Schwedt (Uckermark) - Robert Crumbach zum Brandenburger BSW-Vorsitzenden gewählt

Sa 25.05.24 | 20:20 Uhr
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Robert Crumbach ist zum Vorsitzenden des neu gegründeten Brandenburger Landesverbands des BSW gewählt worden. (Quelle: rbb)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 25.05.2024 | Studiogast: Robert Crumbach | Bild: rbb

Auch in Brandenburg gibt es nun einen Landesverband des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW). Bei der Gründung in Schwedt wurde Robert Crumbach zum Landesvorsitzenden gewählt. Anschließend äußerte er sich zu seinen wichtigsten politischen Zielen.

Robert Crumbach ist zum Vorsitzenden des neu gegründeten Brandenburger Landesverbands des BSW gewählt worden.

33 brandenburgische Mitglieder der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hatten sich am Samstag in Schwedt (Uckermark) getroffen, um einen Landesverband zu gründen. Insgesamt hat der Landesverband 36 Mitglieder. Als BSW-Landeschef hatte sich Crumbach beworben. Er erhielt 29 von 30 abgegebenen Stimmen (96,8 Prozent). Der Arbeitsrichter war vor seinem BSV-Beitritt langjähriges SPD-Mitglied.

Neuer Landesgeschäftsführer des BSW Brandenburg ist Stefan Roth. Er erhielt 100 Prozent der abgegebenen Stimmen. Von den insgesamt neun Vorstandsmitgliedern sind drei Frauen. Nach Thüringen, Sachsen und dem Saarland ist der BSW Brandenburg der vierte Landesverband der Partei.

Crumbach bezeichnet Landtagswahl für seine Partei als "große Aufgabe"

Bei der nun anstehenden Landtagswahl in Brandenburg anzutreten, bezeichnete Crumbach als große Aufgabe für das BSW. Er sei zuversichtlich, dass es gelinge. Im rbb sagte Crumbach am Samstagabend: "Wir wollen Politik machen für die arbeitende Bevölkerung, vor allem für die, die arbeiten wollen und für all die, die von Armut bedroht sind."

Ansprochen auf regionale Schwerpunkte der Arbeit der Partei sagte Crumbach bei rbb24 Brandenburg Aktuell: "Auch die Frage 'Sanktionen gegen Russland' und 'Krieg in der Ukraine' sind ein brandenburgisches Thema: Die Brandenburgerinnen und Brandenburg haben noch sehr gut im Kopf, wie die Deindustriealisierung Anfang der 90er ablief - wir müssen aufpassen, dass uns so etwas nicht noch einmal passiert." Ein weiteres Thema in Brandenburg sei die Angst vor sozialem Abstieg, so Crumbach.

Crumbach ist Richter am Arbeitsgericht Brandenburg/Havel und teilte mit, dass er sich von Juni bis Ende September Urlaub genommen habe, um sich um den Parteiaufbau und die Vorbereitung zur Wahl zu kümmern. Das BSW muss laut Crumbach bis 5. August mindestens 2.000 Unterschriften sammeln, um zur Landtagswahl zugelassen zu werden. Auch ein Wahlprogramm und eine Landesliste mit den Bewerbern für ein Parlamentsmandat muss die Partei aufstellen. Dies sei eine große Aufgabe, aber er sei zuversichtlich, dass es gelingen werde, sagte Crumbach. Es gebe bislang auch weit mehr als 1.000 Unterstützer im Land. "Da gibt es sicher viele, die über kurz oder lang auch Mitglieder werden wollen."

Mohamed Ali: BSW will Industriearbeitsplätze erhalten

Die Co-Vorsitzende der Bundespartei, Amira Mohamed Ali, erklärte im rbb24 Inforadio , dass die Partei dann auch bei der Landtagswahl in knapp vier Monaten antreten wird. Bisher hat das BSW noch kein Wahlprogramm. Mohamed Ali sagte, dass man sich in Brandenburg vor allem dafür einsetzen wolle, Industriearbeitsplätze zu erhalten. Außerdem solle unter anderem Kommunen geholfen werden, die wegen des starken Zuzugs überlastet sind. Man wolle sich breit aufstellen und auch Themen wie Gesundheit und Bildung angehen.

Nach Wahlumfragen könnte die Partei auf Anhieb die Fünf-Prozent-Hürde nehmen und in den Brandenburger Landtag kommen. Das Bündnis käme, wenn bereits am Sonntag gewählt würde, auf 13 Prozent. Das geht aus einer Umfrage des Instituts Insa für die "Märkische Allgemeine", "Märkische Oderzeitung" und "Lausitzer Rundschau" hervor.

Wie in ganz Deutschland erhalte das BSW in Brandenburg viel Zuspruch. Die Partei stehe für eine Politik, die sich an den Interessen der Bevölkerung orientiere und nicht den Lobbygruppen folge.

Sendung: Antenne Brandenburg , 25.05.24, 16:00 Uhr

 

 

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42 Kommentare

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  1. 42.

    Die Grünen haben sich gegen Nordstream ausgesprochen, um die totale Abhängigkeit von russischem Erdgas zu verhindern.
    Wir wissen inzwischen wie Recht sie hatten.
    Die Grünen waren nie gegen Gaskraftwerke, denn die benötigten wir sowieso zur Sicherstellung der Residuallast. Es gibt und gab noch mehr Länder, die uns per Pipeline mit Erdgas versorgt hätten.
    So kombiniert man übrigens Solar- und Windkraft; mit Residuallast und nicht mit Grundlast. Langfristig wird man aber den Erdgasanteil minimieren.

  2. 41.

    Das ist aus meiner Sicht falsch. Die Grünen haben die umweltschonendere (gegenüber der Kohle) Versorgung mit preiswertem Pipelinegas zerstört. Ihre Ablehnung von Nordstream haben sie bereits v o r dem Ukrainekonflikt klargemacht . Der Ausbau von Offshoreanlagen in der Nord- und Ostsee und jetzt auch noch der Bau von LNG - Terminals ist Umweltzerstörung erster Güte. Genau gegen diesen Irrsinn tritt das BSW an.
    Ein weiteres wichtiges Argument ist die soziale Komponente. Wer anderen Menschen vorschreibt neue Heizungen einzubauen,bohne auf die soziale Lage der Betroffenen zu schauen, spielt der AfD die Wähler zu und handelt zutiefst unsozial. Da lob ich mir doch das BSW mit den ausgewogeneren Ideen, wie die Einführung des österreichischen Rentenmodells.

  3. 40.

    Da haben sie sicher vollkommen Recht. Die 70 er Jahre waren für beide Deutschländer, sowohl ökonomisch als auch sozial, die erfolgreichsten in der Geschichte. Für den Rest der Welt das friedlichste und was die DDR anbelangt auch das solidarischste.Ihre Kritik an den ökologischen Zielen des BSW teile ich nicht. Bei der Energieversorgung geht es um Grundlastfähigkeit, die es mit Sonnen-und Flatterstrom,dank fehlender Speicher, nicht gibt. Wagenknecht spricht sich für Subventionen beim Verbrennerbau aus, was sie auch logisch begründet.
    - Deutschland ist Weltspitze in dieser Technologie
    - die allermeisten Länder werden in absehbarer Zukunft weiter auf diese Technologie setzen, erst Recht wenn die Motoren noch sparsamer werden .
    - China ist auf dem Sektor Batterieauto's Weltmarktführer und von der Spitze nicht mehr wirklich zu verdrängen.
    - Gaskraftwerke sind eine brauchbare Brückentechnologie, wenn man denn den Ausgleich mit Russland sucht .

  4. 39.

    Mit der Behauptung wäre ich sehr vorsichtig, denn es waren die Grünen und nur die Grünen, die überhaupt erst den Umweltschutz politisch thematisierten und weiterhin thematisieren.
    Nur weil vieles im Detail nicht so läuft, wie man es sich wünschte, sollte man niemals die politischen Mehrheitsverhältnisse aus dem Blick verlieren und sich immer klar machen, wer letztendlich die vergangene und gegenwärtige Landes- und auch Bundespolitik dominiert(e).

  5. 37.

    Sieht schon sympathisch aus, der Dude.

  6. 36.

    Da Umweltschutz aktuell ein Modethema ist, zu dem von allen möglichen Strömungen jede Menge mehr oder weniger Sinnvolles geäußert wird, ist es erfreulich, wenn auch einmal andere Problematiken angesprochen werden. Die umweltpolitischen Ziele sind doch ohnehin auf Jahrzehnte im Voraus festgelegt. Im übrigen nimmt der Umweltschutz auf den Naturschutz keine Rücksicht, insbesondere für die Grünen scheint Naturschutz zunehmend ein Fremdwort zu sein.

  7. 35.

    Die Landtagswahl findet am 22.09.2024 statt. Ich bin mir sicher, dass das BSW mit angemessenem Vorlauf ein Wahlprogramm für Brandenburg vorstellen wird.

  8. 33.

    Im Prinzip eine richtige Überlegung, zumal auch fossile Brennstoffe letztlich als Überreste prähistorischer Lebewesen letztlich überwiegend auf Photosynthese zurückzuführen sind. Dennoch kann es nicht die Lösung sein, das, was eigentlich geschützt werden soll, rücksichtslos zu überbauen.

  9. 32.

    Woher wissen Sie das? Wieviel Wagenknecht-Wähler kennen Sie? Müssten dann schon mehrere Tausend sein, wenn Sie so eine Aussage treffen.

  10. 31.

    Hier geht's um den Brandenburgurger Ableger zur Brandenburgwahl.
    Was will BSW in Brandenburg erreichen und wie, mit welchen Mitteln

  11. 30.

    Viel versprechen, aber kein Wahlprogramm, nichts konkretes... Wie überzeugend..
    Naja...

  12. 29.

    Nein, hier ging es aber um das Parteiprogramm und nicht um das Wahlprogramm.
    Soviel Genauigkeit sollte schon sein.

  13. 28.

    (Ergänzung:)

    Dass der Ökologie als Quasi-Bett, innerhalb dessen ja auch nur jegliches Wirtschaften stattfinden kann, kein eigenes Kapitel gewidmet wird, spricht für sich. Oder in diesem Punkt gegen das BSW. Ökologie wird zwar als nicht unwichtiger, aber doch eben untergeordneter Punkt innerhalb eines möglichst glatt laufenden Wirtschaftens begriffen.

    Dass hier etwas kleiner und langsamer werden muss, damit dort etwas größer und schneller werden kann, dass es spezifische Geschwindigkeiten für etwas gibt und diese umgangskulturell "ausgelotet" werden müssen, scheint fremd zu sein. Es ist von neuen Technlogien die Rede, doch eher in der Richtung, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Das kann die FDP besser. ;-

  14. 26.

    „Die Lösung kann aber auch nicht darin bestehen, Natur und Landschaft durch immer gigantischere Windkraft- und Photovoltaikanlagen zu zerstören.“

    Das Hauptproblem besteht ganz sicher darin, alle Dimensionen in die Überlegungen und Entscheidungen miteinzubeziehen. Aber natürlich ist Photovoltaik und Windkraft ein wesentlicher Beitrag für die zukünftige Energieversorgung. Letztendlich ist es die Energie der Sonne, die überhaupt erst das Leben auf der Erde ermöglichte und nicht die Verbrennung von über Jahrmillionen gespeichertem Kohlenstoff.

  15. 25.

    Mir kommt das Ganze vor wie ein Rückgriff auf die SPD-Politik der 1970er Jahre, incl. Entspannungspolitik, zuzüglich einer verstärkten, gewiss berechtigten Umverteilungspolitik angesichts absurd ausgeuferter Einkommensspreizung, jedoch abzüglich des Begreifens des ökologischen Gedankens.

    Mit ökol. Gedanken meine ich nicht das Zustellen der Landschaft mithilfe von 08/15-Windkraftanlagen, die sich wie eine großindustrielle Folie über die Landschaft legen, sondern den Gedankengang, dass alles irgendwo her kommt und alles irgendwo hin muss. HIer geht das BSW m. E. hinter die Gedanken der 1980er zurück.

    Es lassen sich gewiss Menschen mobilisieren mit einem sinnvolleren Verteilungsgedanken, auch mit einer Deeskalationspolitik; das grundsätzliche ökologische Defizit empfinde ich beim BSW aber als recht gravierend.

  16. 24.

    Tolle inhaltliche Aussage zum Wahlprogramm. Information tendiert gegen Null.

  17. 23.

    „Die Lösung kann aber auch nicht darin bestehen, Natur und Landschaft durch immer gigantischere Windkraft- und Photovoltaikanlagen zu zerstören.“

    Das Hauptproblem besteht darin, alle Dimensionen in die Überlegungen und Entscheidungen miteinzubeziehen. Aber natürlich ist Photovoltaik und Windkraft ein wesentlicher Beitrag für die zukünftige Energieversorgung. Letztendlich ist es die Energie der Sonne, die überhaupt erst das Leben auf der Erde ermöglichte und nicht die Verbrennung von über Jahrmillionen gespeichertem Kohlenstoff.

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