer Material aus den Büros benötige, werde durch den Hausmeister begleitet. Die Untersuchungen zur Schadenshöhe und zum Schadensausmaß seien angelaufen, so auch die Suche nach möglichen Ersatzarbeitsflächen durch Mitarbeiter der Bauabteilung der TU Berlin.

TU-Kanzler fordert Politik zum Handeln auf

Lars Oeverdieck, Kanzler der TU Berlin, forderte die Politik auf, dringend zu handeln, damit die marode Gebäudestruktur nicht weiter verfalle. Auf Nachfrage bei der Senatsverwaltung für Wissenschaft wurde darauf hingewiesen, dass "es auch Aufgabe/Verantwortung der Universitäten ist, sich am Abbau des Sanierungsstaus zu beteiligen." An der TU gebe es hohe Rücklagen. "Hier erwartet das Land Berlin einen spürbaren Rücklagenabbau", erklärte ein Sprecher.

Sendung: rbb24 Inforadio, 18.04.2024, 6:00 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Ich gehe mal stark davon aus, dass die Sprinkleranlage hier zuerst da war. Das Hochhaus ist ja nicht so ganz neu und wird erst seit ein paar Jahren von der Universität genutzt. Den Serverraum hat man dann wahrscheinlich erst neu eingerichtet. Daher wird man sicher eine Abwägung getroffen haben und hat die Sprinkleranlage belassen. Klar hat man dann an den Servern einen Totalschaden, aber wenn die Daten vorher zu einem anderen Server gespiegelt wurden, sind sie ja nicht verloren. Klar wäre das keine Variante, die man für zentrale Server nutzt, aber für die baut man entweder neu oder wenigstens sehr teuer um. Für einen kleinen Serverraum ist das nicht unbedingt wirtschaftlich. Bei der Löschmethode geht es ja nicht in erster Linie um die Kosten sondern darum, einen Datenverlust auf ein Minimum zu begrenzen.

  2. 8.

    Das habe ich mich allerdings auch direkt gefragt. Löschgas funktioniert, indem es den für den Brand nötigen Sauerstoff verdrängt. Soweit ich mich noch an den Biologieunterricht erinnere, ist diese Atmosphäre dem Menschen nicht gerade zuträglich.

  3. 7.

    Welche Löschgase gibt es denn, die ein Feuer ersticken können, nicht aber Menschen?

  4. 6.

    Tut mir Leid, aber ich habe in meiner Dienstzeit keinen Serverraum gesehen, der gesprinklert war.
    Trifft zwar nicht für den kleinen Handwerksbetrieb zu, aber Die haben generell keine stationären Löschanlagen. Co2 Handlöscher sind Plicht,mehr nicht.
    Im vorliegenden Fall,dürfte der Serverraum wahrscheinlich etwas größer gewesen sein.

  5. 5.

    Es gibt Löschgase, die das Feuer ersticken und den Menschen nicht, diese Systeme sind aber kostenintensiv. Auf jeden Fall besser, als den Serverraum zu beregnen.

  6. 4.

    Mit Gas kann man in Serverräumen nur dann löschen, wenn sichergestellt ist, dass sie dann versiegelt und menschenleer sind. Ist in solchen kleinen Serverfarmen, die von Firmen oder Institutionen vor Ort betrieben werden, deshalb nicht üblich. Wenn die Daten woanders gespiegelt oder regelmäßig gesichert werden, ist dann der Verlust der Serverspeicher verschmerzbar und man löscht lieber mit Sprinkleranlagen.

  7. 3.

    Bin Haustechniker. Erfahrungsgemäß rostet eine über 15 Jahre alte Sprinklerleitung gerne von innen nach außen durch. Es werden zwar normalerweise regelmäßig Checks und Überprüfungen durchgeführt, trotzdem können plötzliche unvorhersehbare Leckagen auftreten, Da kann sowas schon mal passieren. Immerhin hat die Sprinkleranlage wenigstens ihren Zweck erfüllt.

  8. 2.

    Auf die Idee, Serverräume mit Wasser zu löschen, muß man erstmal kommen. Normalerweise nimmt man spezielle Gase dafür.

  9. 1.

    "Auslöser war laut TU eine Brandmeldung in einem Serverraum" - "Serverräume" können zuweilen sehr viel Hitze erzeugen.
    Wenn alle im Haus befindlichen zeitgleich bei Tik-Tok ein K-Pop-Video streamen, geht beim Server schon mal der Deckel hoch.
    Und bzgl. "Druckveränderung" der Rohre, nun, gibt es nicht auch dafür einen TÜV oder sind das freiwillige, kostenintensive Checks?

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