Kinderarmut - Fast jedes vierte Kind in Berlin ist von Armut bedroht

Mo 27.05.24 | 13:25 Uhr
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Kind Emilya schaut sich am 12.09.2023 während der Ausgabezeit in einer "Laib und Seele"-Ausgabestelle der Berliner Tafel die Auslage von Lebensmitteln an. (Quelle: Picture Alliance/Sebastian Gollnow)
Bild: Picture Alliance/Sebastian Gollnow

Ein knappes Viertel (23,9 Prozent) der Berliner Kinder unter 18 Jahren wächst in armutsgefährdeten Familien auf. 151.706 Kinder lebten 2023 in Familien, die Bürgergeld beziehen, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Antwort der Senatsbildungsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken im Berliner Abgeordnetenhaus.

Demnach gab es Ende des Jahres 633.482 Minderjährige in Berlin. Eine deutliche Mehrheit der armutsgefährdeten Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren (104.903) lebte dabei in Familien, in denen mindestens ein Elternteil einen ausländischen Pass hat. 10.723 Kinder bezogen Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, rund 69.000 lebten in Alleinerziehenden-Haushalten.

Dabei war der Anteil der in Armut aufwachsenden Kinder den Angaben zufolge über die Bezirke ungleich verteilt. In Neukölln (36,4 Prozent), Mitte (34,1 Prozent) und Spandau (32,9 Prozent) war ihr Anteil mit jeweils etwa einem Drittel berlinweit am höchsten. Die wenigsten armutsbetroffenen Kinder gab es demnach in Steglitz-Zehlendorf mit 11,4 Prozent und Pankow mit 11,7 Prozent.

Nach Angaben der Senatsverwaltung liegt die Armutsgefährdungsquote der minderjährigen Kinder und Jugendlichen in Berlin seit 2016 konstant über 20 Prozent. Als armutsgefährdet oder einkommensarm gilt nach EU-Definition, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zum Leben hat. Aktuell bedeutet das für Deutschland, eine Einzelperson verfügt über ein monatliches Einkommen von maximal 781 Euro.

26 Kommentare

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  1. 26.

    Kindergelderhöhungen bringen gar nichts. Das Geld behalten die Eltern !
    Besser wäre es den Kindern kostenlose Unterstützung zu bieten, damit ihre schulischen Leistungen sich verbessern und somit die Voraussetzungen für eine Lehre und spätere Zukunft erhöhen. Unabhängig von dem sozialen Umfeld und der Herkunft für jedes Kind. Kindergelderhöhungen sind nur politische Wahlargumente für die Parteien und ein Geldsegen für manche ( bitte differenzieren) Eltern, die nur Leistungen abgreifen.

  2. 25.

    Na, wenn Sie das sagen. Ich habe ne Glatze und muss nichts aus den Haaren ziehen. Ich weiß, dass die Armut die Menschen nicht teilhaben lässt. Arm ist und bleibt arm.

    Die AfD wird diese Armut verstärken. Blick nach Italien reicht, um das zu verstehen.

  3. 21.

    Ach so? Eine Antwort der Senatsbildungsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage halten Sie für nicht glaubhaft, sondern willkürlich und an den Haaren herbeigezogen?
    Dann erzählen Sie hier doch mal, was die Wahrheit ist, bzw. Ihre Wahrheit. Kann man gespannt sein...

  4. 20.

    Whataboutismus! Rüstungsausgaben haben definitiv nichts mit der Kinderarmut in Dt. zu tun. Eher das politische Agieren der letzten 15-20 Jahr mit CDU, CSU und FDP. Die kommende Reichensteuer, wie Europaweit gefordert, wird dieses Problem abschaffen!

  5. 19.

    In Deutschland gibt es genug Armut.
    Wir sind nicht in Bangladesch oder Ski Lanka.
    Das kann man nicht vergleichen.
    Armut hat viele Gesichter. Für Deutschland einfach nur erschreckend. Aber ein Kunstrasen für die EM.
    Die Schere zwischen arm und reich wird immer größer.
    Wer arm ist. Ist immer Verlierer.

  6. 18.

    Ach so? Eine Antwort der Senatsbildungsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage ist für Sie nicht glaubhaft, sonder willkürlich und an den Haaren herbeigezogen?
    Dann erzählen Sie hier doch mal, was die Wahrheit ist, bzw. Ihre Wahrheit. Kann man gespannt sein...

  7. 17.

    Das ist ein Armutszeugnis für CDU/CSU und FDP seit Jahren. Aber auch ich bin von Armut bedroht und muß mit 390€ auskommen, im Monat!

  8. 16.

    Lenken Sie nicht ab! Sie betreiben Whataboutismus! Das Geld sitzt ganz woanders, nämlich bei den Lebensmittelkonzernen usw.!

  9. 15.

    Sie sollen aufhören hier nur Stunk und Polemik zu verbreiten. Und sich mal selbst beobachten!

  10. 14.

    Nun, nach der EU- Definition wird es letztlich immer armutsgefährdete Menschen geben.
    Angenommen das Durchschnittseinkommen würde 100000 € betragen, wäre jemand mit 50000 € armutsgefährdet.
    Was also tun ?:
    Würde man die Leistungen für armutsgefährdete deutlich erhöhen, also dem Durchschnitt nähern ,würde dies das marktwirtschaftliche Leistungsprinzip in Frage stellen und letztlich auf ein System a la " DDR " hinauslaufen.
    Wohin das geführt hat , ist ja hinlänglich bekannt.


  11. 13.

    Kinderarmut ist schlimm. Die Eltern müssen da mehr tun für ihre Verpflichtungen. Und wenn nötig sogar in Haftung genommen werden können. Muss es denn erst soweit kommen, dass ihnen die finanzielle Hoheit über den eigenen Verbrauch genommen wird um den Kindern das Nötigste zuzuteilen? Auch die Anstrengungen für mehr Lohn könnten überprüft und eingefordert werden.

  12. 11.

    Danke! Guter Kommentar! Es gibt viele solcher Leute. Die Leben in Ihrer "Mitte-Blase" und manche sitzen bei Lanz und glauben die Durchschnittsrente in D. liegt bei 2000 €.

  13. 10.

    Der Begriff "Armut" ist so was von willkürlich und an den Haaren herbeigezogen, dass man diese Berichte nicht ernst nehmen kann.

  14. 9.

    Ich glaube Sie haben zuviel Frust und Freizeit um Populismus zu betreiben.

  15. 7.

    Ein Bericht der ein fassungslos macht.
    So lange wie es Geld für Rüstung gibt dürfte eigentlich keine Armut vorhanden sein.
    Und was gedenken nun die Parteien zu tun ?

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