Corona-Maßnahmen zu Silvester - Pyrotechnik-Verband will gegen Böllerverbot klagen

So 19.12.21 | 12:52 Uhr
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Zwei Verkäufer füllen in Berlin den Vorrat an Silvesterdekoration und -krachern auf. (Quelle: dpa/Franziska Gabbert)
Bild: dpa/Franziska Gabbert

Der Branchenverband der Feuerwerksindustrie geht gerichtlich gegen das Böllerverbot zu Silvester vor. Sobald das am Freitag vom Bundesrat bestätigte Verbot rechtskräftig ist, will der Bundesverband Pyrotechnik dagegen im Eilverfahren Klage einlegen, wie Vorstand Ingo Schubert bereits am Samstag ankündigte. Branchenvertreter sehen eine existenzgefährdende Lage.

Hintergrund des Verbots ist die aktuelle Belastung der Kliniken mit Covid-19-Fällen. Der Gesetzgeber argumentiert, es müssten Krankenhaus-Kapazitäten geschont werden, weswegen Unfälle durch unsachgemäßen Gebrauch der Feuerwerkskörper vermieden werden sollten.

Der Pyrotechnik-Verband widerspricht: "Noch immer fehlen valide Daten, mit denen sich plausibilisieren ließe, dass ein signifikanter Teil der Verletzungen in der Silvesternacht durch zugelassenes Feuerwerk entsteht", erklärte er. "Für den deutschen Markt zugelassenes Silvesterfeuerwerk unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben, wodurch ernsthafte Verletzungen praktisch auszuschließen sind."

Berlin und Brandenburg richten Verbotszonen ein

Begleitend zum Verkaufsverbot von Feuerwerk gelten sowohl in Berlin als auch in Brandenburg Verbotszonen für das Abfackeln von Pyrotechnik. In Berlin stehen schon zwei fest, wie die Innenverwaltung Anfang Dezember mitgeteilt hat. Ein Behördensprecher nannte den Steinmetzkiez in Schöneberg und den Alexanderplatz in Mitte. Weitere Verbotszonen würden noch hinzukommen. Im vergangenen Jahr hatte der Berliner Senat 54 Verbotszonen auf großen Plätzen, Straßen und in Parks eingerichtet, in denen Feuerwerk und auch der Aufenthalt untersagt waren.

Auch in Brandenburg soll es wie im letzten Jahr zu Silvester ein Ansammlungsverbot und ein Feuerwerksverbot auf bestimmten belebten Plätzen geben. Details regeln die Kreise und kreisfreien Städte. Hinzu kommen Kontaktbeschränkungen, die schon jetzt in Brandenburg gelten: Bei privaten Treffen dürfen nur 50 Menschen drinnen und 200 Menschen draußen zusammenkommen - jeweils nur geimpft oder genesen, unabhängig von der Sieben-Tage-Inzidenz. Wenn Ungeimpfte dabei sind, darf man sich nur mit höchstens zwei Personen eines weiteren Haushalts treffen. Für Ungeimpfte gibt es in Hotspot-Regionen eine nächtliche Ausgangsbeschränkung.

Sendung: Radio Fritz, 18.12.2021, 18 Uhr

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53 Kommentare

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  1. 53.

    Dieser Argumentation zufolge gibt es aber verdammt viel was verboten gehört...
    Und genau deshalb sind Ihre Argumente sehr sehr dähmlich!
    Jeder "aus Spaß" zurückgelegte km mit dem Auto/Motorrad/Flugzeug/Schiff...(Urlaub, Ausflug, zu faul fürs Fahrrad / öffentliche Verkehrsmittel usw.) wäre somit gleichermaen zu verteufeln, ebenso wie der Alkohol an sich, Zigaretten, Zucker, Fett usw usw...!
    Alles belaste direkt oder indirekt die KHs, die Umwelt usw.
    Abwarten, auch DU hast ein Laster das früher oder später verboten wird aus nicht schlüssigen Gründen... Je mehr und je öfter diejenigen, die es nicht stört, das neue Verbot quasi beklatschen, desto mehr Verbote wird es geben. Nur mal ein wenig drüber nachdenken...

  2. 51.

    Deutschland sollte sich z.B. an Südtirol ein Beispiel nehmen, wo private Böllereien schon seit Jahren untersagt sind.

    Die enorme Feinstaubbelastung in der Silvesternacht, Krach, der vor Allem Kindern, Senioren, Tieren zusetzt, Balkon- und Wohnungsbrände, zahlreiche Verletzungen, Sachbeschädigungen bis hin zu Zerstörungen, all das ist nicht wirklich für eine gelungene Silvesterfeier nötig und ein Relikt, das nicht mehr in die heutige Zeit paßt.

  3. 50.

    Ist der Erhalt von Arbeitsplätzen in der Pyrobranche kein Argument ??? Also bitte nicht so großkotzig !

  4. 49.

    Die unsinnigen Kommentare sind ganz auf der Seite der Böllerfreunde hier, ich glaube eher einer Handchirurgin. "jedes Jahr [werden] in der Silvesternacht und am Neujahrstag 50 bis 75 Menschen eingeliefert - oft mit schweren Verbrennungen und Verletzungen durch Böller." In EINEM KKH!

    Da werden sogar irgendwelche Hollywood Schinken (!) ins Feld geführt, weil man keine Argumente hat, wie sie auch.

    Das angebliche "unabhängige Gutachten" ist keines und die Quellen sagen etwas völlig anderes aus. Zudem beginnt das angebliche "Gutachten" mit den Worten: "Sektgläser klirren, Glocken läuten und draußen zischen die ersten Raketen in den Nachthimmel. Feuerwerk ist fester Bestandteil unserer Erinnerungen an vergangene Jahreswechsel."

    Tja, schöner die Märchen nie klingen... antworte ich.

    Fazit: Die Böllerfreunde haben KEIN einziges Argument für ihre hirn- und sinnlose Böllerei von Privatleuten (!).

  5. 48.

    Auch ohne Pandemie ist das Verbot längst überfällig und wird in Zukunft zum Dauerzustand aufgrund CO2 Vermeidung / Klimapolitik. Der Wegfall der Industrie ist kann dabei toleriert werden, gibt genug Jobs in anderen Branchen.

  6. 47.

    Gut so ! Silvester ohne Böller ist wie Suppe ohne Salz ! Und geknallt wird doch sowieso , also ist das Verbot Blödsinn , was soll denn noch alles verboten werden ? Tanzverbot gibt's ja auch schon , langsam reichts dann aber auch !

  7. 46.

    Ich brauche weder Böller noch Raketen. Dieses Thema existiert nicht erst seit der Corona-Krise, schon vor etlichen Jahren gab es die Aktion "Brot statt Böller". Gemeint war damit, dass man das bei Silvesterfeuerwerk gesparte Geld der Welthungerhilfe oder ähnlichen Instutitionen spenden sollte. Vielleicht regt es den einen oder anderen zum Nachdenken an.

  8. 45.

    Kann ich eigentlich auch gegen die Pyrotechnikbranche klagen weil ich jedes mal an Silvester Asthmaprobleme in meiner Wohnung bekommen (trotz geschlossener Fenster).

    Klagen die Umwelt und Tierschutzverbände gegen die Pyrotechnilbranche?

  9. 44.

    An Alle, die alles, was ihnen selber keinen Spaß macht und was sie nicht mögen, verbieten wollen: Denen lege ich den folgenden Film ans Herz
    ---> Equilibrium (2002)

  10. 43.

    Man kann auch den ganzen Tag rumheulen, bringt aber nichts. In unserer Familie sind alle geimpft und z. T. schon geboostert. So Lage es erlaubt ist, mit 2G ins Stadion zu gehen soll, wer möchte, es tun. Ihre verbalerAngriff zeugt von viel Bosheit und ja, ich liebe die bunten Raketen und stehe dazu. Meine Tiere (Hund, Katze, Schafe) verhalten sich übrigens nicht anders als bei Gewitter. Wenn der Umweltaspekt kommt, wie oft saßen sie schon im Flugzeug? Ich noch nie.

  11. 42.

    Dann sollen sie mal
    Ich hoffe für dieses Jahr ohne Erfolg

  12. 41.

    Das die Notaufnahmen zu Silvester mit verletzten durch Böller überlaufen, ist leider jährliche Routine

    Man kann auch ohne diesen Kram leben. Als ob die Glückseligkeit davon abhängt

  13. 40.

    Wie kann man wegen Böllern nur so ein Theater machen. Kein Mensch braucht Böller.

  14. 39.

    was für ein unsinniger Kommentar! Warum soll sich die Feuerwerksbranche nicht vor den Lügen, die z.B. von der DUH erzählt und leider völlig unrecherchiert von den Medien verbreitet wurden wehren? Der BVPK hat z.B. zum Thema Feinstaub eine unabhängige Studie in Auftrag gegeben, die die völlig übertriebenen Zahlen der DUH (welche ihre Zahlen lediglich schätzten) wiederlegten auch wurden die 5% Feuerwerksverletzungen nicht von der BVPK erfunden, sondern sind eine Aussage des Vivantes wohin die DUH mit abertausenden schwersten Verletzungen und toten propagierten ohne auch nur eine wirkliche Quelle zu nennen!

  15. 38.

    PS: Habe Gott sei Dank noch Reste aus den Vorjahren...

  16. 37.

    Ein generelles Böllervebot EU weit wäre angebracht, und zwar für immer.
    Umwelt, Gesundheit und Verletzungen zu Liebe.
    Nicht wegen Corona, sondern generell

  17. 36.

    Klar, als "Quelle" den Bundesverband Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk. DER Witz war gut. Fragen wir demnächst Einbrecher was die von Eigentumsrechten halten. :-D

  18. 35.

    Bitte den darauf folgenden Satz auch noch lesen ...
    es gibt ja evtl. auch noch ein Silvester nach Corona

    Und die Begründung für das Verbot war bzw. ist die Verletzungsgefahr und evtl. Belastung der Krankenhäuser!

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