Geflüchtete in Berlin - Senat macht Weg frei für neue Container-Unterkünfte auf Tempelhofer Feld

Di 28.11.23 | 15:07 Uhr
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Scheinbar menschenleer ist am 28.06.2019 der ehemalige Flughafen Tempelhof am Tempelhofer Feld. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Audio: rbb24 Abendschau | 28.11.2023 | Agnes Sundermeyer | Bild: dpa/Paul Zinken

Der Berliner Senat hat eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht, damit bei Bedarf weitere Flüchtlingsunterkünfte auf dem Tempelhofer Feld gebaut werden können. Die Änderung soll ermöglichen, Flächen im Norden des Feldes am Columbiadamm für zusätzliche Container-Unterkünfte zu erweitern.

Gleichzeitig wird der Weiterbetrieb einer schon länger dort existierenden Container-Siedlung für Geflüchtete rechtlich abgesichert. Beides soll bis 2028 befristet sein, wie der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) mitteilten.

Eigentlich schließt das bei einem Volksentscheid 2014 beschlossene Tempelhof-Gesetz eine Bebauung des Areals weitgehend aus. Wegen des starken Zuzugs geflüchteter Menschen und eines Mangels an Unterbringungsmöglichkeiten sehen sich CDU und SPD aber gezwungen, zumindest weitere Flächen für mobile Wohncontainer in den Blick zu nehmen.

In wenigen Monaten fehlen 3.000 Plätze

Ebenfalls am Dienstag wurde bekannt, dass dem Berliner Senat im kommenden Frühjahr voraussichtlich rund 3.000 Unterbringungsplätze für Geflüchtete fehlen, weil angemietete Hotel- und Hostelzimmer nicht mehr zur Verfügung stehen. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage des Grünen-Abgeordneten Jian Omar hervor, die dem rbb exklusiv vorliegt. Demnach müssen die angemieteten Plätze zwischen Februar und April 2024 aufgelöst werden.

Nur schleppend voran geht gleichzeitig der Bau von Modularen Unterkünften des Typs 2.0, die für die langfristige Unterbringung - neben regulären Wohnungen - am geeignetsten sind. 2018 hatte der Senat beschlossen, insgesamt 12.000 Plätze solcher MUFs zu errichten, 1.000 pro Bezirk. Bislang sind davon lediglich 2.273 Unterbringungsplätze entstanden, in nur sechs Bezirken. Die nächsten Bauten werden nicht vor Ende April 2024 in Betrieb gehen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.11.2023, 15 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Ihre völlig unpassende Frage auf meinen Kommentar bestätigt doch formvollendet meine Feststellung zur Wählerschaft. Wo haben Sie denn was von Diktatur gelesen ?

  2. 10.

    Und es nimmt kein Ende, es kommen immer neue nach. Die Ho(s)tels werden mit Steuerzahlerzuschüssen saniert, ein prima Geschäft. Es ist nicht zu fassen!

  3. 9.

    "Das ist das Problem in einer Demokratie, dass sich meistens die Unvernunft durchsetzt"
    Würden Sie lieber in einer Diktatur leben? Dort gilt mit ziemlicher Sicherheit die "Unvernunft" einiger weniger.

  4. 8.

    Der dämliche Wähler ist der Finanzier. Leider müssen die anderen zwangsläufig dabei mitmachen. Das ist das Problem in einer Demokratie, dass sich meistens die Unvernunft durchsetzt. Diese Stadt und dieses Land sind das beste Beispiel !

  5. 6.

    Also ich wohne da und kriege kaum was von den Menschen in den Unterkünften mit…

  6. 5.

    Wie lange soll das noch weitergehen, wir sind mehr als übervoll in Tempelhof.
    Berlin ist Pleite und wir auch bald alle.

  7. 4.

    Bis dahin, also 2028, haben sich alle daran gewöhnt, dass dort Menschen leben und dann wird richtig gebaut, wetten?!

  8. 3.

    Für die mehrheitlich links-rot-grünen Anwohner des Tempelhofer Feldes muss das wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk sei. Ich freue mich mit denen, ehrlich!

  9. 2.

    Juhu, wir habens

  10. 1.

    Wer soll denn diesen Wahnsinn noch finanzieren?

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