Berliner Landesparteitag - AfD beschließt Leitantrag zur Energieversorgung

Sa 15.10.22 | 16:04 Uhr
  32
AfD-Landesparteitag im Bürgersaal im Rathaus Zehlendorf (Quelle: rbb)
Audio: rbbinforadio | 15.10.2022 | Kristin Brinker | Bild: rbb

Die Berliner AfD hat auf ihrem Landesparteitag einen Leitantrag zur Energieversorgung beschlossen. Mit großer Mehrheit stimmten die rund 220 anwesenden Mitglieder für das Papier unter der Überschrift "Berlin. Aber bezahlbar". Darin fordert die Partei, bei einem "vernünftigen Energiemix aus fossilen Energieträgern, Kernkraft und erneuerbaren Energiequellen" zu bleiben. Um hohe Strompreise zu dämpfen, müsse die Kernkraft reaktiviert und ausgebaut werden. "Natürlich muss Kernkraft als Unterstützung weiterlaufen", sagte Landesvorsitzende Kristin Brinker dem rbb, "und wir wollen Kernkraft weiter erforschen". Eine Energieversorgung nur mit Erneuerbaren Energien und Gas "reicht schlicht nicht, um auch die Kosten im Zaum zu halten", so Brinker. Die Landes-AfD will Berlin zu einem "anerkannten Forschungsstandort der Kern- und Energieforschung" machen.

AfD: Energieembargo gegen Russland sofort aufheben

Außerdem fordert die Berliner "Alternative für Deutschland" in ihrem Antrag, das Energieembargo gegen Russland sofort aufzuheben und die Pipeline Nordstream 2 in Betrieb zu nehmen. "Das eine ist dieser fürchterliche Krieg, den wir absolut verurteilen", erklärte Brinker. Aber die Sanktionen schadeten derzeit Deutschland und dem deutschen Mittelstand mehr als Russland. Das könne nicht sein. "Wir können nur ordentliche Sanktionen verhängen, wenn sie dort schaden, wo sie auch schaden sollen. Aber wenn sie auf uns zurückfallen, macht das keinen Sinn." Die AfD sprach sich in ihrem Leitantrag außerdem für einen "umfassenden Wärmepreisdeckel" aus. Wärmeenergie solle für jeden Haushalt bis 7000 kWh pro Jahr und für jede im Haushalt lebende Person um weitere 2000 kWh pro Jahr auf je neun Cent gedeckelt werden.

Nach Querelen Neuwahlen

Die Berliner Landes-AfD trifft sich jedoch vor allem, um neue Delegierte für den Bundesparteitag der AfD zu wählen. Schiedsgerichte der Partei hatten eine frühere Wahl im Juni letzten Jahres für nichtig erklärt. Die frühere Landeschefin Beatrix von Storch hatte damals mehrere Kandidaten nachträglich auf die Listen setzen lassen. Jetzt muss neu gewählt werden. Landesvorsitzende Brinker zeigte sich optimistisch, dass es diesmal keine rechtlichen Einwände geben werde: "Wir zeichnen jetzt den ganzen Parteitag auf, um rechtssicher festzustellen, wann genau die Liste geschlossen ist. Daran ist es beim letzten Mal gescheitert", so Brinker. Diesmal würden die Verhältnisse dadurch klar sein. Die Bewerbungsreden der Kandidierenden sowie die Auszählung laufen noch bis in den Abend.

Sendung: rbb24 inforadio, 15.10.2022, 15:40 Uhr

32 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 32.

    Dann hat die UDSSR auch gut bei 40 Konfliktrn oder eher noch mehr mitgewirkt. Waren praktisch immer auf der Gegenseite vertreten.

  2. 31.

    Nach Ihrem Hinweis : Auf dem Bild sieht man nur alte weiße Männer... habe ich mir das Foto angeschaut, und Sie haben recht. Keine Frauen, keine Jüngeren, keine Blondine, keine dunkelhaarigen, weit und breit nichts zu sehen. Nur alte weiße Männer, die auch noch zu allem Übel falsch abgebogen sind. Sie sollten bei der Luftbildauswertung tätig werden. Gerade jetzt !

  3. 30.

    Da hat die Partei aber Glück gehabt, dass Sie sich vom Acker gemacht haben.

  4. 29.
    Antwort auf [Steinhart] vom 16.10.2022 um 10:51

    Sie benutzen das Wort "Ausrotten " ! Ist das nicht schon menschenverachtend und nahe an der Volksverhetzung ?

  5. 28.

    Sie haben völlig Recht: Die Partei besteht überwiegend aus Personen, die sich mit anderen Parteien überworfen haben, Hasardeuren, Glücksrittern, Rentnern, verkrachten Existenzen und beruflich Gescheiterten. Ich kann dies behaupten, da ich bei der ersten Kandidatenaufstellung dabei war und deshalb anschließend schnellstens das Weite gesucht habe!

  6. 27.

    Ja ja, die blauen "Demokraten" haben mal wieder beschlossen. lol

  7. 26.

    "Von den demokratischen Parteien dürften die Grünen am wenigsten Angst vor Neuwahlen haben."
    Da mögen sie zZt. noch recht haben aber warten wir mal ab, der Winter ist lang und könnte für die Regierungen Berlin/Bund recht ungemütlich werden.

  8. 25.

    Der letzte Absatz in Ihren Beitrag ist ebenso eine Plattitüde, in dem Sie meinen diese braune Bodesatz gab es nur in der BRD, nur weil dort alle mögliche Parteien zugelassen waren.
    Zur Info, 1945 hatte die NSDAP 8,5 Millionen Mitglieder, und die waren überall, sowohl im Westen als auch im Osten.
    Jetzt ist die Frage erlaubt, warum sollte nach 1945 der braune Bodesatz nur im Westen fortbestanden haben, ausgerechnet da, wo Demokratie und Rechtsstaat eingeführt wurde? ; und wie will man in einer Diktatur mit nur einer Partei, ohne Meinugsfreiheit seine braune Gessinung "ausleben".
    Kurzum, diese braune Bodensatz war und ist ein gemeinsammes Problem, von westlichen und östlichen Teil von Deutschland

  9. 24.

    Von den demokratischen Parteien dürften die Grünen am wenigsten Angst vor Neuwahlen haben. Eine überwiegende Mehrheit weiß sehr wohl nationalistisches Geschwätz,Hass und Fake News einzuschätzen.

  10. 23.

    "Entweder beugt sich Lindner oder verlässt die Regierung."
    Wenn Lindner die Ampel platzen lässt hat es sich ausgeblinkt, dann gibt es Neuwahlen.
    Aber ich vermute mal das er diesen Weg aus "Verantwortung" nicht gehen wird, allerdings droht dann der FDP bei der nächsten Wahl wieder der Rutsch unter die 5% wenn sie so weitermacht wie bisher!
    Die AFD ist zZt. in der Situation, ohne etwas dafür zu tun, immer mehr Zuspruch zu erhalten.

  11. 22.

    Wie verstrahlt muss man sein nicht die Gefahr von seit 10 Jahren nicht revisionierten Atombuden zu erkennen? Kein Mensch weiß wie der Zustand wirklich ist. Jeder, wenn auch nur herbeigeredeter Stromausfall ist billiger als ein Unfall.
    Das weit aus größere und wahrscheinlichlichere Risiko ist übrigens ein Cyberangriff von den Freunden der AfD in Moskau.

  12. 21.

    Die Atomkraft soll also ausgebaut werden ohne das ein Atomkraftwerk gebaut wird. Wohlbemerkt ausgebaut. Genau von solchen Leuten aber ernährt sich diese Partei die auf derartigen populistischen Schwachsinn hereinfallen. Einfache primitive Lösungen wie damals als uns schon einmal einer den Himmel auf Erden für Deutschland versprochen hatte. Nichts aber auch rein gar nichts ist das richtig zu Ende gedacht.

  13. 20.

    Genau meine PERSÖNLICHE Meinung, Grüne Politik ist gewollte Energieverknappung mit Endresultat Black out. Aufgabe von WM Habeck ist es, Energieversorgung zu sichern und deutsche Wirtschaft zu schützen

  14. 19.

    Gute Idee. Und die FDP als Partei bleibt dann brav weiter in der Ampel, und nickt alles ab. Dann gibt es Neuwahlen. Daran mal gedacht?

  15. 18.

    Auf dem Bild sieht man nur alte weiße Männer.. So sieht auch die sogenannte Programmatik der Partei aus...

  16. 17.

    Günther wieviele Kriege oder sich eingemischt in derer nach dem 2 Weltkrieg hat die Sowjetunion bis zu ihrer Auflösung geführt? Die friedliebende USA hat nach dem 2Weltkrieg in über 40 Konflikte oder Kriegen direkt oder indirekt mitgewirkt um seine Intressen zu erreichen. Also der größte Kriegsttreiber auf der Welt ist die USA. Und bitte halten Sie die Menschen im Osten nicht für so blöd ,Gehirnwäsche haben ganz andere hinter sich.

  17. 16.

    Atomstrom ist schon gestern auf dem Grünen Parteitag endgültig beerdigt worden. Was da ein rechtsnationaler Haufen beschließt ist irrelevant. Entweder beugt sich Lindner oder verlässt die Regierung.

  18. 15.

    Wo planen die blauen Panther denn den Bau des Atom-Endlagers?

  19. 14.

    Wo steht denn in dem Artikel, dass die AfD plant, in Berlin Atomkraftwerke zu bauen? Bitte nochmals gründlich lesen!

  20. 13.

    "Mit dem Naserümpfen über die AfD und der "Nazikeule" werden nur die bekannten Platitüden wiederholt." Ich kann hier keine Plattitüden erkennen.

    "Alle "guten Menschen" sollten sich doch nur die Frage stellen, warum es die AfD gibt. Vielleicht geht ihnen dann ein Licht(lein) auf."

    DA haben wir eine bekannte Plattitüde der Anhänger der rechtsextremen AfD. Rechtsextreme Parteien gab es in der Geschichte der BRD immer. Ein kleiner Bodensatz dieser Wähler wird es immer geben, weil diese Gesinnung sich nicht ausrotten lassen wird. Manche fühlen sich halt besser wenn sie sich über andere erheben können.

Nächster Artikel