Delegiertenversammlung - Redmann ist CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Brandenburg

Die Brandenburger CDU geht mit Jan Redmann als Spitzenkandidat in den Landtagswahlkampf 2024. Der Parteichef erhielt bei einer Landesdelegiertenversammlung in Potsdam 89 Prozent der Stimmen.
Der Chef der Brandenburger CDU, Jan Redmann, hat sich von seiner Partei am Freitag zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2024 aufstellen lassen. Bei der Landesdelegiertenversammlung stimmten 100 der 113 anwesenden Stimmberechtigten für den 43 Jahre alten Prignitzer auf Listenplatz 1. Das entspricht einer Zustimmung von etwa 88,5 Prozent.
Auf den Listenplätzen 2 und 3 folgten die Landtagsabgeordnete Kristy Augustin und Generalsekretär Gordon Hoffmann. Auch die weiteren Vorschläge des Vorstandes für die Landesliste wurden von den Delegierten angenommen.
Redmann unterstreicht Machtambitionen
Redmann erklärte nach der Wahl, dass er, sein Wahlkampfteam und seine Partei "Pragmatismus und Bodenhaftung in der Politik" garantierten: "Wir wollen den Menschen ein Angebot machen: eine Politik, die sich um die wirklich wichtigen Probleme im Land kümmert."
Gleich zu Beginn seiner Kampfrede machte Redmann seine Ambitionen, Ministerpräsident werden zu wollen, deutlich. "Es ist nicht gottgegeben, dass in Brandenburg die SPD aus der Staatskanzlei regiert", sagte der Landeschef und betonte: "Ich möchte mit euch die Staatskanzlei für uns erobern."
Redmann schoss anschließend scharf gegen die Sozialdemokraten im Bund und im Land: "Brandenburg braucht keinen Ministerpräsidenten, der in Potsdam wie ein Tiger losspringt und in Berlin als Schmusekater landet", sagte er über Dietmar Woidke (SPD) als "Interessenvertreter" der Brandenburger. Im Bund hätten die Ampelparteien nicht die richtigen Antworten. "Es ist etwas ins Rutschen gekommen." Seine Partei sei ein "Gegenentwurf" zu den Parteien der Bundesregierung, so Redmann.
Redmann sagte, es sei ein Fehler gewesen, aus der Kernkraft auszusteigen und falsch, Debatten über einen früheren Kohleausstieg als 2038 zu führen. Dennoch müsse in Erneuerbare Energien investiert werden, das könne Hand in Hand gehen. Redmann forderte unter anderem eine Novelle des Polizeigesetzes, einen deutlichen Personalzuwachs bei der Brandenburger Polizei und eine pädagogische Hochschule im Land.
Ehler ist Spitzenkandidat für das Europäische Parlament
Der Chef der CDU im Bund, Friedrich Merz, schickte einen Gruß per Videobotschaft. Brandenburg werde von der SPD "unter Wert regiert", sagte Merz. Es brauche endlich eine Regierung unter Führung der CDU.
Zusätzlich zur Spitzenkandidatur stimmte die Versammlung auch ab über die Landesliste für die Landtags- und Europawahl. Sie folge dabei dem Vorschlag des Landesvorstands, teilte die Partei am Freitagabend mit. Demnach gab es keine Kampfkandidaturen. Christian Ehler wählten die Landesdelegierten zum Spitzenkandidaten für das Europäische Parlament. Wahltermin ist der 22. September 2024.
Sendung: rbb24 Inforadio, 08.12.2023, 23:20 Uhr