Delegiertenversammlung - Redmann ist CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Brandenburg

Sa 09.12.23 | 09:57 Uhr
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Jan Redmann, Brandenburger CDU-Fraktionsvorsitzender (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Audio: rbb24 Inforadio | 9.12.2023 | Ernst, Amelie | Bild: dpa/Soeren Stache

Die Brandenburger CDU geht mit Jan Redmann als Spitzenkandidat in den Landtagswahlkampf 2024. Der Parteichef erhielt bei einer Landesdelegiertenversammlung in Potsdam 89 Prozent der Stimmen.

Der Chef der Brandenburger CDU, Jan Redmann, hat sich von seiner Partei am Freitag zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2024 aufstellen lassen. Bei der Landesdelegiertenversammlung stimmten 100 der 113 anwesenden Stimmberechtigten für den 43 Jahre alten Prignitzer auf Listenplatz 1. Das entspricht einer Zustimmung von etwa 88,5 Prozent.

Auf den Listenplätzen 2 und 3 folgten die Landtagsabgeordnete Kristy Augustin und Generalsekretär Gordon Hoffmann. Auch die weiteren Vorschläge des Vorstandes für die Landesliste wurden von den Delegierten angenommen.

Redmann unterstreicht Machtambitionen

Redmann erklärte nach der Wahl, dass er, sein Wahlkampfteam und seine Partei "Pragmatismus und Bodenhaftung in der Politik" garantierten: "Wir wollen den Menschen ein Angebot machen: eine Politik, die sich um die wirklich wichtigen Probleme im Land kümmert."

Gleich zu Beginn seiner Kampfrede machte Redmann seine Ambitionen, Ministerpräsident werden zu wollen, deutlich. "Es ist nicht gottgegeben, dass in Brandenburg die SPD aus der Staatskanzlei regiert", sagte der Landeschef und betonte: "Ich möchte mit euch die Staatskanzlei für uns erobern."

Redmann schoss anschließend scharf gegen die Sozialdemokraten im Bund und im Land: "Brandenburg braucht keinen Ministerpräsidenten, der in Potsdam wie ein Tiger losspringt und in Berlin als Schmusekater landet", sagte er über Dietmar Woidke (SPD) als "Interessenvertreter" der Brandenburger. Im Bund hätten die Ampelparteien nicht die richtigen Antworten. "Es ist etwas ins Rutschen gekommen." Seine Partei sei ein "Gegenentwurf" zu den Parteien der Bundesregierung, so Redmann.

Redmann sagte, es sei ein Fehler gewesen, aus der Kernkraft auszusteigen und falsch, Debatten über einen früheren Kohleausstieg als 2038 zu führen. Dennoch müsse in Erneuerbare Energien investiert werden, das könne Hand in Hand gehen. Redmann forderte unter anderem eine Novelle des Polizeigesetzes, einen deutlichen Personalzuwachs bei der Brandenburger Polizei und eine pädagogische Hochschule im Land.

Ehler ist Spitzenkandidat für das Europäische Parlament

Der Chef der CDU im Bund, Friedrich Merz, schickte einen Gruß per Videobotschaft. Brandenburg werde von der SPD "unter Wert regiert", sagte Merz. Es brauche endlich eine Regierung unter Führung der CDU.

Zusätzlich zur Spitzenkandidatur stimmte die Versammlung auch ab über die Landesliste für die Landtags- und Europawahl. Sie folge dabei dem Vorschlag des Landesvorstands, teilte die Partei am Freitagabend mit. Demnach gab es keine Kampfkandidaturen. Christian Ehler wählten die Landesdelegierten zum Spitzenkandidaten für das Europäische Parlament. Wahltermin ist der 22. September 2024.

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.12.2023, 23:20 Uhr

16 Kommentare

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  1. 16.

    Sehr schwache Kandidaten. Blass in der Registrierung und in den letzten Kommunalwahlen abgestraft.
    Prognose: Opposition

  2. 15.

    Wenn man sich die Umfragestatistiken längerfristig anschaut, erkennt man recht eindeutig, dass Migration ein kurzzeitiges Spitzenthema ist, dass auch relativ schnell wieder unter dem Radar verschwindet, wenn die Trägheit der Politik/Behörden die vergleichsweise dynamischen Probleme bewältigt bzw. unter Kontrolle hat.
    So wie jetzt auch die Migration schon wieder auf fallendem Ast im Interesse der Bürger ist.
    Vielleicht weil viele erkennen dass die Dauerbrenner (Energie, Umwelt, Bildung etc.) individuell wesentlich relevanter sind.
    Für mich persönlich als auch in meinem Umfeld spielt Migration eine sehr untergeordnete Rolle. Vielleicht weil ich beim Bäcker die Zeitung mit den großen Buchstaben liegen lasse.
    Daher ist das für mich auch nicht entscheidend für meine Stimmabgabe. Ich gucke weiter in die Zukunft.
    Müssen Sie also selbst bei der CDU suchen was man auf Landesebene machen möchte und ob man das überhaupt kann.

  3. 14.

    "Ob die AFD vieles in Ordnung bringt, weiss man nicht. Sie konnte sich ja noch nie beweisen."
    ......richtig und das ist auch gut so. Ich hoffe, dass es auch niemals dazu kommen wird.

  4. 13.

    "Also wo sind die Alternativen?"
    ........für mich bestimmt niemals bei einer rechtsextremen Partei!

  5. 12.

    "Meinen Sie, dass CDU, FW und FDP die Mehrheit, die ja wirklich existiert, nicht auf sich vereinigen können? Abwarten..."
    Möglich ist alles, aber eine FDP mit 2,5% und ihrer Zugehörigkeit zur Ampel im Bund dürfte kaum eine Chance haben ins Brandenburger Parlament einzuziehen.

  6. 11.

    Die Brandenburger neigen nicht zu extremen Positionen. Das linke Wahlverhalten hat sich vermutlich aufgebraucht. Eine moderne progressive Veränderung ist immer, nach einer gewissen Zeit gesund. Sehr gesund. Heilend zuweilen. Die Themen sind hier richtig gesetzt.
    Meinen Sie, dass CDU, FW und FDP die Mehrheit, die ja wirklich existiert, nicht auf sich vereinigen können? Abwarten...

  7. 10.

    Ob die AFD vieles in Ordnung bringt, weiss man nicht. Sie konnte sich ja noch nie beweisen. Dass die Parteien, die bisher in der Verantwortung waren, vieles nicht in Ordnung bringen, und manche Probleme ignorieren, dass weiss man.
    Also wo sind die Alternativen?

  8. 9.

    "Christian Ehler wählten die Landesdelegierten zum Spitzenkandidaten für das Europäische Parlament. Wahltermin ist der 22. September 2024."
    Liebes rbb Team,
    der Wahltermin für das EU Parlament ist am 09. Juni 2024,
    die Landtagswahl in Brandenburg ist am 22. Sept. 2024

  9. 8.

    "Wenn bei uns im Lande alles in Ordnung wäre, käme niemand auf die Idee AfD zu wählen ! Doch da wählt man blau. Weil vieles nicht in Ordnung ist"
    .........die AfD würde alles wieder in Ordnung bringen? Wenn Sie das wirklich glauben, dann würde ich gerne Ihre eigenen Worte zitieren:
    "Träumen Sie weiter." Aber wundern Sie sich bitte nicht, falls Sie irgendwann in einem Albtraum aufwachen.

  10. 7.

    "Also ich sehe da schon, dass man an die großen Probleme herangeht."
    Das größte Problem für die Bürger ist lt. Umfragen zZt. die Migrationspolitik, dazu hab ich aber kein Wort gelesen.
    Wie möchte die CDU dieses Problem angehen und die Frage sei erlaubt "MIT WEM" will sie dies machen?

  11. 6.

    Redmann ist ein reiner CDU Apparatschik, von der Bevölkerung wurde er noch nirgends direkt gewählt. Ins Parlament gekommen ist er nur über seine CDU Landesliste.

  12. 5.

    Also ich sehe da schon, dass man an die großen Probleme herangeht.
    Die CDU beschäftigt sich mit Energie, kann man inhaltlich andere Ansichten haben aber sie machen es. Was Brandenburg mit Kernkraft zu tun hat, weiß ich nicht. Rheinsberg ist ja nun wirklich tot.
    Sie wollen die Polizei stärken.
    Und sie wollen eine pädagogische Hochschule im Land etablieren, um bei der Lehrerausbildung unabhängiger von deren Bundesländern zu werden. Wenn Brandenburger woanders Lehramt studieren müssen, ist es schwieriger sie wieder zurück zu holen.
    Ein CDU Verkehrsminister der den Ausbau in der Fläche zumindest als wichtigste Aufgabe sieht und nicht irgendwelche Billigtickets.
    Das sind die großen Probleme bzw. Aufgaben im Land.
    Wie gesagt man kann im Detail andere Ansichten haben aber die Schwerpunkte sind definitiv erkannt und somit schafft die CDU ein gutes Angebot für konservativere Bürger im Land.
    Großes Problem der CDU ist eigentlich nur das inhaltlose Geblöke des Bundesvorsitzenden.

  13. 4.

    Die Frage ist doch: mit wem will die CDU koalieren?
    Mit der AFD 32% und Linke 7% will sie nicht, FW und Grüne schrammen grad an der 5% Hürde entlang.
    Und die SPD hat laut Umfragen mit 27% doppelt soviel wie die CDU und wird sich einer CDU logischerweise nicht unterordnen.

  14. 3.

    "den Rechtsradikalen erfolgreich Paroli bieten" Träumen Sie weiter. Wenn bei uns im Lande alles in Ordnung wäre, käme niemand auf die Idee AfD zu wählen ! Doch da wählt man blau. Weil vieles nicht in Ordnung ist. Und Herr Redmann von der CDU klammert sorgfältig die größten Probleme aus. Von ihm ist keine Lösung dieser Probleme zu erwarten. Er kann mit seiner CDU in Brandenburg froh sein, nicht weiter unter die Räder zu kommen. Chancen auf Gewinn eines einzigen Wahlkreises in Brandenburg hat er, wie bisher, nicht,

  15. 2.

    Wie will die CDU den Konservativen ein Angebot machen und vorallem mit wem? Sie werden doch von SPD und Grünen nach links getrieben um an der Regierung beteiligt zu sein. Man scheint in der Zwickmühle zwischen Rechts und Links zu sein.

  16. 1.

    Überzeugende Darstellung der Brandenburgischen CDU als geschlossene konservative Kraft! So sollte sie den Rechtsradikalen erfolgreich Paroli bieten und deren Wähler ins demokratische Lager zurückholen können.

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