Neue Karte der Verkehrsverwaltung - Berlins Innenstadt-Parkplätze sind zusammen fast so groß wie der Wannsee

Di 07.11.23 | 13:53 Uhr
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Voll belegte Parkplätze am 20.12.2021 auf der Berliner Masurenallee. (Quelle: dpa-Zentralbild/Britta Pedersen)
Bild: dpa-Zentralbild/Britta Pedersen

Die Berliner Verkehrsverwaltung hat am Dienstag eine Internetseite [viz.berlin.de] freigeschaltet, die sämtliche öffentliche Straßenparkplätze innerhalb des S-Bahn-Rings und einiger angrenzender Gebiete aufzeigt. Für die Karte wurden seit Frühjahr 2022 von Fahrzeugen mit Kameras entsprechende Flächen dokumentiert, wie die Senatsverwaltung am Dienstag mitteilte. Gezählt wurden alle öffentlichen Parkplätze. Mit erfasst wurden deren Eigenschaften wie beispielsweise temporäre Parkverbote, Parkgebühren oder Parkflächen für Menschen mit Behinderung.

Herausgekommen sind letztlich folgende Zahlen: Innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings existieren exakt 229.680 öffentliche Straßenparkplätze, was einer Gesamtfläche von 2,6 Quadratkilometern entspricht. Zum Vergleich: Der Wannsee umfasst 2,8 Quadratkilometer.

0,3 Prozent für das Laden von E-Fahrzeugen

Mehr als jeder zweite öffentliche Parkplatz (54 Prozent) wird bewirtschaftet, kostet den Nutzer also Geld. Knapp 0,9 Prozent dieser Parkplätze sind für mobilitätseingeschränkte Personen reserviert (2.010 Parkplätze), knapp 0,7 Prozent sind Ladezonen für den Wirtschaftsverkehr (1.554 Parkplätze) sowie 0,3 Prozent Parkplätze zum Laden von Elektrofahrzeugen (689).

Derzeit wird laut Verkehrsverwaltung das restliche Berliner Stadtgebiet außerhalb des S-Bahnrings kartiert, die Ergebnisse sollen 2024 präsentiert werden. Gleichzeitig laufen in Teilgebieten der Bezirke Mitte, Tempelhof-Schöneberg und Friedrichshain-Kreuzberg weitere Erhebungen, die sich vor allem auf das Falschparkverhalten beziehen. Auch hier ist mit Ergebnissen im Jahr 2024 zu rechnen.

Senatorin verspricht sich Beitrag für bessere Luft

Die Datenerhebung sei vollständig anonymisiert entstanden und dementsprechend datenschutzkonform, betont die Verwaltung.

Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) verspricht sich von der Kartierung auch einen Beitrag zur Luftqualität: "Anhand der erfassten Daten können wir den Verkehr umweltfreundlicher gestalten und versachlichen gleichzeitig den Diskurs", teilte sie mit. Man erhoffe sich Erkenntnisse "für eine optimierte künftige Planung von Parkraumbewirtschaftung". Denn damit könne der Berliner Luftreinhalteplan "noch effektiver" gestaltet und die Luftqualität weiter verbessert werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 07.11.2023, 15:00 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    Wusten Sie dit? Wenn man alle in Berlin zujelassenen Pkw hinternander stellen würde, würden die bis fast nach Indien reichen.
    Aber wer will schon mit sein Auto nach Indien.
    Steht doch jut hier vor der Haustür!

  2. 26.

    Wenn die Berliner Politik so viel Energie in Themen wie Wohnungsbau, Schulen, Soziale Probleme, Kriminalität, Sauberkeit usw. Investieren würde, wie sie in den Autohass investiert, wäre die Stadt deutlich besser und lebenswerter. Aber geht halt einfach bestehende Sachen kaputt zu machen, statt mal was neues aufzubauen. Zum Schluss wird sich nichts verbessern, sondern man richtet noch mehr schaden an, aber das interessiert den Politiker dann nicht mehr, der hat eh ausgesorgt.

  3. 25.

    Mein Vorschlag: Alle Politiker ob Senat oder Bundestag verzichten ab sofort auf ihren Fahrdienst. Das ist ein guter Beitrag für die Umwelt und sie lernen endlich wie schön es ist im Berufsverkehr ist Schulter an Schulter zu stehen. Aber das werden diese verwöhnten Menschen nicht einsehen oder auch nur darüber nachzudenken

  4. 24.

    "Falls Sie ein Auto besäßen, wüssten Sie, wieviel Geld der Staat von den Betriebskosten abzieht. Von „kostenlos“ kann natürlich keine Rede sein."

    Und falls sie rechnen könnten wüßten sie dass das trotzdem bei weiten nicht ausreicht um alle Kosten die der MIV verursacht zu begleichen.

    " Im Schnitt belaufen sich allein die Kosten, die von der Gesellschaft getragen werden, bei größeren Autos auf rund 5000 Euro pro Jahr. [...]
    Müssten Autobesitzer*innen diese Kosten tatsächlich tragen, könnten sich selbst einen Corsa nur gutverdienende leisten, so die Forschenden."

  5. 23.

    Falls Sie ein Auto besäßen, wüssten Sie, wieviel Geld der Staat von den Betriebskosten abzieht. Von „kostenlos“ kann natürlich keine Rede sein. Wer nicht aus Erfahrung reden kann, bleibt ein Phantast, bestenfalls Theoretiker. Werden Sie mal erwachsen und dann später alt und vielleicht hilfsbedürftig oder pflegen Sie jemanden, wie viele Berliner/Berlinerinnen?! Dann verstehen Sie erst, was Sie hier posten und es wird Ihnen sehr peinlich sein, das verspreche ich. Nichts für ungut, das musste sein

  6. 22.

    Anderen vorzuwerfen was man dann selbst betreibt entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Und mangelnder Selbstreflexion.

  7. 21.

    @Thomas: Dein Hass und Hetze ist schon etwas fragwürdig. Die Welt funktioniert nun mal so, überall auf unserem Planeten, andere nennen es Errungenschaft der individuellen Mobilität. Natürlich gibt es Menschen die weder das Geld haben für eine Führerscheinprüfung, noch für ein Auto. Aber das lebt man nicht weltfremden Parolen aus. Wir leben nun mal im Jahr 2023 und nicht 1823. Da gab es auch schon Verkehr in Städten und das war nicht weniger. Informiere Dich etwas dazu, war auch problematisch

  8. 19.

    Einfach die Parkplätze markwirtschaftlich bewirtschaften, dann werden wir ja sehen, was den Menschen wichtiger ist: Parkplätze, Ausschankflächen für Cafés und Restaurants oder Grünflächen und Spielplätze.

  9. 18.

    Es ist eine Frechheit, dass das ganze Autoblech quasi kostenlos uns allen den Platz raubt! Der motorisierte Individualverkehr hat in Innenstädten nichts zu suchen.

  10. 17.

    Haha das so ein Kommentar aus Dahlem kommt.

    Ein parkendes Auto nimmt ca. 12qm ein. Zu der erfassten Zahl kommen noch sämtliche Parkhäuser, Hinterhöfe, Tiefgaragen etc dazu. Rechnen sie sich lieber aus, wie viel Platz die angemeldeten Autos wegnehmen. Deutlich zuviel! Und da Autos stinken, laut sind und schlicht immer im Weg stehen (das sollten sie als Autofahrende Person auch stetig selbst merken) sollte das Autofahren und vor allem Parken schnellstmöglich sehr viel unattraktiver werden. Denn einen tatsächlichen Nutzen haben bestimmt nur sehr wenige Autos, die meisten stehen doof in der Gegend rum. Dann ist Platz für Schönes.

  11. 16.

    Das denk ich auch immer. Aber da fehlt den Leuten der Vergleich mangels Lebensalter. Die glauben dann halt alles. Am Ende konsumiert man Luft

  12. 15.

    Also weniger Fläche als das gesamte Tempelhofer Feld (ist größer als der Wannsee). Das ist echt wenig auf ganz Berlin gesehen

  13. 14.

    Wie wäre es, altes Wissen um Haus- und (Selbst-)Heilmittel wieder in den Alltag zu integrieren, z. B. als Schul-AG oder e. V.?
    Wadenwickel, Öle, Kräuter u. dgl. mehr?

  14. 13.

    Das habe ich nicht verstanden. Am saubersten ist die Luft wenn das Auto parkt. Je länger... desto mehr Geld bekommt man ausgezahlt? Das wäre ungerecht, weil die Stadt gehört uns allen (auch die ohne Auto) und nicht einer NICHTbewirtschaftenden Verwaltung.

  15. 12.

    Lassen Sie sich nicht verwirren. So breite Parkplätze wie der RBB hier zeigt, sind in der Innenstadt eher selten, für Wohnbebauung aber immer noch ungeeignet. Man stelle sich zudem auch einmal vor, Kreuzberg wäre kein großer grauer Fleck mehr neben als den gelb gekennzeichneten Parkraumbewirtschaftungszonen.

  16. 11.

    Ich bin für einen Wannsee in Mitte! Und mal ehrlich, da kommen ja noch die ganzen privaten Parkplätze hinzu, wahrscheinlich noch ein Wannsee.

  17. 9.

    Daran kann man sehen, wieviel Fläche Autofahrende brauchen. Und gleichzeitig wird gefordert Grün und Erholungsflächen, die im Gegensatz zum Auto in einer Stadt lebensnotwendiger sind, in Wohnfläche umzuwandeln.
    OK, dann bauen wir auf dem Flughafen und werden im Gegenzug die entsprechende Fläche von Parkplätze in Grünstreifen mit Baumbewuchs umwandeln.

  18. 8.

    Als Boomer kenne Ich Berlin noch mit Smog, Kohleheizungen, Industrie, Verbrenner ohne Kat (Ost mit 2Takter). Die Luft und das Wasser waren total dreckig. Heute ist Berlin dagegen das reinste Naherholungsgebiet in Sachen Umwelt gegenüber den 70/80ern. Nur heute verkauft man den Berliner den Umwelt-Weltuntergang. Die Jüngeren Generationen glauben es mangels Erfahrung

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