Berliner Senatszuschüsse - Freie Schulen demonstrieren gegen Kürzungen

Di 19.09.23 | 17:03 Uhr
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Symbolbild: Schüler:innen demonstrieren für mehr Geld für freie Schulen. (Quelle: imago images/Schröter)
Bild: imago images/Schröter

Zahlreiche Kinder und Jugendliche haben am Dienstag vor dem Roten Rathaus in Berlin gegen Kürzungen der Senatszuschüsse für freie Schulen protestiert. An der Kundgebung nahmen 700 Personen teil, wie die Polizei auf Anfrage mitteilte.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer forderten Gleichheit für alle Schulen und Bildungsgerechtigkeit. Einige von ihnen trugen Transparente mit Slogans wie "Spart uns nicht kaputt" und "100 Milliarden Sondervermögen, die hätten wir auch gern für Bildung".

Das erste Mal in zwölf Jahren niedrigere Zuschüsse

Die freien Schulen bekommen nach Angaben des Aktionsbündnisses der freien Schulen in Berlin 93 Prozent der Personalkosten einer vergleichbaren öffentlichen Schule erstattet. Davon müssten jedoch neben dem Personal auch Sachkosten wie Miete, Instandhaltung, Neubau und Betriebskosten bezahlt werden.

Zum ersten Mal seit zwölf Jahren bekämen die freien Schulen 2023 geringere Zuschüsse als im Vorjahr, hieß es im Demonstrationsaufruf des Bündnisses. Diese Entwicklung werde sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Der Grund dafür liege darin, dass die Finanzierung von der Zusammensetzung der Lehrkräfte an öffentlichen Schulen abhängt. Diese verändere sich durch Quereinstiege und Verbeamtungen stark.

Schulen stehen allen offen

An Einrichtungen der evangelischen Schulstiftung etwa lernen mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler in Berlin und Brandenburg. Die Stiftung betreibt mit rund 1.300 Beschäftigten 33 Schulen und 17 Horte. Damit ist die Stiftung eigenen Angaben zufolge die größte freie Bildungsträgerin der Region. Die Schulen stehen allen Kindern offen, unabhängig von kultureller, sozialer und religiöser Herkunft.

Sendung: rbb24, 19.09.2023, 18 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Es wäre schön, wenn das Recht auf Bildung tatsächlich in staatlichen Schulen garantiert und die Freien Schulen "nur" Bonus bzw. Sonderwünsche wären. Tatsächlich sind die Freien Schulen mittlerweile essenziell, um überhaupt alle Kinder und Jugendliche ordentlich beschulen zu können. Die staatlichen Schulen sind jetzt schon vollends überlastet und haben gar nicht die Kapazitäten, um den Unterricht voll abzudecken. Nicht auszudenken, wie es mit noch 40.000 zusätzlichen Schüler:innen, die derzeit in Berlin in Freien Schulen unterrichtet werden, funktionieren sollte.

  2. 8.

    "Alle Kinder haben ein Recht auf Bildung."
    Das spreche ich auch gar nicht ab. Das Recht auf Bildung wird in staatlichen Schulen garantiert.
    "Denn die kosten den Staat weniger, als die Schülerinnen und Schüler, die in den staatlichen Schulen unterrichtet werden. Ist das etwa gerecht?"
    Ja es ist gerecht. Wer Sonderwünsche hat soll sie auch selbst bezahlen und nicht nach dem Staat rufen.
    Das Geld und die Lehrer für die freien Schulen könnte man viel besser in staatlichen Schulen verwenden.

  3. 7.

    Alle Kinder haben ein Recht auf Bildung. Und der Staat spart Geld mit jedem Schüler, der in einer freien Schule unterrichtet wird. Denn die kosten den Staat weniger, als die Schülerinnen und Schüler, die in den staatlichen Schulen unterrichtet werden. Ist das etwa gerecht?

  4. 6.

    Nein, denn das Land spart an jedem Schüler auf freien Schulen, macht Auflagen. Die Eltern zahlen dann doppelt: mit Steuern den staatlichen Betrieb und mit Elternbeiträgen die Schule ihrer Kinder.

  5. 5.

    Wenn die Kinder der Freien Schulen an den staatlichen Schulen unterrichtet würden, müsste auch der gesamte Unterricht mit Gehältern und Ausstattung vollständig vom Staat finanziert werden!

  6. 4.

    An Bildung darf nicht gespart werden - weder an staatlicher noch an freier. Denn: Auch freie Schulen sind Teil des öffentlichen Bildungswesens! Wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen! Es braucht eine faire Finanzierung für freie Schulen! Und es braucht mehr Geld für ALLE Schulen und die Bildung! Am Ende ist das eine Frage der gesellschaftlichen und politischen Prioritätensetzung.

  7. 3.

    Was für ein Luxus: 10.000 Schüler in 33 Schulen! Und 1.300 Beschäftigte in 50 Einrichtungen....

  8. 2.

    Wenn man eine freie Schule betreiben will sollte man auch für die Kosten aufkommen können.
    Es muss doch nicht alles vom Staat finanziert werden.

  9. 1.

    Das Steuergeld muss für den Wachschutz an den Schulen ausgegeben werden. Das müssen die freien Schulen schon verstehen, dass sie "eigentlich" rechtswidrig benachteiligt werden. Mehr Geld ist halt nicht da und man muss Prioritäten setzen.

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